Über alles

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Kapitel 44 - Über alles

Katsuki POV.

Ich umklammerte Shotos Hand fest. Shoto in dem Bett liegen zu sehen, in dem sonst meine Patienten lagen, war ein seltsames Gefühl.

Touya hatte erstmal die Polizei gerufen, damit sie sich um Momo kümmerten, die sich noch tausend Mal bei mir entschuldigt hatte. Aber ich war gar nicht wirklich darauf eingegangen.....

Shotos Gesicht war ganz blass und seine Hand fühlte sich kalt an. In diesem Moment fühlte ich mich ihm so fremd, dass mir die Tränen in die Augen schossen.

Ich hörte, wie sich die Tür öffnete und wieder schloss. Touya stellte sich gegenüber von mir an die andere Seite des Bettes.

"Der Arzt sagte, dass seine Werte gut aussehen und es aber noch ein bisschen dauern wird, bis er von der Nakose aufwacht. Er wird dann auch erstmal noch etwas benommen sein, aber-..." Er unterbrach sich selbst und fuhr sich durch die Haare. "Sorry, das weißt du ja alles sowieso schon."

"Schon gut." antwortete ich abwesend.

Für einen Moment war es still, bevor Touya mit den Worten: "Ich sag Fuyumi und so Bescheid, dass es ihm gut geht.", wieder das Zimmer verließ.

Ich hielt die ganze Zeit über Shotos Hand. Immer wieder überprüfte ich mit einem Blick auf den Bildschirm, dass seine Werte stabil waren. Touya schaute zwischendurch vorbei und brachte mir einen Kaffee. Ich hatte das Gefühl, dass er den Raum jedes Mal so schnell wie möglich wieder verließ, wenn er sich vergewissert hatte, dass alles gut war.

Mein Zeitgefühl war komplett im Eimer und dieser Raum war leider auch nicht mit einer Uhr ausgestattet. Ich hatte also keine Ahnung, wie lange ich hier schon saß und darauf wartete, dass er wieder aufwachte. Aber es fühlte sich an wie eine halbe Ewigkeit.....

"Es ist jetzt 17 Uhr. Du sitzt hier seit 2 Stunden, Katsuki. Bist du sicher, dass du nicht kurz mit in die Cafeteria kommen möchtest?" fragte Touya, als er mal wieder vorbei kam.

"Nein.... Ich möchte hier bleiben." antwortete ich ohne meinen Blick von Shoto zu lösen.

Zwei Stunden war ich schon hier.....

Touya verließ ohne ein weiteres Wort wieder das Zimmer. Ich drückte Shotos Hand fest und legte meinen Kopf das Bett. Die letzten 4 Stunden waren extrem anstrengend und die Müdigkeit breitete sich immer weiter in meinem Körper aus.

Erst kämpfte ich noch dagegen an, dass mir immer wieder die Augen zu fielen, bis ich es nicht mehr verhindern konnte und langsam einschlief...

Ein sanftes Rütteln an meiner Schulter weckte mich wieder. Beim Aufrichten merkte ich, wie ungemütlich meine Schlafposition gewesen sein musste, denn mir tat alles mögliche weh. Aber alle Schmerzen waren vergessen, als ich sah, wer mich geweckt hatte.

"Du bist wach..." hauchte ich mit erstickter Stimme.

Shoto saß aufrecht im Bett und lächelte mich an.

"Ich bin so glücklich dich zu sehen, Katsuki."

Völlig überwältigt sprang ich auf, kletterte auf das Bett und fiel ihm um den Hals. Seine Arme drückten mich fest an sich und ich da brachen alle Dämme. Ich begann zu weinen und schluchzte in seine Schulter.

"Es tut mir sooooooo leid. Ich hätte mit dir reden sollen, statt dich einfach zu verlassen. Ich war so dumm! Ich hab Ochako einfach so geglaubt und dir nicht vertraut. Es tut mir leid."

Shoto strich mir sanft über den Rücken.

"Ich verzeihe dir."

Ich löste mich leicht von ihm und sah ihn an. Seine blaugrauen Augen sah mich liebevoll an.

Kann das wahre Liebe sein? |TodoBaku|Where stories live. Discover now