Teil 21

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Nevan sah ihr dabei zu, wie sie ihre roten Haare zu einem seitlichen Zopf flocht und dabei tief in ihre Gedanken versunken war. Noch immer tat es ihm im Herzen weh, sie so zu sehen und noch immer musste er den tiefen Drang unterdrücken dort raus zu gehen und jeden umzubringen, der für ihr Leid verantwortlich war. Ja. Selbst sich.
>>Wieso siehst du mich wieder so an Nevan?<<
Er schluckte schwer, bevor er sich dafür entschied ihr eine Frage zu stellen, über die er länger seinen Kopf zerbrochen hat.

>>Hat er es geschafft, sich deine Kräfte zunutze zu machen?<< Sie band ihren Zopf zu Ende und legte sich dann flach auf den Rücken. Zurück auf die noch immer zerknitterten Laken.
>>Er hat nicht viel erreicht. Sein einziger Vorteil ist es, seine sehnlichsten Wünsche durch mich zu finden.<< sie schluckte schwer. >>In meiner Nähe weiß er immer welchen Kurs er wählen muss. Und jedes mal gelangt er an sein Ziel. Jedes mal dankt er es mir, in dem er meinen Körper benutzt, als wäre es sein Privileg.<< triefte ihre Stimme nun voller Zorn.

Er wollte mit geballten Fäusten etwas darauf erwidern. Doch im gleichen Moment wurde die Tür aufgestoßen und drei Männer traten ein. Nevan wurde erbarmungslos fixiert, während Aren in das Zimmer spazierte, als würde es ihm gehören. Denara sprang vom Bett auf, zitterte am Körper, als Aren an sie heran trat. Doch es war nicht Angst. Nein, ihr Körper zitterte aus Wut, während der Hass aus ihren Augen quoll und jeden Zentimeter dieses Zimmers einnahm.
>>Es gab nur eine Regel. Und doch fliehst du und wirst die Hure eines anderen?<<
Ein animalischer Ton drang aus Nevans Mund. >>Fass sie an und ich werde in deinen Eingeweiden baden.<< Doch Aren ließ sich davon nicht beirren, als wäre Nevan nicht mehr als eine lästige Fliege. Stattdessen packte er Denara am Hals und schubste sie auf das Bett. >>Ich glaube wir sollten deinem kleinen Freund zeigen, wessen Hure du bist.<< Mit diesen Worten nestelte er an seiner Hose. Ein Schalter legte sich in Nevan um, sodass er sich mit einem Ruck aus den Griffen der Männer löste und sie dabei aneinander prallten. Bevor der dritte seinen Dolch in ihn rammen konnte, drehte Nevan seinen Arm um und rammte seine ausgestreckten Finger in seinen Adamsapfel, sodass der Typ grunzend zu Boden fiel. Nevan ließ sich keine Zeit, schnappte sich den Dolch und schlitzte dem einen den Hals auf und rammte es dem anderen in den Hals, als dieser nach ihm packen wollte. Warmes Blut spritzte ihm entgegen, doch er bleckte nur die Zähne und sah zu Aren, dessen Blick nun voller Angst war. Denara stand vom Bett auf, aber bevor sie zu ihm gelangen konnte, Griff Aren nach ihr. Nevan ließ ihm keine Zeit und schleuderte den Dolch in seine Brust. Seine Augen weiteten sich, als Denara den Dolch heraus zog, und sein Blut auf der Schlinge verteilte. Es dauerte nur einen Sekundenbruchteil, bevor ihre Wunden gänzlich verheilt waren. Nevan sah staunend dabei zu, wie sie Aren mit einer Hand nach oben hob, als wäre er ein Fliegengewicht. Sie ließ ihn los, während er in der Luft schwebte und dann passierte es so schnell, dass er erstmal nicht verstand, was geschehen war. Arens Körper erzitterte, bevor seine Haut zersprang und Denara übersät war mit seinem Blut.

>>Wie praktisch, dass ihr aus Wasser besteht.<< grinste sie und drehte sich dann zu Nevan. Er hätte Angst gehabt, wenn er sie nicht so sehr geliebt hätte. Sie könnte das gleiche mit ihm tun und er würde hier dennoch stehen bleiben. Sie betrachten und sie genauso angrinsen wie jetzt. >>Was jetzt geschieht, kann unschön werden Pirat. So unschön, dass die gesamte Welt von diesem Tag sprechen wird. Bleibst du an meiner Seite, oder verschwindest du wie ein Feigling?<< forderte sie ihn heraus und wich nicht zurück, als er auf sie zutrat und mit seiner Hand ihren Nacken umfasste. Sein Blick huschte zu ihren Lippen. >>Du siehst auf meine Lippen.<< hauchte sie. Nevan grinste. >>Ich würde mehr tun als das Wassergöttin, wenn ich nicht befürchten würde zu Matsch verarbeitet zu werden.<< Sie grinste ebenfalls. Abrupt zog sie ihn zu sich herunter. >>Verlass die Insel. Warte auf deinem Schiff auf mich.<< verlangte sie, doch er schüttelte den Kopf. >>Ich meine es ernst Nevan.<< Sie presste ihre Lippen auf seine und obwohl sie besudelt waren mit dem Blut von Aren, erwiderte er ihren Kuss, wie ein dürstender in der tiefsten Sahara. Atemlos lösten sie sich voneinander und lehnten ihre Stirn gegeneinander.  >>Warte dort auf mich.<<
Er nickte. Obwohl es ihm widerstrebte sie alleine zu lassen, tat er was sie verlangte.

Herz aus LeidOnde histórias criam vida. Descubra agora