Was ist los mit mir?

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Wir setzten uns vor dem Klassenzimmer auf den Boden und Teshi hörte nicht auf zu weinen. „Hey, was ist los? Du brauchst nicht zu weinen", versuchte ich ihn zu beruhigen.

„Doch, ich habe einen Grund zu weinen! Gestern haben mich Jungs verprügelt, als ich aus der Schule rauskam. Das war ein paar Minuten, nachdem du gegangen bist. Sie haben mir gedroht, sie würden meiner Familie was antun, wenn ich ihnen nicht mein Geld gebe", schluchzte Teshi.

„Wie viel Geld hattest du dabei?" Ich wusste bereits, wie viel er hatte, aber ich wollte nicht, dass er wusste, dass ich der Anführer dieser Gruppe bin. „Ich hatte 15.000 ¥ dabei... (das entspricht 150 €)", antwortete Teshi.
„So viel? Wofür denn?" fragte ich überrascht.

„Mein Opa liegt im Krankenhaus und ich sollte ihm das Geld überbringen. Jetzt ist es weg und ich weiß nicht, wie ich wieder so viel Geld bekommen soll. Meine Eltern sind nicht besonders wohlhabend, und es hat drei Monate gedauert, bis ich so viel hatte", erklärte Teshi weiterhin schluchzend.

Ich fühlte mich so erbärmlich. Wie konnten meine Freunde sowas machen, ohne nachzudenken? Naja, ich hab gut reden. Ich mach' das ja auch immer. Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte.

Dann tat ich etwas, ohne nachzudenken. Ich nahm Teshi, der immer noch neben mir weinte, in den Arm und sagte: „Es tut mir so leid." Teshi zuckte zusammen und fragte verwirrt: „W-warum tut es dir leid?" Ich erschrak und zog mich schnell zurück: „Naja, mir tut es halt leid, dass du das Geld verloren hast. Lass uns zurück ins Klassenzimmer gehen."

Als wir im Klassenzimmer ankamen, setzte ich mich auf meinen Platz. Was war mit mir los? Warum habe ich ihn umarmt? Ich fühlte mich warm und verlegen. Das war nie passiert! Ich legte mich auf den Tisch, um einzuschlafen, aber es funktionierte nicht.

Als ich neben mich schaute, sah ich Teshi immer noch traurig aussehen und in Richtung des Lehrers blicken. Er sah irgendwie süß aus...NEIN. Ich meinte natürlich extrem hässlich! Plötzlich bemerkte ich, wie er mich ansah. Ich erschrak und drehte mich schnell wieder um. Hat er gesehen, dass ich ihn angestarrt habe?

Plötzlich läutete die Glocke. Alle standen auf und gingen raus, also machte auch ich mich auf den Weg nach draußen. Ich warf noch einen letzten Blick hinter mich und sah Teshi nun auch hinausgehen.

The person who changed my life Where stories live. Discover now