Kapitel 10

20K 302 2
                                    

(Grace)

Wenn ich eines lieber wollte als nach Hause zu gehen dann war es im Erdboden zu versinken. Ich konnte ihn nicht einmal ansehen.

Sein Auftreten war anders als sonst. Mit diesem Tag hatte ich mich ganz klar wieder selbst ins aus geschossen.

Und das obwohl ich doch ausnahmsweise gestern gut mit diesem Mann ausgekommen war. Die Tatsache wie er Zayn angesehen hatte verriet mir, dass er durchfallen würde und es fiel mir schwer nicht zu glauben, dass er mich nicht auch durchfallen lassen würde.

Ich war mir eigentlich sogar ziemlich sicher darüber.

Gott es war mir so unangenehm.

Wieso hatten wir nicht einfach etwas besser auf die Zeit geachtet?

Ich legte meinen Kopf in meine Hände während er einfach mit dem Unterricht fort fuhr, als hätte er uns nicht gerade beim Sex erwischt.

In der Pause war mir das ganze immer noch unangenehm. Ich überlegte die letzten zwei Stunden zu schwänzen doch ich entschied mich dagegen. Denn ich war mir sicher, dass mein Dad heute zu Hause war und würde ich früher als gedacht nach Hause kommen würde er mich vermutlich umbringen.

Also ließ ich die letzten beiden Stunden ebenfalls irgendwie über mich ergehen.

Eigentlich hatte ich etwas mehr Getuschel über das ganze Toiletten Thema erwartet doch tatsächlich sprach niemand darüber und ich war wirklich froh darüber.

Die einzigen die uns darauf angesprochen hatten waren Luke und Beth. Doch von den beiden hätte ich ehrlich gesagt auch nichts anderes erwartet.

Tatsächlich hatte ich schneller als ich dachte durch Beth herausgefunden wer uns beiden überhaupt bei Mr. Walker verpfiffen hatte. Genau deswegen stand ich nun hier mit Beth vor der Schule und wartete.

Ich wartete auf Chrissy.

Schon eine ganze Weile nutzte sie jede Gelegenheit mir eins reinzuwürgen. Ich wusste, dass sie vor meiner Zeit beinahe mit Zayn zusammen gekommen war doch er hatte sie scheinbar schneller abserviert als ich meinen mathetest abgab.

Es war daher auch keine besonders große Überraschung als ich feststellte, dass sie mich überhaupt nicht leiden konnte.

Das heute ging auf ihr Konto und ich wollte sie darauf ansprechen. Ich fragte mich ehrlich gesagt schon länger was in ihrem Kopf vor sich ging.

Eigentlich hatte ich sie nämlich als ein nettes Mädchen in Erinnerung.

Doch scheinbar hatte die Sache mit Zayn ihr irgendwie einen Hass auf mich gegeben den sie wohl nie wieder abgelegt hatte.

Als sie nach einer gefühlten Ewigkeit aus der Tür kam stieß ich mich von der Wand an der ich lehnte ab und rief "Chrissy!"

Ich konnte deutlich sehen wie sich ihr Gesichtsausdruck veränderte als sie sich langsam in Beths und meine Richtung drehte.

Ich lief mit einigen Schritten auf sie zu. Beth folgte mir. Ich stand also nahezu direkt vor ihr "Na wie geht's denn so?" fragte ich dann über freundlich.

Sie verstand sofort, dass mich das eigentlich überhaupt nicht interessierte und, dass dies nicht der Grund war weshalb ich ihr nach der Schule auflauerte.

"Beth hat mir erzählt, dass du mich bei Mr. Walker verpfiffen hast" kam ich gleich zum Punkt. Ehrlich gesagt interessierte es mich nicht was andere Leute über mich dachten doch wenn sich so etwas häufte dann beschloss ich die Leute darauf anzusprechen.

"Er hat nachgefragt" antwortete Chrissy und strich sich eine ihrer dunkelblonden Haarsträhnen hinters Ohr.

"Achso und dann hast du beschlossen uns zu verpfeifen?" fragte ich sie.

"Nein... Grace du weißt, dass ich keine Petze bin" Chrissy verschränkte die Arme vor der Brust. Jetzt gerade wirkte sie unsicher.

"Mhm" Ich sah sie an.

"Hör mal Chrissy" fing ich dann an "Du kannst eine Meinung über mich haben und du musst mich auch nicht mögen. Ich mag dich auch nicht. Aber tu mir den Gefallen und kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten und hör auf dich in meine einzumischen"

Beth nickte "Es wäre besser für dich denn ich glaube kaum, dass du wirklich möchtest das wir uns auch Mal in deine Angelegenheiten einmischen" Chrissy sah uns beide bloß an.

Eigentlich wollte ich nicht so gemein zu ihr sein doch anders würden Leute wie sie es einfach nicht verstehen.

Ich war mir sicher würde Beth nicht hier sein dann hätte sie vermutlich eine große Klappe gehabt und würde sicherlich beginnen mit mir zu diskutieren.

Beth war wesentlich bekannter dafür Leuten ihre Meinung zu geigen als ich.

"Das ist völliger bullshit und das weißt du selbst!" erwiderte Chrissy. Ein Auto welches auf den Hof fuhr weckte unsere Aufmerksamkeit.

Ich brauchte nicht zweimal schauen um festzustellen, dass es ihr Dad war. Ich lächelte "Dann wünsche ich dir einen schönen Nachmittag Chrissy"

Ohne ein weiteres Wort entfernte sie sich von Beth und mir und lief mit zügigen Schritten auf das Auto ihres Vaters zu.

"Diese Bitch!" kommentierte Beth bloß "Glaubst du sie hat's kapiert?"

Ich schüttelte den Kopf "Bestimmt nicht" ich beobachtete das Auto welches nun wieder vom Hof herunter fuhr.

"Na ja egal ich gehe in die Stadt etwas zu Essen holen willst du mit?" fragte ich. Ich fand es war schon längst an der Zeit mich etwas vertrauter mit ihr zu machen immerhin hingen wir jeden Tag gemeinsam in der Schule ab.

Sie nickte "Okay" stimmte sie dann zu.

Wir machten uns auf den Weg und unterhielten uns dabei ein wenig.

Die Innenstadt war nicht besonders weit von der Schule entfernt weswegen auch die meisten Schüler in der Mittagspause außerhalb aßen.

Ich jedoch hatte meistens keine Lust in die Stadt zu latschen.

___________________________________________
(893 Wörter)

:)

Teacher - His favorite Student (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt