sorry

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Triggerwarnung: extrem kurzes Kapitel

Rezos Augen hängen an Ju, als gäbe es in diesem Raum nichts anderes, das man angucken könnte, nur Julien. Doch etwas zu sagen traut er sich nicht. Was sollte er denn überhaupt sagen? Er weiß nicht, ob Ju es wirklich so meint, wie Rezo es gerade versteht und wenn er es nicht so meint, will Rezo nicht der sein, der in alles wieder etwas hinein interpretiert. Also sitzt er einfach wie versteinert da und wartet nur darauf, dass Julien etwas tut, irgendetwas, das ihm den entscheidenden Hinweis gibt.

Doch auch Julien bleibt erstmal leise, schafft es nicht noch was zu sagen. Seine Augen sind fest geschlossen und seine Gedanken finden keine gescheiten Wege mehr. Doch auch langsam wird er sich dem Sinn hinter seinen Worten ernsthaft bewusst und wieder öffnet er seine Augen und atmet einmal tief durch. Er kann nicht glauben, dass er das gerade wirklich gesagt hat. Will er das überhaupt?

"Sorry.", murmelt er schnell und wendet seinen Blick schon fast schüchtern runter auf seine Finger. Ihm tut es Leid, weil er gerade viel zu schnell wieder seine Meinung über das ganze geändert hat und dabei nicht mal weiß ob er, das was er gerade Rezo versprochen hat, schaffen wird. Denn ist er überhaupt stark genug, um das bittere Gefühl, welches ihn für genau das hasst, komplett zu ignorieren? Er weiß es nicht, aber er bezweifelt es. Er will einfach, dass es wieder so ist wie davor. Keine anderen Gefühle außer Freundschaft, nur Freundschaft.

Rezo ist ein wenig irritiert. Er versteht nicht ganz, wofür er sich denn jetzt gerade entschuldigt und immer noch hat er die Worte von vorher nicht ganz verdaut. Entschuldigt sich Julien dafür, weil er Zeit braucht? Sofort will Rezo daraufhin etwas sagen, aber ist sich immer noch nicht komplett über die Meinung hinter der Entschuldigung sicher. "Warum sorry?", fragt er also und beschimpft sich innerlich wieder, dass er die Stille unterbrochen hat, die gerade anfing, angenehm zu werden.

Julien wagt kurz einen Seitenblick rüber zu seinem blauhaarigen Kumpel. Ihm verschlägt es die Sprache, als er diesen ratlosen Blick auf Rezos Gesicht sieht. Er sieht so unschuldig aus. Ein leichtes Lächeln legt sich über Juliens Lippen. "Na, dass ich andauernd was anderes sage.", murmelt er, als wäre es offensichtlich und guckt schnell runter auf seine Finger.

Etwas überrumpelt schaut Rezo Ju an, doch fühlt sich geschmeichelt, dass Julien überhaupt daran denkt. Auch über seine Lippen legt sich ein hauchzartes Lächeln. "Ist egal, ich nehme deine Entschuldigung an.", lächelt er und atmet schwer aus. Er ist erleichtert, dass Ju jetzt seine Meinung geändert hat. Und vielleicht war der Zusammenbruch auch wegen des vielen Stresses und nicht nur wegen Julien? Doch da liegt Rezo falsch, vielleicht hatte der Stress ein wenig Einfluss, aber die meiste Arbeit hat Julien geleistet.

Das Lächeln auf Juliens Lippen wird größer. Er hatte Angst, dass Rezo irgendwie angepisst sein würde. Doch auch vor seinem mickrigen 'sorry' hat Rezo nichts dergleichen gesagt und das lässt ihn auf eine seltsame Art und Weise gut fühlen. "Danke", murmelt er also noch und schaut wieder zu Rezo rüber.

"Aber meinst du das wirklich ernst?", hakt Rezo nochmal mit einem Lächeln auf den Lippen nach, weil er es irgendwie nicht glauben kann. Vielleicht braucht er einfach noch ein paar Minuten, um es zu realisieren, zumal er sich gestern echt lange in etwas hineingesteigert hat.

Juliens Lächeln wächst noch größer, bis es ziemlich schnell in einem Grinsen endet. "Natürlich. Was denkst du, wieso ich das alles sonst sagen würde?", grinst Julien und entspannt sich wieder ein bisschen, indem er etwas auf dem Sofa runter rutscht. Bis vor ein paar Sekunden hat er noch gar nicht gemerkt, dass er so verspannt war. Aber immer noch kann er eine kleine Verspannung an seinem Hinterkopf wahrnehmen. Er weiß nicht, ob er sich täuscht, aber es könnte wieder dieser bittere Nachgeschmack sein, weshalb er das alles hier enden wollte.

Auch Rezo entspannt sich daraufhin und legt seinen Kopf einigermaßen entspannt gegen die Lehne des Sofas. "Ich weiß nicht. Woher soll ich denn deine Absichten wissen?", grinst Rezo und lässt seine Augen an Julien runter wandern. In diesem Moment fühlt sich alles für ihn geschafft an, er hat Julien wieder, und zwar den Julien Bam. Er hat ihn einfach wieder, zwar musste er durch den ganzen Abend gestern durch, aber er hat es bis hierhin geschafft.

Ratlos zuckt Julien mit seinen Schultern und zieht sein Handy aus seiner Hosentasche. Zwar war diese ganze Sache jetzt geklärt, doch immer noch ist die leichte Anspannung in der Luft spürbar. Er hat keine Nachrichten bekommen, zumindest keine, denen er antworten will. Denn bestimmt wird er auf Insta wieder Dm's bekommen haben, sowie neue Kommentare und seinen Videos und so viel mehr. Und dann öffnet er Insta. Er muss eh noch dm's für den Podcast raussuchen, fällt ihm ein.

"Wo ist eigentlich Lisa?", fragt Rezo Julien, als er sich mehrmals umsieht und auch keine anderen Geräusche woanders in der Wohnung hören kann, es scheint, dass sie nicht mehr hier ist. Schnell ist Julien wieder aufmerksam und hört auf, sich Nachrichten von irgendwelchen Fans durchzulesen. Aber kurz zögert er mit seiner Antwort. Er weiß, dass er es Rezo sagen kann, aber irgendwie würde es die zwei wieder in die Realität befördern und das nicht im guten Sinne. Aber dann fällt Julien auch wieder ein, was sie ihm noch gesagt hat und was er gerade völlig vergessen hatte.

Also stockt er kurz, nachdem er den Mund geöffnet hat. "Sie ist was einkaufen, kommt auch gleich wieder zurück.", gibt er seinem Kumpel schnell Bescheid. Aber anstatt Rezo Zeit zum Reagieren zu geben, drückt sich Ju schnell von der Couch hoch und redet gleich weiter. "Komm, wir gehen in die Küche. Du musst was trinken und ich bekomm auch Durst."

Ohne nachzufragen, steht Rezo auch schnell auf und folgt Ju in die Küche. "Wie laufen die Haupt Videos?", hakt Rezo nach, da er sich wieder anfängt zu wundern, was Julien denn überhaupt hier macht, wenn er doch eigentlich an den Haupt Videos arbeiten sollte.

"Stressig, wir haben noch so viel zu tun.", atmet Ju schwer aus und holt sich zwei Gläser aus einem Küchenschrank. "Deshalb bin ich auch froh gerade bei dir zu sein, zwar schiebe ich die ganzen Sachen nur auf, aber wenigstens lenkt es mich etwas ab.", zuckt Julien mit den Schultern und füllt Leitungswasser in die leeren Gläser.

Er weiß zwar, dass Wasser auf einen leeren Magen nicht das Angenehmste ist, aber Rezo braucht auch was zu trinken und hoffentlich kommt Lisa bald mit dem Essen, welches sie ihm versprochen hatte. "Hier.", sagt Julien und drückt Rezo das Wasserglas entgegen.

Dankend nimmt Rezo das Glas an und kippt sich –wenn auch zögernd– die Flüssigkeit in seinen Mund. 


hey, ich bin auch mal wieder da. Ich wollte mich entschuldigen, dass ich so lange weg war, mir ging es die letzten Wochen psychisch einfach nicht so gut, aber jetzt geht's mir wieder halbwegs besser(?) und ich bin hoffentlich wieder aktiver.

Und falls sich jemand wundert, warum die Spannung und die Länge in diesem Kapitel fehlen, es ist nur ein kleines "Füll-Kapitel", falls es das gibt? Zumindest hatte ich es geschrieben und mir sind während dem Schreiben die Ideen ausgegangen. Doch das nächste Kapitel wird wieder ein richtiges sein (es wird auch direkt im Anschluss kommen, also ist das auch keine leere Versprechung und seid gespannt, es wird wieder chaotisch). Bis gleich, viel Spaß beim Lesen euch Juzoshipper und danke für die vielen reads und votes, ich bin ehrlich sprachlos...

bittersüß - juzoWhere stories live. Discover now