Kapitel 4

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Ich seufzte denn ich konnte mir schon denken wo die zwei wohnten. Ich war mir sicher es war irgendein heruntergekommenes Hotel oder sie wohnten bei einem ihrer Lover.

"Ich kann nicht für ihn sorgen!" sagte sie stattdessen und ich verdrehte die Augen.

Ging das wieder los?

"Das ist dein Problem"

"Er ist immer noch dein Bruder und dein Vater bezahlt schon nicht! Du könntest wenigstens deine Familie ein bisschen unterstützen!" bei dieser Aussage musste ich doch tatsächlich etwas grinsen.

Ich fand es immer wieder witzig wenn meine Mutter hier auftauchte und davon ausging ich würde ihr unter die Arme greifen.

Natürlich tat es mir leid um meinen Bruder aber er bekam jeden Monat Geld von mir überwiesen, auf ein Konto auf welches meine Mutter keinen Zugriff hatte.

Es war nicht viel Geld was ich ihm überwies doch es reichte um über die Runden zu kommen wenn unsere Mutter mal wieder keine Mutter war.

Endlich nach einer gefühlten Ewigkeit gesellte sich ein Arzt zu uns und mit den Worten "Folgen Sie mir bitte" leitete er sowohl meine Mutter als auch mich in ein Besprechungszimmer.

Sobald wir uns gesetzt hatten sprach er los "Ihr Sohn und in diesem Fall auch ihr Bruder hatte ein Herzstillstand. Sein Zustand hat sich rasant verschlechtert aber wir konnten ihn stabilisieren und er liegt jetzt auf der Intensivstation" erklärte er zunächst bevor er eine Pause machte um uns diese Nachricht verdauen zu lassen.

Dann sprach er weiter "Wir haben außerdem Verletzungen gefunden welche nicht mit dem Unfall übereinstimmen"

Bei diesen Worten hatte ich das Gefühl mir würde sich der Magen umdrehen und ich blickte zu meiner Mutter. Auch sie blickte mich an, jedoch wagte sie es nicht mir direkt in die Augen zu sehen.

Der Doktor wartete auf eine Antwort und natürlich konnte ich keine geben.

Aber meine Mutter tat es.

"Er ist sehr tollpatschig und war mit seinen Freunden unterwegs. Sie wissen doch wie Teenager sind" der Doktor betrachtete diese Aussage ziemlich skeptisch ließ es aber vorerst dabei beruhen.

"Nun gut kommen wir also zu den Kosten der Behandlung" diese Worte hatte ich nicht erwartet.

"Er ist krankenversichert" kam ich also gleich zum Punkt.

"Genau darüber wollte ich mit ihnen reden Mrs. und Mr. Walker" ich ahnte Böses.

"Es liegt keine Krankenversicherung vor weswegen die Kosten von ihnen übernommen werden müssen" meine Mutter legte sich die Hand vor den Mund und tat allen ernstes so als würde sie nicht wissen wessen Schuld das sei.

~~~~~

Müde und erschöpft vom Tag ließ ich mich ins Bett fallen.

Es war kurz vor 4 und ich war eben nach Hause gekommen.

Der ganze Stress des heutigen Tages hatte mich unvorstellbar kaputt gemacht.

Meine Mutter hatte doch allen ernstes die Krankenversicherung meines Bruders nicht länger gezahlt. Nun fielen all die Kosten natürlich auf sie zurück und, dass sie natürlich sofort versucht hatte mich davon zu überzeugen zu bezahlen hätte mir klar sein müssen.

Es war eine schwierige Situation doch für heute wollte ich mich nicht länger damit herumschlagen.

Immerhin musste ich morgen arbeiten und hatte ohnehin schon wenig Schlaf. Der morgige Tag würde von daher ziemlich anstrengend werden und sicherlich auch einige meiner Nerven kosten.

Ich versuchte also zu schlafen und als ich das nächste Mal aufwachte war ich gar nicht so müde wie ich es angenommen hatte zu sein.

Als ich in der Schule ankam merkte ich dann jedoch doch ein wenig die Müdigkeit in mir und machte mich erst einmal mit der Kaffeemaschine vertraut.

Meine Kollegen begrüßten mich höflich und ich grüßte höflich zurück.

Doch insgeheim bewertete ich ihre Kleidung und bestimmte anhand dieser ihre Persönlichkeit. Manche der Kollegen waren mir also einfach unsympathisch ohne, dass ich je ein richtiges Wort mit ihnen gewechselt hatte.

Als ich mich auf dem Weg zu meiner ersten Stunde machte sah ich viele Freundesgruppen noch immer in Gang stehen.

Darunter auch die Freundesgruppe meiner Lieblingsschülerin Grace.

Man betrachte die Ironie dahinter.

"Unterricht hat angefangen" sagte ich also im vorbeigehen und konnte sofort genervtes stöhnen hören. Dennoch setzte sich die Gruppe allmählich in Bewegung.

Ob man es glaubt oder nicht aber hätte ich Grace unter anderem Umständen kennengelernt hätte ich sie vermutlich darum gebeten mit mir auszugehen.

Auch wenn ich das in meiner Aktuellen Position besser nicht denken sollte. Mir kam in den Sinn wie ich sie in meinem Garten gefunden hatte.

Nicht nur, dass sie in meinem Pool gekotzt hatte nein sie hatte auch wirklich merkwürdige Dinge gesagt.

Sie hatte mich bestimmt 20 mal darum gebeten einen Arzt zu rufen und als ich ihr genauso oft gesagt hatte, dass ich keinen Arzt rufen werde war sie in Tränen ausgebrochen.

Letzten Endes hatte ich sie um ihren PIN fürs Handy gebeten und hatte den letzten Kontakt mit dem sie telefoniert hatte angerufen.

Daraufhin tauchte Mister Supersportler bei mir auf. Hätte ich gewusst, dass die beiden in meiner Klasse sein würden hätte ich natürlich ihre Eltern informieren müssen.

Doch zu diesem Zeitpunkt war ich davon ausgegangen sie wären volljährig.

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(825 Wörter)

:)

Teacher - His favorite Student (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt