Chapter 1

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„Hey du. Was spielst du da ?"
Der Junge sah mich mit großen Augen an. Sein Atem stockte und seine Wangen glichen einer Tomate.
„Alles okay mit dir ? Willst du was trinken? Brauchst du Wasser?" sagte ich mit einer Wasserflasche vor seinem Gesicht wedelnd.
Als er zu sich kam begann er zu stottern: „Nein..Nein alles..s gut. Danke. Ich sp...spiee..le."
Bevor dieser aussprechen konnte unterbrach ich ihn indem ich ihm  eine Tüte Karamell Popcorn vor die Nase hielt.
„Willst du auch was?"
„Oh...ääh..danke."
Ich lächelte ihn grinsend an woraufhin er mit einem leichten nervösen lächeln entgegnete.
„Darf ich auch mal spielen?"
„Kl...klaar."
Ich nahm ihm die Konsole aus der Hand und begann prompt zu spielen während er mir mit glänzenden Augen das Spiel erklärte und prahlte wie er in einer Weltrangliste aufgestiegen ist. Ich hörte ihm kaum zu da ich mich auf das spiel konzentrierte.
Die restliche Stunde Fahrt verging im Nu und ich war in Tokyo angekommen.
„Gut ich muss hier aussteigen. Danke für das Spiel." entgegnete ich dem Jungen mit einem frechen Lächeln.
Als ich ihm die Konsole überreichte sah er kurz aufs Display bevor er mich geschockt und wortlos ansah.
Ich weiss nicht was er hatte, das Game war doch voll easy.
Ich hoffe ich konnte ihm damit eine Freude machen in dem ich ihn auf Platin hochspielte.
„Oh. Warte ich steige auch hier aus. Wohnst du hier?" sagte er während er aufstand um mir mit meiner Tasche zu helfen.
„Ab jetzt ja." sobald ich dies aussprach, sprintete ich auch aus dem Zug und rempelte aus versehen einen älteren Herrn an der mir irgendwelche Sachen zu schimpfte.
Als ich aus dem Zug hopste sah ich mich nach dem Ausgang um.
Der junge lief mir hinterher und entschuldigte sich bei dem Herren.
„Warte! Auf welcher Schule bist du! Wie heisst du überhaupt?!" rief er mir zu.
Ein stück weiter vor blieb ich stehen und drehte mich um.
„Himari Sato heisse ich!" schrie ich zurück und winkte ihm zum Abschied. Sofort drehte ich mich um und lief grinsend zum Ausgang.
Ich konnte es kaum erwarten, endlich sehe ich Tokyo wieder!
Oh ich hab euch ganz vergessen zu erzählen warum ich auf der Flucht bin.
Seit meinem 8. Lebensjahr wohnte ich in einem Kinderheim am Land. Ausserdem hatte ich ein spezielles Ausgangsverbot, das ich meinem Vater zu verdanken hatte.
Mein Vater Ren Yamaguchi der Anführer des größten Yakuza Clans in ganz Japan.
Als ich klein war lebten ich und meine Eltern in Tokyo wie eine glückliche Familie. Meine Mutter war wunderschön und strahlte immer zu. Sie brachte Licht in mein Leben, sie war meine Sonne. Und mein Vater war der wohl unheimlichste Mensch wie eh und je. Er brachte mir Kampftechniken und den Umgang mit Waffen bei.
Auch wie es in einem Yakuza Clan zuging und was wichtige Verhaltensregeln und absolute No-Go's waren wurden mir beigebracht.
Oft musste ich bei einigen Treffen mit dabei sein um zu „Lernen".
Was jedoch nur dazu führte, dass ich traumatisiert wurde weil ich zusehen musste wie Menschen Körperteile abgetrennt wurden.
Wir lebten damals in einer hochgesicherten Villa, da es sonst zu gefährlich für uns gewesen wäre.
Mein Vater hatte viel zu viele Feinde.
Es lief alles eigentlich ganz gut, bis zu diesem einen Tag.

