Teil 1

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>>Laith<< rief Denara gegen das tosende Meer und zog den durchnässten Mann in ihre sichere Höhle. >>Du bist wiedergekommen.<<
>>Ich habe es dir versprochen.<< hauchte er sanft, bevor er sich zu ihr beugte und sie in eine feste Umarmung zog. Die Einsamkeit hatte das erste mal Spuren an ihr hinterlassen, denn sie hatte das erste mal in ihrem Leben erfahren, wie es war zu vermissen. Sehnsuchtsvoll erwiderte sie die Umarmung und wehrte sich nicht, als er sie zu sich ran zog und seine Lippen stürmisch auf ihre legte. Sie runzelte die Stirn, als er grob an ihrem Kleid zerrte und es achtlos auf den Boden warf. Er wirkte verändert und obwohl langsam die Sorge in sie trat, dass etwas nicht stimmen würde, löste sie sich nicht von ihm. Denara ließ sich fallen, genoss das wiedersehen und das Gefühl geliebt zu werden.
Voller Verlangen küsste sie seinen Hals, zog an seiner durchnässten Tunika und seinem Waffengürtel an seiner Hüfte.
Laith küsste sie abermals und dirigierte sie nach hinten, bis ihr nackter Körper gegen die Steinwand gepresst wurde und dann löste er sich von ihr und drehte sie um. >>Laith<< presste sie verwirrt hervor.
>>Ich habe dich vermisst.<< raunte er ihr zu, woraufhin sich die Sorge ein Stück löste. Denara krallte sich an der Felswand fest und stieß einen erstickten Schrei aus, als Laith sich in sie stieß.
>>Vorsichtig.<< bat sie ihn atemlos und atmete erleichtert aus, als er langsamer wurde und Küsse auf ihre Schulter setzte. Sie versuchte es zu genießen, doch die Sorge, dass etwas nicht stimmte wuchs langsam ins Unermessliche. Bevor Denara sich überhaupt fallen lassen konnte und die Sorgen beiseite schieben konnte spürte sie, wie er stöhnend zum stillstand kam.
Er zog ihren Kopf zu sich, küsste sie auf ihren Mundwinkel und zog sich dann aus ihr heraus, während sie zitternd und völlig verwirrt an der Felswand stand.
Nur mit Mühe rang sie sich ein Lächeln ab und lief mit verschränkten Armen zu ihrem Kleid. Sie zog es sich schnell über, ohne den Blick von Laith abzuwenden, der seine nasse Kleidung auf dem Stein ausbreitete. Nur in seiner Hose, setzte er sich hin und streckte die Hand nach ihr aus.
>>Komm. Erzähl mir, was ich verpasst habe.<<
Es war ihr zuwider, wie er sie fühlen ließ. Zuwider, dass das Wiedersehen sie mehr verwirrte, als dass es sie glücklich machte.
>>Denara. Komm schon.<<
Dieses mal wurde sie tatsächlich wütender, als er dort so selbstverständlich lag.
>>Verschwinde.<< stieß sie aus.
>>Was?<<
>>Du sollst verschwinden habe ich gesagt.<< knurrte sie wütend, sodass nun er derjenige war, der aufstand. >>Sag, was habe ich falsch gemacht?<< fragte er verwirrt und mit Sorge in seinen Zügen. Denara blieb kalt, zwang sich ihre verletzten Gefühle in den hintersten Winkel ihres Herzens. Ihr Stolz war schon immer zu groß gewesen und ihr Gespür hatte ihr bis jetzt immer geholfen sich vor gefahren zu schützen. Laith hatte sich verändert. Sie spürte es an seinem Gang, an seinen Worten und an der Art und Weise, wie er zu ihr war.
>>Ich weiß nicht was mit dir geschehen ist, doch den Mann, den ich damals gerettet habe...du bist nicht dieser Mann. Nicht mehr.<<
>>Denara..<< wollte er widersprechen, doch sie hob ihre Hand und ließ das Wasser gegen die Wände peitschen. Laith sah schockiert zu den Felsen, die leicht abbröckelten durch die schiere Gewalt ihrer Magie.
>>Verschwinde Laith, sonst werde ich mit dir das tun, was ich mit allen Seemännern dort draußen tue.<<
Sie wandte sich ab, als er endlich nach seiner Kleidung griff und sich hektisch anzog. Nun wirkte er so, als wäre er wütend, doch Denara war es egal. Ihr Herz fühlte sich unnatürlich geschunden an und sie gab diese Schuld diesem einfachen Mensch.
>>Komm nie..<< setzte sie an, doch bevor sie aussprechen konnte, schlang sich etwas um ihren Hals. Ein Klickgeräusch erklang in ihren Ohren und mit einem mal sank sie kraftlos auf die Knie. Sie wollte das Wasser in seine Lungen versenken, doch es gehorchte ihr nicht. Das Meer draußen hörte auf zu wüten, die Wolken verzogen sich und als auch der letzte Nebel verschwand, erblickte sie ein Schiff und die Männer, die viel zu nah an dem Eingang der Höhle waren.
>>Tut mir Leid Denara, doch du hättest mich töten sollen, als du die Gelegenheit dazu hattest.<<
Denara schrie mit Leib und Seele, bevor sie sich auf Laith stürzte und sein Gesicht zerkratzte und kämpfte schließlich nach ihrer Orientierung, als seine Faust sie von ihm riss.
Er wollte ein weiteres mal zuschlagen, doch bevor seine Faust sie berühren konnte, hielt ihn ein Mann auf. Sie stand auf und lächelte mit Genugtuung, als sie Laiths blutiges Gesicht sah. Und für einen klitzekleinen Moment sah sie die Angst über die Gesichter der Männer huschen, die sie betrachteten. Mit erhobenem Blick sah sie zu dem Mann, der Laiths Faust noch immer fest in seiner Hand hielt und sie mit einem verwunderten Blick musterte. >>Piraten. Die töte ich am liebsten.<< schnurrte sie, wohlwissend, dass sie diesen Kampf verloren hatte. Doch einen Teufel würde sie tun und Schwäche zeigen.

Herz aus LeidWhere stories live. Discover now