14

231 13 0
                                    

Vorsichtig ergreifen ich die kalte blasse Hand. Meine warmen Finger fahren über seine kalten. Er schläft noch und sieht sehr schwach aus. Erschöpft und so leblos. Würden die Geräte nicht piepen hätte ich Angst er wäre tot.

Das Zimmer ist bis auf ein Bett und die Geräte leer. Ich trage so einen schutzkittel und eine Haube auf dem Kopf. Meine Schuhe stecken in Plastiküberzügen. Louis Oberkörper ist frei und komplett verkabelt. Die Bettdecke reicht ihm bis zu den Hüften und lauter blaueflecken und schürfwunden zieren seinen Körper.

Mein Atem ist schwer. Ich weiß nicht was ich fühlen soll. Louis lebt. Louis ist außer Lebensgefahr. Louis kämpft. Aber er sieht auch nicht wirklich stabil aus. Er ist blass und kalt und wirkt so leblos.
Tränen fließen still über meine Wangen und ich beobachte ihn. Wie er schläft.

Nach 15 Tagen bin ich wieder bei ihm. Wir können endlich gemeinsam kämpfen. Mein Finger streichelt seinen Handrücken.
Nach einer langen Stille, wo nur meine schluchtzer zuhören waren, spüre ich einen Hauch zarten Druck an meiner Hand und ich greife louis Hand automatisch ebenso fester.

"Harry". Seine Stimme ist kratzig und erschöpft. Aber gleichzeitig das schönste was ich seit 15 Tagen höre. Abgesehen von lians lachen.
"Ich bin bei dir" flüster ich und lächle zart.
Erneut flüstert er meinen Namen und ich muss lächeln. Meine Hand streicht durch sein Haar und er lächelt zart. Erst jetzt öffnet er langsam die Augen.

Er blinzelt einigemale. "Hallo Liebling" ich fahre ihm über die Wange. Er lächelt schwach. "Wie geht's dir?" murmelt louis kratzig. Ich muss leise lachen.
"Sollte ich das nicht eher dich fragen". Louis schmunzelt ebenso. "aber danke, jetzt geht es mir wieder gut". Louis grinst.

"Ich bewirke also wunder?" lächelnd lege ich meinen Kopf an seinen Bauch und kicher. "Du hast keine Ahnung wie viel Angst ich um dich hatte louis. Wie sehr ich deine freche Art vermisst habe". Louis lächelt.
Eine Weile machen wir noch kleine Späße, einfach weil wir beide dieses vertraute Verhalten gerade brauchen.

"Wie geht es Lian und Nael?", "Lian geht es sehr gut, er isst genug und entwickelt sich. Der kleine schafft es jetzt sorgar sich zudrehen. Wir haben es gemeinsam geübt als wir im krankenhausflur saßen und auf Nachrichten von dir gewartet haben". Ich streichel louis Hand.

"Mein kleiner Schatz, ich bin stolz auf ihn". "Du kannst du auch" grinse ich. "Nael geht es soweit auch ganz ok, er musste sich anfangs wegen seinem Kopf schonen aber mittlerweile kommt er auch mit seinem Gips klar. Er freut sich riesig dich bald zusehen". "Wann denn?" flüstert louis und spielt an meiner Hand.

"In ein paar Tagen, wenn sie dich auf die normale Station verlegen. Ärzte empfehlen das Kinder nicht mit auf intensiv Stationen sollten."

"Wieso?" brummt louis verwirrt. "Ich denke weil der Anblick der Patienten" starte ich. Louis seufzt. "Schon gut, Harry". Ich schlucke. Hab ich louis verletzt? Das war doch nicht böse gemeint, aber er ist nunmal komplett verkabelt und blass und...

Mal wieder füllen sich meine augen mit Tränen. Es ist still. Louis schaut stumm an die Decke und zum aller ersten Mal kapier ich was für ein Glück es ist, das wir uns im Flugzeug nicht gestritten haben. Wir hatten Frieden als wir abgestürzt sind. Nicht auszudenken wie ich gelitten hätte, hätte ich louis im Streit verloren.

Mein Kopf fällt sanft auf seinen Bauch und ich schluchtze richtig los. Meine Finger krallen sich in louis und ich kann nicht mehr anderst als alles raus zulassen. Heulend Kralle ich mich an meinen Mann.

Dieser hält mich im Arm und flüstert beruhigende Dinge. "Ich lieb dich Hazza" brummt er und streichelt meinen Kopf. Ich krall mich in seine Beine und Weine noch mehr. Doch louis scheint es nicht zustören. Er scheint nur etwas abwesend. Ich Kuschel mich an seine Beine und genieße louis Nähe, bis mich ein Arzt mit nach draußen nimmt. Besuchszeiten sind zuende.

Ich gebe louis einen dicken Kuss. "Küss meine Kinder für mich". Ich nicke. "Das Werde Ich". Louis lächelt und ich folge  dem Arzt nachdraußen.

Im Hotel kümmere ich mich um Lian und erzähle meiner und louis Familie was heute alles so war und wie es louis geht. Außerdem gebe ich meinen Kinder ihren Kuss von Papa.

Die drauf folgendenen Tage verließ ich louis Bett nur zum Schlafen. Wobei ich sehr oft mich einfach an louis gekuschelt habe und im Krankenhaus geschlafen habe. Immer um 20 Uhr musste ich raus und stand morgens um 8 wieder auf der matte.
Doch offensichtlich stört es die Ärzte so weniger, wie wenn ich sie danach belagere wo mein louis ist.

The Styles FamilyWhere stories live. Discover now