Aufgeflogen

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Kapitel 20 - Aufgeflogen

Touya POV.

Meinen Eltern entgleisten alle Gesichtszüge, als sie auf das Bild auf Momos Handy starten.

Momo starrte Shoto währendessen an, als würde sie keine seiner Reaktionen verpassen wollen. Ihre Augen sahen ihn dabei so fest an, als wöllten sie ihm sagen: "Niemand nimmt dich mir weg."

Dieses Mädchen war doch verrückt!

"Shoto, kannst du uns das bitte erklären?" fragte Mutter fassungslos und drehte das Handy zu uns.

Mir wurde kalt und heiß zugleich, als ich auf das Display starrte. Man sah einen blonden Jungen und Shoto, die vor einem Haus standen, engumschlungen, und sich küssten.

Angst stieg in mir auf. Ich hatte das alles schon einmal durchmachen müssen. Damals, vor zehn Jahren....

Ich wollte nicht, dass Shoto dasselbe durchmachte!

"I-ich...." stammelte Shoto, der mehr als geschockt wirkte.

"Mutter? Vater? Würdet ihr vielleicht kurz nach drinnen gehen. Ich glaube, das Thema ist nicht einfach." bat Momo ihre Eltern.

Sie redete so gelassen und unbekümmert, dass ich mich fragte, ob sie überhaupt wusste, was sie hier gerade tat.

Ihre Eltern, die das Bild nicht gesehen hatten und mehr als verwirrt aussahen, nickten und verschwanden nach drinnen.

"Himiko....-"

"Klar, kein Problem."

Himiko nahm Akiko auf den Arm, bevor ich meinen Satz überhaupt richtig anfangen konnte und legte mir kurz eine Hand auf den Arm, bevor sie Momos Eltern folgte.

Jetzt waren nur noch meine Familie und Momo da.

"Ist dir eigentlich klar, was du da getan hast?!" schrie mein Vater aufgebracht und zeigte auf das Bild.

"Vater, bitte!"

Fuyumi war aufgestanden und stellte sich hinter Shoto. Ihre Hände legte sie auf seine Schultern. Ihre Stimme zitterte und ihre Fingern hielten ihn fest.

Mein Hals schnürte sich zu. Vor meinem inneren Augen erschien ein Bild. Fuyumi und Natsuo, wie die beiden damals völlig verstört im Zimmer gesessen hatten, als ich wieder gekommen war. Fuyumi hatte Natsuo die Ohren zu gehalten. Beider Augen waren rot gewesen, da sie geweint hatten.

Shoto hatte nie etwas davon mitbekommen. Er war 8 Jahre alt gewesen, war gerade in die Schule gekommen und hatte keine Ahnung, warum Vater die restliche Woche nicht mehr mit mir geredet hatte, bevor er mir Himiko vorgestellt hatte.

"Deine zukünftige Ehefrau." hatte er sie vorgestellt.

"Bitte, belass es doch dabei. Shoto kann Momo doch immer noch heiraten und ihn einfach vergessen, richtig?" flehte Fuyumi.

"Nein! Fuyumi, ich werde sie nicht heiraten!"

Shoto wand sich aus ihrem Griff und drehte sich zu ihr um.

"Shoto.... Bitte!"

Mein Vater schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.

"Erst Touya und jetzt du! Sagt mir doch einfach, was ich in eurer Erziehung falsch gemacht habe, dass ihr so werdet."

"Das mit uns.....I-ich kann das nicht mehr..." flüsterte ich, den Tränen nah.

"W-was? Touya!"

Mir wurde schwindelig, als ich daran dachte. Jahrelang hatte ich meine Gefühle unterdrückt. Ich war für Himiko da gewesen, als sie schwanger war. Ich hatte versucht, mich in sie zu verliebten, wirklich! Doch es hatte nie funktioniert.

Kann das wahre Liebe sein? |TodoBaku|Donde viven las historias. Descúbrelo ahora