Kapitel 11 ~verlegen~

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Als ich die Tür zu meinem Apartment aufschließe, fängt mein Handy an zu klingeln. Ich schließe die Tür hinter mir und ziehe mein Handy aus der Hosentasche. Na toll. Es ist meine Mutter.

,,Was ist Mom?", melde ich mich genervt. ,,Hast du Zeit?", fragt sie. ,,Das interessiert dich doch sowieso nicht. ", sage ich. Sie atmet hörbar aus, bevor sie weiter spricht. ,,Ich muss mit dir reden.", sagt sie nur. ,,Dann red doch.", gebe ich genervt zurück. ,,Ich meine unter vier Augen. Also persönlich.", entgegnet sie. ,,Ich weiß, was unter vier Augen bedeutet.", sage ich. ,,Wann hast du Zeit?", fragt sie wieder. ,,Keine Ahnung. Immer. Außer wenn ich mal nicht in der Schule bin oder mit Freunden unterwegs.", antworte ich mit ausdrucksloser Stimme. ,,Ich werde einfach in laufe der oder nächsten Woche kommen.", sagt sie und legt auf.
Ist ja wieder typisch für sie.

Ich ziehe meine Schuhe aus und lasse mich auf die Couch fallen. Erst jetzt fällt mir die Stille auf, die mich die ganze Zeit umgibt. Ich fahre kurz durch meine Haare und schließe die Augen. Ich muss unwillkürlich an die Worte von John denken.

Schön. Aber wenn du so bist, will ich nicht mit dir befreundet sein!

Wow. Wie es aussieht, habe ich es geschafft. Etwas geschafft, was ich nicht wollte. Ich sollte mit ihm reden, aber ich weiß, wie das enden wird. Natürlich wieder in Streit. Egal. Ein Versuch wird es wert sein.

Nachdem ich duschen gegangen bin und mich auf den Weg gemacht habe, stehe ich jetzt vor Johns Haustür und warte bis mir jemand die Tür aufmacht. ,,Hallo Taker. Komm rein.", sagt Olivia, als sie die Tür geöffnet hat. ,,Du bist momentan sehr oft hier. Ist irgendwas passiert?", fragt sie doch ich schüttel nur den Kopf. ,,Nein. Alles gut. Ich wollte nur zu John. Er muss mir nur etwas in Mathe erklären.", lüge ich und lächle sie an. ,,Ach so. Er ist oben.", sagt sie. ,,Danke", sage ich und gehe hoch. Ich gehe in sein Zimmer und sehe in auf dem Bett liegen. Ich setzte mich auf die Bettkante und schüttel ihn leicht. ,,John?", sage ich vorsichtig. ,,Hmm.", murrt er, dreht sich aber nicht um. ,,Es tut mir leid wegen heute. Das war einfach so aus dem Moment gehandelt. Es tut mir wirklich leid und ich verspreche dir, dass es nie wieder vorkommen wird.", sage ich und hoffe, dass er mir zuhört. Er dreht sich um und schaut zu mir auf, sagt aber nichts. Er setzt sich auf und reibt sich den schlaf aus den Augen. ,,Warum hast du das denn gemacht?", sagt er leise. ,,Ich weiß nicht. Ich.. Ich dachte ich könnte dich verteidigen.", sage ich. Er mustert mich kurz und atmet tief durch. ,,Ich war echt wütend auf dich.", sagt er schließlich. ,,Du warst?", hake ich nach. Er nickt. ,,Ja. Ist aber jetzt auch egal.", entgegnet er und lässt seinen Blick zur Tür schweifen. ,,Hast du schon mal was von anklopfen gehört?", fragt er mich. Fuck.  Stimmt ja. Ich habe nicht an geklopft. ,,Schon ja.", antworte ich. ,,Und wieso hast du das nicht? Ich hätte auch nackt sein können oder so.", sagt er mit ausdrucksloser Stimme. ,,Naja. Also ich hätte kein Problem dich nackt zu sehen.", gebe ich zu und grinse ihn an. Er wird rot und kratzt sich verlegen am Kopf. ,,Toll ich aber nicht.", sagt er. ,,Und jetzt geh bitte. Ich will weiter schlafen. ", sagt er, legt sich hin und wendet mir den Rücken zu.

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