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Eine Woche nach dem Absturz

Mittlerweile ist meine Familie da und Minja und Felicitas sind zuhause. Felicitas und zayn übernehmen größtenteils meine Firma und ich bin ihnen unglaublich dankbar das sie mir diese last abnehmen. Ich wäre nicht im stande mich nun um die Firma zukümmern.

Gerade bin ich im hotel. Nael wurde entlassen und ich bin froh das Geld zuhaben, meiner Familie zuermöglichen hier zubleiben. Eine Woche lang habe ich nun nichts von Louis gehört und es zermürrbt mich.

Er war nicht unter den 23 Toten die noch am unfallort oder die direkt folgenden zwei Tage danach im Krankenhaus verstorben sind. Allerdings gehört er mit Sicherheit zu den schwerverletzten. Das ich bis jetzt immernoch nicht weiß auf welcher Station er liegt, da die Ärzte es mir verbieten zu wissen, macht mich wütend.

Mir wird immer nur gesagt das immernoch Menschen um ihr Leben kämpfen. Nicht mal ob es Männer oder Frauen sind, wird mir gesagt und es zermürrbt so unglaublich.

Ich bin durch mit den Nerven. Innerlich bin ich froh das meine Familie da ist, es aber nach außen hin zuzeigen tue ich nicht. Nael schläft bei Fizzy im Hotelzimmer. Lian bei mir. Außer meine Kinder lasse ich niemanden an mich ran, das schaffe ich nervlich nicht.

Lian lasse ich keine Sekunde aus meinen Augen. Das einzige wofür ich Kraft habe ist mich um meinen jüngsten Sohn zukümmern.
Ich bin so unglaublich froh das er den Absturz so gut überstanden hat. Ich hatte ihn unter meinem Pulli, nah An meiner warmen Brust, ich habe ihn beschützt, so wie es sich für einen Vater gehört und es zermürrbt mich das ich louis nicht beschützen konnte. Er ist mein Babyboy, meine Liebe des Lebens. Er ist mein Eigentum, mein Schatz. Mein alles. Er hat mir zwei wundervolle Kinder geschenkt und nun weiß ich nicht mal wo er ist und ob er gerade um sein Lebenkämpft.

Ich versteh es nicht, wieso darf ich nicht zu den schwerverletzten. Warum haben Menschen das Recht es mir zuverweigern?

Den Termin um geborgene Sachen aus den Brandtrümmern wieder zubekommen, habe ich nicht wahrgenommen. Allerdings darf ich heute Abend vorbei kommen und durchschauen. Es blieb wohl so einiges übrig.

Lian nehme ich mit. Meine Mama sagt zwar das es für den Kleinen nicht gut sei, weil er das alles mit bekommt und sie hat vollkommen recht. Aber wie soll ich meinen kleinen louis beschützen wenn er nicht bei mir ist. Ich hab es doch beim Absturz gesehen. Nur eine Arm länge entfernt und ich hätte ihn nicht mehr beschützen können.

Also bin ich gerade dabei Lian nochmal zufüttern und ihn dann zu richten. Ich packe ihn in Maxicosi und bestelle ein Taxi.
Langsam laufe ich die Hoteltreppen runter und aus dem hotel. Blitzlicht empfängt mich und die erste Träne fließt über meine Wange. Natürlich steht mein Namen über all als headline.

Schnell steige ich ins taxi. Der Fahrer lächelt mich traurig an und fährt los. Ich schnallen mich und das Baby im Cosie an.
Als wir ankommen, bedanke ich mich und steig aus. Mit dem Maxicosi an der Hand betrete ich die große Halle. Ein Mann begrüßt mich und zeigt auf die Tische, stumm laufe ich die Reihen entlang. Tränen strömen über mein Gesicht. Zuerst kommen Schuhe, dann Koffer, Klamotten, Gegenstände und schließlich die Wertsachen.

Bei den Klamotten bleib ich stehen. Ich stelle den Maxicosi ab und greife nach meinem schwarzen hoddie. Meine Finger fahren über den Stoff, doch ich beschließe ihn dazu lassen. Was soll ich noch mit ihm. Ich laufe weiter. Bei den Gegenständen Stopp ich erneut. Ein schnulli wo Lian drauf steht. Er ist grün, weiß und mit einem Tiger. Ich lächle und lege ihn aber lieber wieder zurück.

Bei den Wertgegenstände allerdings fällt mir sofort louis Handy ins Gesicht. Ich schnappe es mir und klicke auf den an schalt Knopf. Tatsächlich funktioniert es noch. Der sperrbildschirm leuchtet auf. Ein Bild von Nael und Lian. Mehr Tränen treten wieder aus meinen Augen. Der Display ist voll mit rissen.

Ich öffne es. Naels Namen und Lians Geburtszeit sind zusammen das Passwort. Als homebildschirm Hintergrund ich und Lian. Ich schlucke und schließe es wieder. Ich schaue nach oben und blinzle meine Tränen weg. Anschließend schaue ich weiter und entdecke ein Geldbeutel. Mein Portemonnaie.

Ich öffne es und ein Familien Bild von uns erscheint. Außerdem jede Menge Geldscheine und meine ganzen Karten. Ich nehme das Foto und fahre über louis Gesicht.

Das ist es. Ich zeige dem Arzt ein Bild von Louis. Dann kann er mir doch sagen ob er ihn erkennt. Begeistert lächle ich. Das ist doch Hoffnung wert. Vielleicht finde ich louis so. Ich zeige dem Mann das ich den Geldbeutel und das Handy mit nehme und er trägt es in die Liste.

Ich verabschiede mich still und nehme den Maxicosi. Lian schläft. Ich steige zurück ins Taxi und er fährt mich zum hotel. Ich bezahle und Lauf rein. Auf dem hotel Flur sehe ich meine Mama und ich kann nicht mehr anderst, ich muss sie umarmen.

Ich zieh sie so eng es geht an mich und schluchtze los. Auch Mama weint leise, das unsere ganze Familie auf dem Flur steht bekomm ich garnicht mit. Erst lians muntere schreie beruhigen mich so wirklich. Ich hebe den 4 Monate alten Jungen hoch und Küss ihn.

Der lacht munter weiter. Ich Kuschel ihn an mich und flüster. "Wenn ich dem Arzt ein Bild zeigen, dann muss er ihn doch erkennen oder?" Mama lächelt zart. "Ein Versuch ist es wohl wert". Ich nicke leicht. Nael Kuschel sich ebenso an mich und zum ersten Mal nach dem Absturz kann ich wirklich mal wieder etwas lachen und glücklich sein.

The Styles FamilyWhere stories live. Discover now