Kapitel 7

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(Grace)

"Ach Grace" hielt er mich noch gerade auf bevor ich den Raum verließ und fragend drehte ich mich um.

"Gib mir doch bitte deine Handynummer" forderte er mich auf.

Ich fragte "Warum?" und er antwortete
"Für den Fall, dass einer von uns beiden verschieben muss. Ich bin sicher, dass du keine Lust dazu hast vor verschlossener Tür zu stehen und genauso wenig Lust habe ich einen Nachmittag damit zu verschwenden auf dich zu warten" erklärte er.

Ich nickte und holte mein Handy hervor während er einen Zettel und seinen Kugelschreiber auf sein Pult legte.

Irgendwie bekam ich den drang den Kugelschreiber mitzunehmen wie ich es sonst immer tat.

Ich hatte sicherlich schon einen Dutzend Kugelschreiber von irgendwelchen Leuten geklaut. Selbst von Zayn hatte ich schon unzählige Kugelschreiber mitgehen lassen.

Doch ich legte ihn sobald ich meine Nummer aufgeschrieben hatte zurück auf den Tisch.

"Gut" kommentierte er bloß bevor er den Zettel zur Hand nahm und ihn dann in seiner Jackentasche verschwinden ließ.

"Ich werde dir am Sonntag schreiben was für Sachen du am Montag mitbringen sollst" erklärte er und ich nickte "Okay"

Irgendwie hatte ich nicht erwartet, dass sich Mr. Walker ausnahmsweise nicht dazu entschied mich vor die Wand laufen zu lassen und mir jetzt sogar Hilfe anbot.

Ich würde also sagen die Mission unsere Beziehung irgendwie zu verbessern war mir gelungen.

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Zu Hause betrachtete ich noch immer den Zettel den Mr. Walker mir gegeben hatte. Er hatte Stichpunktartig alles aufgeschrieben was ich wissen musste.

Die Adresse gab mir jedoch zu denken.

Ich war mir sicher, dass er seine private Adresse aufgeschrieben hatte und die Nachhilfe bei ihm stattfinden sollte. Auch die Uhrzeit fand ich etwas fragwürdig.

Jeden zweiten Tag um 17 Uhr für zwei Wochen. Das wären sechs Nachmittage und ich fragte mich wie ich das meinen Eltern erklären sollte. Vielleicht würde ich mit ihm reden um die Uhrzeit zu verschieben.

Doch andernfalls glaubte ich kaum, dass er bereit dazu war Kompromisse mit mir einzugehen.

Ein seufzen verließ meine Lippen als ich den Zettel zu den anderen Unterlagen auf meinen Schreibtisch legte. Mein Schreibtisch war das einzige in meinem Zimmer was nicht aufgeräumt war.

Doch irgendwie schaffte ich es einfach nicht länger als eine Woche für Ordnung zu sorgen.

Ich beschloss duschen zu gehen und nachdem ich das erledigt hatte, flocht ich meine vom Wasser noch dunkler aussehenden Haare zu einem Zopf zusammen.

Als ich klein gewesen war waren meine Haare fast weiß gewesen. Doch irgendwie waren sie über die Jahre hinweg immer dunkler geworden und mittlerweile waren sie fast schon Dunkelbraun.

Manchmal überlegte ich sie mir blond zu färben doch ich hatte viel zu große Angst davor, dass ich aussehen würde wie ein Verkehrsunfall.

"Kriege ich dein Ladekabel?" ertönte plötzlich eine Stimme sobald ich zurück in mein Zimmer gekommen war.

"Nein" antwortete ich als ich meinen Bruder auf meinem Bett entdeckte.

"Zieh deine Schuhe aus!" mahnte ich ihn als ich seine Straßenschuhe in meinem Bett entdeckte und ihm deswegen am liebsten die Füße abtrennen wollte.

"Meins liegt bei Elliot" fügte er hinzu während er seine Schuhe beiseite kickte und ich zuckte mit den Schultern.

"Ich sehe es nie wieder wenn ich es dir gebe" erwiderte ich.

"Ich dachte das hier würde friedlich werden" setzte er an bevor er sich mein Ladekabel aus der Steckdose nahm.

"Aber ich bin größer, älter und stärker als du also nehme ich es mir einfach"

"Tyson!" zischte ich und versuchte noch irgendwie ihn davon abzuhalten sich mein Ladekabel zu nehmen. Doch natürlich war er schneller als ich und sprang von meinem Bett auf.

"Schon mal darüber nachgedacht, dass ich mein Ladekabel selber brauche?" fragte ich.

"Pech gehabt" erwiderte er bloß und ließ mein Ladekabel in seinen Hoodie verschwinden. Tyson war 1,89 m groß und verbrachte seine Freizeit mit Box kämpfen.

Zumindest dann wenn er nicht gerade mit Elliot seinem besten und vermutlich einzigem Freund rum hing.

Jeder versuch mein Ladekabel zurückzugewinnen wäre demnach aktuell ziemlich sinnlos. Ohne mit der Wimper zu zucken würde er mich durchs Zimmer werfen würde ich es auch nur versuchen.

"Ich gebe es dir später" sagte er noch bevor er mein Zimmer verließ. Ich seufzte genervt. Das war die einzige Sache die mich an meinem Bruder nervte.

Er bediente sich an meinen Sachen mit den Worten ich gebe es dir später aber schlussendlich sah ich nichts von dem was er sich nahm wieder.

Manchmal glaubte ich er verkaufte meine Sachen heimlich denn die Sachen verschwanden einfach. Ich war oft schon in seinem Zimmer gewesen um mir meine Sachen zurückzuholen doch ich war nie fündig geworden.

Mein Handy zeigte noch 58% an was zumindest für den restlichen Tag reichen sollte doch heute Abend würde ich mein Ladekabel definitiv zurückfordern.

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(799 Wörter)

:)

Teacher - His favorite Student (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt