Versprechen

677 45 55
                                    

Kapitel 18 - Versprechen

Katsuki POV.

Draußen war es dunkel geworden, als Shoto mich in den Arm nahm. Sein Atem hatte sich wieder etwas normalisiert und nur seine überhitzte Haut wies noch darauf hin, was wir bis gerade getrieben hatten.

"Du bist wunderschön, Katsuki." flüsterte Shoto in mein Ohr.

Ich genoss seine Komplimente, auch wenn ich es niemals zugeben würde. Ich genoss es, wenn er es in solchen intimen Momenten sagte, aber auch, wenn er es einfach so in den Raum warf, wenn er gerade ein Mario Kart rennen verloren hatte. Als würde ihn seine Niederlage überhaupt nicht interessieren und er hätte sowieso die ganze Zeit nur damit verbracht, mich anzustarren anstatt des Bildschirms.

"Dafür dass du bis gerade nicht genug vom Sex kriegen konntest, bist du jetzt aber ziemlich liebevoll." witzelte ich.

"Dafür dass du bis gerade noch stöhnend über meinen Rücken gekratzt hast und um mehr gebettelt hast, bist du jetzt aber ziemlich frech, findest du nicht?" war seine Antwort.

Ich sagte nichts mehr dazu, als er mich auf die Stirn küsste und sanft mit seinen Fingern durch meine Haare fuhr.

Nicht sehr schlagfertig von mir, doch Shoto wusste eben, wie er mich beruhigen konnte.

"Wann musst du morgen los?"

Shoto schien zu überlegen.

"Meine Mutter will morgen noch irgendwas von der ganzen Familie... Aber ich glaube, es reicht, wenn ich nach dem Mittagessen gehe. Ich hab keine Lust, nach Hause zu kommen, da schöpfe ich noch die letzte Zeit mit dir aus."

Mir wurde warm in der Brust, als ich die Zuneigung und Liebe in seinen Augen sah. Die erneute Anspielung, dass er nicht nach Hause wollte, ignorierte ich für diesen einen Moment. Ich könnte ihn morgen darauf ansprechen.

Jetzt wollte ich nur diesen Moment genießen.

-

Ein entspannter Sonntagmorgen könnte nicht besser starten als mit einem herzerwärmenden Kuss und einem "Guten Morgen, Herzblatt."

Ich streckte mich und das erste, was ich sah, als ich meine Augen öffnete, waren Shotos graublauen Augen.

"Guten Morgen...." murmelte ich schläfrig. "Gibt es heute wieder Kaffee??"

Shoto schmunzelte und hielt mir die warme Tasse entgegen.

"Ich hoffe doch, dass das nicht das einzige ist, das du ab morgen vermissen wirst."

"Wer weiß.... Gegen täglichen Kaffee am Morgen hätte ich nichts einzuwenden."

Natürlich wäre es nicht das, was ich vermissen würde. Eher würde ich es vermissen, nicht mehr neben ihm einzuschlafen und auch wieder aufzuwachen. Dass ich ihn nicht mehr immer dann küssen könnte, wenn ich wollte, dass ich ihn nicht mehr umarmen konnte, wenn mir danach war.

Das würde ich vermissen.

Auch dass wir dann wieder in der Schule so tun würden, als hätten wir nichts miteinander zu tun, passte mir gar nicht. Aber ich konnte es nicht ändern....

"Shoto?"

Mein Freund sah mich abwartend an und starrte in meinen Kaffee.

"Sag mal.... Ich weiß, das Thema scheint schwierig für dich zu sein, aber.... Ich würde gerne wissen, was es mit deiner Familie auf sich hat."

Ein Schatten wanderte über sein Gesicht und ich fühlte mich schlecht, das Thema angesprochen zu haben. Trotzdem hatte ich doch nach den knapp zwei Monaten, die ich jetzt mit ihm zusammen war, ein Recht darauf, zu erfahren, warum er nie über seine Familie sprechen wollte.

Kann das wahre Liebe sein? |TodoBaku|Where stories live. Discover now