Ich war gerade in meinem Zimmer als ich die Schreie meiner Mutter hörte.
Als ich raus lief sah ich maskierte Männer die mich packten und mir ein Messer an die Kehle hielten.
Reflexartig trat ich einen der Männer ins Gesicht.
Dieser stöhnte schmerzverzerrt auf und ging einen Schritt nach hinten.
Doch das brachte nichts, denn der andere hielt mich fester und packte mich an den Beinen.
Ich war hilflos und konnte mich nicht wehren.
Als ich in die hintere Ecke des Raumes blickte erkannte ich eine grosse Blutlache am Boden.
Aus dem Winkel konnte ich sehen, dass jemand am Boden lag.
Ich erkannte lange schwarze Haare doch konnte das Gesicht nicht sehen.
An der Hand erkannte ich einen Ring.
Es war der Jade Ring meiner Mutter.
Als ich bemerkte, dass meine Mutter am Boden lag, begann ich zu schreien und mit allen Gliedmaßen zu zappeln.
Der Mann hielt mir Mund und Nase immer fester zu bis ich irgendwann ohnmächtig wurde.
Als ich zu mir kam wachte ich in einem Krankenzimmer auf.
Mein Vater sah mich mit Tränen in den Augen an.
„Was ist los Papa. Wo bin ich? Wo ist Mama?"
Als ich nach meiner Mutter fragte begann mein Vater sein Gesicht in meine Bettdecke zu vergraben und zu weinen.
Es war das aller erste Mal, dass ich meinen Vater weinen sah.
Aufgrund seiner Reaktion konnte ich mir denken was passiert war.
Nach der Beerdigung meiner Mutter schickte mich mein Vater auch schon ganz weit weg in ein Heim und unterbrach jeglichen Kontakt zu mir. Er sagte es sei zu meiner eigenen Sicherheit.
Auf meine persönlichen Gefühle wurde gar nicht geachtet und so verbrachte ich meine ganze Kindheit mit Leuten die ich nicht kannte und die ich nicht leiden konnte.
Nun ja.
Bis zum heutigen Tag natürlich.
Vor einigen Tagen bekam ich eine Mail von einer Anwältin.
Ich fand heraus, dass das alte Haus meiner Mutter immer noch stehen würde und ich die rechtmäßige Erbin sei.
Als ich dies erfuhr habe ich sofort meine Sachen gepackt und die richtige Gelegenheit genutzt um abzuhauen.
Und ja jetzt bin ich hier in Tokyo und gehe durch einen komischen Park mit nur einem Zettel in der Hand und suche die komische Adresse dieser Anwältin.
Der graue Himmel wurde noch dunkler und es begann wie in Strömen zu regnen.
Als ich etwas weiter weg einige Schreie vernahm lief ich hin um nachzusehen was dort los war.
An der Geräuschquelle angekommen sah ich ungefähr drei, nein sogar 4 Typen am Boden blutverströmt liegen.
Dem Alter nach zu Urteilen waren sie nicht viel Älter als ich.
Als ich meinen Blick hob sah ich einen fast Zwei Meter hohen typen, der auf ihnen stand und genüsslich an einer Zigarette zog.
Er lachte mich verschmitzt an und gab ein quietschiges „Hihi." von sich.
Stirnrunzelnd und die Oberlippe leicht angehoben sah ich ihn an.
Man konnte an meinem Anblick erkennen, dass ich total angewidert von ihm war.
Der Typ war sehr dünn was durch seine extrem hohe Körpergröße noch mehr zum Vorschein kam.
Seinem Gesicht nach zu Urteilen war auch dieser in meinem Alter.
Seine Bernsteinfarbenen Augen durchbohrten mich förmlich und musterten jedes kleinste Detail an mir.
Durch den Regen waren seine Haare pitschnass und hingen bis zu seinen Augenbrauen die er sehr hochgezogen hatte, runter.
Erst durch genauem Hinsehen erkannte ich eine hellere Strähne in seinem Haar.
Höchstwahrscheinlich war dies einer dieser „Möchtegern-Gangster" die sich ihre Haare färbten.
Man wann checken die Idioten, dass sie wie Clowns aussahen.
Ich erkannte auch einen goldenen Ohrring an seinem linken Ohr der wie zwei goldene Fäden aussah die runter hingen und die ganze zeit leicht hin und her wippten.
„Wenn du so glotzt kannst du auch gleich ein Foto schießen du menschlicher Wolkenkratzer." entgegnete ich ihm arrogant.
„Hah?" kam es nun von ihm.
Seine Stimme wurde plötzlich tiefer und seine Miene verdunkelte sich abrupt.
Man konnte ihm Ansehen, dass er fast schon eine Mordlust verspürte.
Seine Blicke durchbohrten meine und ließen mich erstarren.
Die Aura die er plötzlich ausstrahlte lief mir kalt den Rücken runter und mein Herz begann plötzlich zu Beben.
Eine Gänsehaut breitete sich an meinem Ganzen Körper aus, doch ließ ich mir nichts von dem Anmerken.
Ich starrte ihn noch kälter an und ballte meine Faust, die locker neben meiner Hüfte hing, fest zusammen.
Ich wusste, dass dies wahrscheinlich mein Ende sein würde.

The Yakuza Princess and the Gang Boss [Tokyo Revengers Fanfiction]Where stories live. Discover now