Kapitel 11

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Grace

Das darauf folgende Wochenende verging viel zu schnell. Ich hatte das Gefühl an diesem Wochenende nichts geschafft zu haben was vielleicht doch daran lag, dass ich Samstag erst um 13 Uhr aufgestanden war.

Sonntagabend hatte ich die Nachricht von Mr. Walker erhalten welche er mir bereits angekündigt hatte. Ich hatte mir sein WhatsApp Profil etwas genauer angesehen.

Auf seinem Profilbild war nicht nur er zu sehen sondern auch ein weiterer Mann oder besser gesagt Junge.

Er sah wesentlich jünger aus und ich fragte mich ob das sein Bruder oder vielleicht sogar sein Sohn seie.

Auf seine Nachricht hatte ich nicht geantwortet. Doch ich überlegte die Nachhilfe vielleicht abzusagen.

Nachdem was auf der Toilette passiert war wollte ich nicht in seine Wohnung doch andernfalls würde er mir diesen Tag dann irgendwann anders aufbrummen.

Ich hatte demnach nicht wirklich eine Wahl.

Montag Morgen war mir schlecht. Ich glaubte, dass es genau daran lag, dass ich wusste ich würde später zu ihm gehen müssen.

Im Unterricht benahm er sich völlig normal so als wäre das letzte Woche nicht passiert. Doch ab und zu bemerkte ich seine Blicke und wollte am liebsten im Erdboden versinken. Es war als würde er mir mit einem Blick immer wieder sagen vergiss nicht was passiert ist. Darüber werden wir noch sprechen.

Zayn war heute nicht da. Da das Wetter ziemlich gut war hatte er mir heute morgen geschrieben, dass er mit Luke lieber irgendwas anderes täte als in die Schule zu gehen. Er hätte mich ja wenigstens fragen können ob ich die zwei begleiten wollen würde.

Denn ich war mir sicher, dass Beth mit den beiden ging.

Seitdem Mr. Walker uns auf der Toilette erwischt hatte verhielt sich Zayn etwas merkwürdig. Natürlich war es peinlich gewesen doch ich hatte das Gefühl er wies mich immer mehr zurück.

Endlich war die Stunde bei Mr. Walker vorbei und er entließ uns in die Pause.

Doch die Worte "Grace bleibst Du bitte noch kurz hier" zerstörten mir natürlich wieder alles.

Die meisten aus meiner Klasse hatten es gar nicht mitbekommen, dass er mich angesprochen hatte und gingen einfach aus dem klassenraum.

Ich blieb an meinem Platz stehen.

"Was ist denn?" fragte ich dann als alle anderen gegangen waren.

Er sah mich einige Sekunden lang bloß an "Du hast dich heute wieder nicht beteiligt" sagte er dann und ich nickte.

"Okay?"

"Ich möchte, dass du direkt nach der Schule mit zu mir kommst" sagte er dann plötzlich und ich war etwas irritiert über diese Worte.

"Wieso denn das?" fragte ich demnach.

"Ich denke wir werden etwas mehr Zeit benötigen als ich eingeplant hatte" die Art wie er diese Worte Aussprache machte mir Gänsehaut.

"Ich darf nicht mal bei ihnen mitfahren" sagte ich dann mit guter Erinnerung an diese Regel.

"Ich bin außerhalb meiner Arbeitszeit wenn ich dich mitnehme von daher darfst du mitfahren und auch die Nachhilfe ist außerhalb meiner Arbeitszeit. Theoretisch dürfen wir beide also alles tun" erneut mit dieser Aussprache welche mich verwirrte.

Es klang nicht wie eine normale feststellung sondern eher wie eine Einladung zu gewissen Handlungen.
Die Tatsache, dass ich fand, dass er gerade sein Schlafzimmer Blick aufgelegt hatte in Verbindung mit diesen Worten ließ mich stutzig werden.

"Wenn das irgendjemand sieht-" setzte ich an doch er unterbrach mich "Das ist ebenso egal"

Für ihn vielleicht.

"Ich möchte das nicht" kam ich zu meinem Entschluss und er seufzte.

"Das hatte ich mir bereits gedacht aber lass mich dir eine überzeugendes Argument bringen" er lief erneut um seinen Schreibtisch herum so wie er es schon einmal getan hatte und lehnte sich dann gegen diesen mit verschränkten Armen.

"Du hast die Möglichkeit bei mir mitzufahren was wesentlich sinnvoller wäre. Da du dann zum einen früher nach Hause könntest und zum anderen glaube ich kaum, dass du nachdem du einmal zu Hause warst noch große Lust dazu hast zu lernen" zugegeben machte das schon Sinn.

Doch ich fühlte mich ja noch nicht einmal wohl dabei ihm in seine Wohnung zu folgen wieso also sollte ich mit ihm in sein Auto steigen?

"Nein das passt schon" sagte ich also wieder "Ich halte davon nichts"

Er nickte und plötzlich hatte sich seine Stimmung um 180 Grad verändert.

"Ich erwarte also Pünktlichkeit von dir. Solltest du auch nur eine Minute eine verdammte Minute zu spät sein hänge ich eine Stunde hinten dran" diese Worte klangen kühl und nicht mehr so persönlich wie seine Worte eben.

Ich nickte doch dieser plötzliche stimmungswechsel kam mir dennoch sehr suspekt vor.

Meine Vermutung war, dass er einfach nicht damit gerechnet hatte, dass ich nein sagen würde. Scheinbar war also Mr. Walker kein Mann der das Wort nein akzeptierte ohne danach wütend zu werden.

Gut zu wissen.

"Du kannst jetzt gehen Grace" mein Name aus seinem Mund Klang dennoch göttlich.

Ich fand es irgendwie lustig, dass er meinen Namen immer unterschiedlich aussprach. Wenn er wütend war so wie jetzt war es besonders lustig.

Im normalfall sagte er ihn wie jeder andere auch doch je nach Stimmung veränderte sich die Betonung drastisch.

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(836 Wörter)

:)

Teacher - His favorite Student (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt