Chapter 57

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Als ich vor Rans Haus ankam, klingelte ich vollkommen aus der Puste an der Tür.
Nach nur wenigen Minuten öffnete dieser die Tür.
„Himari?" fragte dieser verwirrt.
„Ran! Es tut mir Leid! Ich habe mich gestern daneben benommen! Ich war sehr betrunken! Ich wollte nicht-"
„Ran Schatz? Wer ist an der Tür?" hörte ich eine weibliche Stimme fragen.

„Wer ist das?" fragte ich verwirrt.
„Ich komm gleich!" rief Ran ins Haus hinein ehe er rauskam und die Tür hinter sich schloss.
„Was machst du hier? Wieso hast du nicht vorher angerufen?" fragte er
„Wer ist bei dir?" mein Gesichtsausdruck sprühte wahrscheinlich nur vor Enttäuschung und unterdrückte Wut.
In dem Moment wurde mir plötzlich schlecht und eine Kugel voller Schmerz und Leid bildete sich in meiner Kehle, welche ich gekonnt runterschluckte um nicht wie eine Bombe zu explodieren.
Der Druck der sich in meiner Brust festsetzte machte dies jedoch schwerer als Gedacht.
„Bist du den ganzen Weg hergelaufen? Ich hätte dich auch abholen können."
„Ran! Antworte mir...Wer ist bei dir?"
„Tut mir Leid, dass ich es dir nicht gesagt habe-"
„Betrügst du mich?"
„Was?" sein Blick war sowohl geschockt als auch verwirrt zugleich.
„Du verdammtes Arschloch! Ich habe dir vertraut! Und bei dem kleinsten Streit holst du dir direkt eine andere? Es sind nichtmal 24 Stunden vergangen!" rief ich während ich ihm gegen die Brust boxte.
„Beruhige dich Himari!"
„Ich beruhige mich nicht! Nein! Zeig mir diese Schlampe! Ich will sie sehen!"
„Himari!" seine Stimme wurde harsch und er packte mich an den Handgelenken.
„Beruhige dich." befahl er ruhig.
Ich spürte wie eine Träne meine Wangen herunterfloss.
„Es ist nicht so wie du denkst." erklärte er.
„Sie hat dich Schatz genannt...."
„Ja das tut sie immer. Mein ganzes Leben lang."
„Was?" fragte ich verweint.
In dem Moment öffnete sich die Tür.
Eine ältere Frau kam heraus.
Sie sah ziemlich gut aus.
Sie hatte langes blondes Haar und war elegant gekleidet.
Ihre lilafarbenen Augen sahen mich verwirrt an.
„Ran Schatz, wer ist das? Was ist hier los?"
„Oh. Das ist Himari meine Freundin. Tut mir leid, waren wir zu laut, Mom?"
Mom?!?!
Mom!!!!
Oh mein Gott!
„F-Frau Haitani, tut mir Leid für die Störung! Ich wusste nicht, dass sie da sind! Ich gehe jetzt lieber." entschuldigte ich mich höflich während ich mich leicht verbeugte.
Gerade als ich gehen wollte drehte ich mich zu Ran um und sagte: „Ich rufe dich später an."
„Warte." hörte ich seine Mutter sagen.
„Du kannst gern zum Essen bleiben. Du störst nicht. Ich würde dich gerne kennenlernen."
Fuck! Was jetzt?
„Ja bleib zum Essen Babe." sagte Ran lächelnd.
Babe???
Vor seiner Mom?!
Gehts ihm noch gut?!
Er lächelt.
Gut er ist anscheinend nicht wütend...
Ich nickte nur und folgte zögerlich beiden hinein.
Oh Gott wie Peinlich!
Sie hat das bestimmt mitgekriegt mit dem Streit.
Ich habs jetzt schon verkackt...
Ich darf jetzt ja nichts falsches machen...
Himari zeig dich von deiner besten Seite!
Als wir reingingen zog ich meine Schuhe aus und betrachtete mich vor dem Spiegel der vor mir an der Wand hing.
Pyjamas...
Zerzauste Haare vom Schlafen...
Na das fängt schon mal gut an!
„Wir wollten gerade essen. Setz dich an den Tisch. Was möchtest du trinken?" fragte mich seine Mutter.
„I-ich ääh. Danke. Wasser." stotterte ich.
„Du musst dich nicht schämen." gab sie von sich als wir uns setzten.
Ich starrte die ganze Zeit auf den Tisch und traute mich nicht, ihr in die Augen zu sehen.
„Also Himari heisst du, ja?"
„J-Ja. Sato Himari."
„Freut mich Himari! Ich bin Eri, Ran und Rindous Mutter. Apropro Rindou. Wo ist er denn? Wieso braucht er so lange? Da bin ich einmal in Tokyo und der Junge lässt seine Mutter warten!"
Oh nein Rindou...
Ich kann ihm nicht in die Augen sehen!
Nachdem was ich ihn vorgeworfen habe...
Wer weiss, wie ich mich gestern benommen hatte!
„Bin ja schon da Mutter." murmelte er genervt.
Als ich ihn sah gefror das Blut in meinen Adern.
Er sieht schrecklich aus!
Er hatte ein blaues Auge.
Als ich zu Ran blickte wandte dieser den Blick von mir.
„Habt du und dein Bruder euch wieder, mit irgendwelchen Gangstern geprügelt?" fragte seine Mutter.
Er grummelte nur und sagte nichts, während er sich setzte.
„Was ist denn passiert, Rindou?" fragte Ran ihn.
Ich konnte in seinen Augen Schadenfreude erkennen.
Nein? Oder?
„So ein Mistkerl hatte mich auf dem Nachhauseweg vom Club angegriffen. Aber keine Sorge, ich habe gewonnen, Bruder." erklärte Rindou.
„Ich habe dir doch gesagt, du sollst nicht mehr in diesen Clubs arbeiten Rindou! Wir haben genug Geld! Dort ist es gefährlich!" ermahnte ihn seine Mutter.
„Es macht aber Spaß Mom!"
„Macht es dir Spaß so verprügelt zu werden? Wo war eigentlich dein Bruder zu dem Zeitpunkt?"
„Ich war bei meiner Freundin." gab Ran von sich als er meine Hand demonstrativ nahm.
Lügner!
Wo war er eigentlich wirklich...
Kann es sein, dass Pikachu Recht hatte?
Nein! Blödsinn!
„Na gut. Essen wir jetzt." sagte seine Mutter.
„Hey Himari." sagte Rindou frech grinsend.
„Hey."
Bitte Gott oder Götter wer auch immer da oben ist, steht mir bei!
„Was war vorhin los? Habt ihr draussen gestritten? Ich habs vom Fenster aus gehört." fügte er hinzu.
Ich sah ihn geschockt an.
„Nein, ich und Babe streiten nie. Du musst dich verhört haben, Bruder." sagte Ran harsch.
Was ist das für eine dicke Luft hier?
„Misch dich nicht in die Angelegenheiten deines Bruders ein! Streit ist normal in einer Beziehung." schritt die Mutter ein.
„Ich wollt doch nur Fragen! Hab mir Sorgen gemacht!" rechtfertigte sich Rindou.
„Solltest du nicht. Das macht bei deinem Bruder eh keinen Sinn." gab sie von sich.
„Was soll das heissen Mutter?" fragte Ran plötzlich.
Diese ignorierte ihn jedoch und aß weiter.
Ich konnte vor Scham gar nicht essen.
„Iss was Babe! Das hat meine Mutter ganz alleine bestellt!" sagte Ran zu mir.
„Willst du damit sagen, dass ich nicht kochen kann, Ran?" fragte seine Mutter.
„Natürlich nicht Mutter! Um Himmels Willen! So etwas würde ich mir niemals anmaßen! Vor allem kann ich das ja nicht mal beurteilen! Ist ja nicht so, als hätte ich jemals, dein Essen probiert!" sagte er sarkastisch.
„Das liegt ja auch daran, dass ich hart arbeite um dein täglich Brot zu verdienen!"
„Ja seehr hart...hab ich gesehen..." murmelte dieser arrogant grinsend.
„Ja." bestätigte sie.
„Mein täglich Brot des Bäckers oder des Restaurants, wo du immer bestellst?"
„Es reicht Ran! Rede nicht so mit unserer Mutter!" rief Rindou.
„Tsss!" gab Ran provokant grinsend von sich.
Man ist das unangenehm....
„Mamas Liebling..." murmelte Ran.
„Neidisch?" fragte Rindou frech.
„Nene lass stecken. Ich bin ganz zufrieden so."
„Hört auf euch zu ärgern! Hima Schatz iss doch was!" sagte die Mutter.
„Nein ich kann nicht, danke..."
„Ich weiss, dir ist wahrscheinlich der Appetit vergangen, wegen eurem Streit. Mach dir keinen Kopf Kind! Du musst lernen damit umzugehen, sonst wirst du noch bald wegen Unterernährung ins Krankenhaus landen."
„Nein das war kein Streit." log ich.
„Schon gut. Ich versteh dich. Ich muss mich wirklich für meinen Sohn entschuldigen. Du musst wissen er kommt nach seinen Vater. Er kann die Finger nicht von Frauen lassen, von Natur aus untreu."
„Nein Mom, ich glaube diese Eigenschaft hab ich eher von dir." sagte Ran.
„Sei nicht so frech zu Mom!" rief Rindou.
„Ich sag ja, eins zu eins sein Vater. Frech und arrogant. Absolut kein Scham und Respekt."
Seine Familie ist ja fast schon so verkorkst wie meine.
Naja fast...
„Hima Schatz, woher kommst du eigentlich? Aus der Gegend hier?" fragte sie mich plötzlich.
„I-Ich wohne in Shibuya."
„Shibuya? Interessant. Und was machen deine Eltern beruflich?"
Wie erklär ich das jetzt?
Schnell eine Lüge muss her!
„Ihr Vater ist ein Universitätsprofessor in der Schweiz. Er arbeitet momentan an dem Teilchenbeschleuniger in CERN." schritt Ran ein.
„Wirklich? Das ist aber interessant! Und wie läuft das Projekt?"
„J-ja sehr gut! Die Teilchen beschleunigen sehr gut!" stotterte ich.
Sie sah mich verwirrt an jedoch fuhr sie wortlos fort mit dem essen.
„Und was macht deine Mutter?"
„Sie-"
„Sie ist ebenfalls Wissenschaftlerin." sagte Ran.
„Nun ja  ich kenn mich da nicht so gut aus. Möchtest du auch etwas in die Richtung machen?" fragte mich Rans Mutter.
„Ich weiss es noch nicht. Vielleicht."
„Du solltest auf jeden Fall dir schon Gedanken machen, um deine Zukunft, damit du nicht so wie Ran landest. Sein Job ist ja abscheulich."
„Wieso? Bis vor paar Jahren, hast du den Laden doch so geliebt Mutter? Du warst nahezu jedes Wochenende dort." fragte Ran provokativ.
„Was sagst du eigentlich dazu Himari? Stört es dich nicht?"
Bitte mischt mich da nicht ein...
„N-nein." stotterte ich.
„Nein es stört sie nicht Mutter. Weisst du ich war auch von Anfang ehrlich zu ihr und habe nichts versteckt." erklärte Ran.
„Ich weiss wirklicht nicht, warum du dort arbeitest. Wir haben genug Geld. Du beschmutzt nur den Namen der Familie. Wie eine männliche Hure."
„Tja Mamas Sohn eben." sagte er frech grinsend.
„Wärst du Mamas Sohn hättest du weitaus mehr Geld nachhause gebracht." sagte diese provokant.
„Ich fahr nen Porsche. Das reicht mir. Die große Arbeite lasse ich lieber dir, Mutter. Du bist da erfahrener."
„Ran Schatz, findest du nicht, dass du zu weit gehst?"
„Findest du nicht, dass DU zu weit gehst?"
„Wie bitte?"
„Wieso bist du eigentlich hier?"
„Weil ich euch vermisst habe."
„Oder weil dein Lover übers Wochenende zu seiner Frau und seinen Kindern geflogen ist, und dir plötzlich langweilig war."
„Ran!"
„Ruf doch deinen Lover her! Stell ihn uns vor. Wozu die Geheimnistuerei? Weiss Vater, dass du da bist? Vielleicht rufe ich ihn dazu dann kann er auch seine Geliebte bringen und wir essen alle gemeinsam wie eine große Familie!" sagte er grinsend.
Sein Kiefer ist angespannt.
Ich sollte ihn beruhigen bevor es eskaliert.
Ich nahm seine Hand in meine und drückte diese fest.
„Ran! Wie redest du mit Mutter!" rief Rindou.
„Wieso denn nicht? Rindou würde es sicher gefallen, er hält doch so zu dir, Mutter. Naja wie auch immer, ich und Himari müssen noch was klären. Wir sind in meinem Zimmer. Komm Babe wir gehen!" rief er als er aufstand und mich mit sich zog.
Wir gingen rauf in sein Zimmer als er die Tür zu sperrte.
„Ran? Alles okay?" fragte ich besorgt.
Er sagte nichts sondern setzte sich aufs Bett.
Er kehrte mir den Rücken zu.
Ist er wütend wegen gestern?
Ich setzte mich neben ihm aufs Bett und beide unsere Blicke hafteten zum Boden.
„Ran...wegen gestern." fing ich an.
Plötzlich hörte ich ihn schluchzen.
Als ich zu ihm sah bemerkte ich seine verweinten Augen die mich ansahen.
„Es tut mir Leid, dass du das mitbekommen hast." entschuldigte er sich.
„Hey...alles gut..." murmelte ich.
„Himari bitte verlass mich nicht!"
„Wieso sollte ich dich verlassen?"
Er umarmte mich fest.
„B-Bitte bleib bei mir...Ich brauche dich..." sagte er verweint während er seinen Kopf in mich vergrub.
„Ich bleibe bei dir..."
„Es tut mir leid, dass du mich so sehen musst! Ich werde mich bemühen, für dich stark zu sein! Nur bitte bleib bei mir! Ich hab niemanden ausser dich! Ich kann niemanden vertrauen! Nicht mal meinen eigenen Bruder!"
Seine Worte taten sogar mir weh, sodass ich selbst anfing zu weinen.
Ich packte ihm am Gesicht und zog ihn nach oben.
„Hör zu! Ich werde dich nicht verlassen! Und egal was passiert, ich werde immer für dich da sein, hörst du?! Mir ist es egal wie deine Familie ist! Glaube mir, Ran, meine ist schlimmer! Ich verstehe dich! Und du bist nicht schwach weil du weinst! Du musst dich für nichts entschuldigen! Wenn du weinen musst dann tu das, okay? Ich werde dich deshalb bestimmt nicht verlassen!" sagte ich ihm mit Tränen in den Augen.
Er nickte nur.
Wir beide sahen uns weinend an.
„Bitte wein nicht wegen mir..." sagte er.
„Wenn ich es nicht tue, wer dann?"
Er begann noch heftiger zu zittern und umarmte mich fest.
„Danke, Himari."
Wir beiden fielen nach hinten und lagen umarmend neben einander.
„Ich liebe dich." flüsterte er mir zu als er mich innig küsste.

The Yakuza Princess and the Gang Boss [Tokyo Revengers Fanfiction]Where stories live. Discover now