9.Kapitel Sorry

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Your PoV

Es klopfte nicht, nein, es hämmerte gegen die Tür.
Ich war drauf und dran, diese Person umzubringen, wer auch immer es wagt gegen meine Tür zu treten.
Ich öffnete die Tür und es stand niemand anderes da, als der Hauptgefreite Levi.
Wütend sah ich ihn an. „Was wollen Sie und warum treten Sie gegen meine Tür?", kam es lautstark von mir.
Levi aber hob nur eine Augenbraue und sagte: „Können wir nicht mal dieses Gesietze lassen. Ich komm mir total dämlich vor."
Auf diese Frage war ich natürlich nicht vorbereitet, weshalb ich ihn erstmal doof anstarrte, bis ich das Tablett in seinem Händen bemerkte. Er sah mir an, dass ich drauf starrte und fing an sich zu erklären: „Ich hab Tee mitgebracht. Dass ist absolut nichts selbstverständliches, also sieh es als kleines ‚Sorry' von meiner Seite aus.
So süß wie er da mit dem Tablett Tee an meinem Türrahmen stand und darauf wartete, bis ihn reinlasse, konnte ich nicht anders als zu lächeln.
Das konnte ich mir definitiv nicht verkneifen. Ich hab es sogar zugelassen, dass er mich dutzt? Muss schon was heißen, außerdem ist da noch ein anderes Gefühl, aber ich denke ich sollte ihn erstmal reinlassen, also stellte ich zur Seite, damit er reinkam.

Er platzierte das Tablett auf meinen Schreibtisch und schaute kurz über meinen Bericht, den ich augenblicklich wegnahm.
„Warum versteckst du das?" fragte er mich.
„Geht Sie äh dich gar nichts an!", fauchte ich.
Ungewohnt aber es fühlte sich viel befreiter an.
Er bot mir eine Tasse an, die ich dankend annahm und mich auf mein Bett zu setzen.
Wir wollten uns Fragen stellen, aber keiner wusste, wo er anfangen sollte.
Mir tropfte beim kippen ein bisschen Tee runter auf mein Unterhemd, weshalb ich runterblickte, bis ich gemerkt hatte, dass ich hier vollkommen leicht bekleidet vor ihm saß. Ich wurde rot, sehr rot vor Scham. Er bemerkte das und kommentierte es mit: „Erst jetzt bemerkt?"
Noch peinlich berührter warf ich ein Kissen nach ihm, doch er wich mit guten Reflexen aus.
Gut, das wars dann auch wieder. Die Peinlichkeit kann nicht noch schlimmer werden ehrlich.
Er schmunzelte Gelassen in sein Tee hinein.
Das provozierte mich.
„Warum bist du so gelassen? Soll ich's noch peinlicher machen?", aber so schnell wie ich das sagte, so schnell bereute ich es auch wieder.
Er verschluckte sich nur fast an seinem Tee nach meiner Aussage eben und guckte mit dabei hoch in die Augen. Mir fiel auf, dass wir tatsächlich oft intensiven Augenkontakt hatten, selbst noch im Gerichtssaal. Er unterbrach mich aus meiner Gedankenwelt, als er meinte: „Du bist gar nicht so schlimm, wenn du nicht so ein Stock im Arsch hast."
Anstatt zu widersprechen, nickte ihm nur zu und antwortete: „Ich will nur Ernst genommen werden. Diese Art hat mich erst hierhin gebracht.
Ich musste viel zu viel über mich ergehen lassen, bis diese kalte Seite an mir, es nicht mehr zugelassen hat. Du bist bisher der einzige, den das selbst kalt gelassen hat."
„Tatsächlich sehe ich diese Ähnlichkeit bei uns auch, aber glaub mir, hier beim Aufklärungstrupp, wirst du auch so respektiert. Kaum zu glauben, dass ich das jetzt sage, aber Hanji hat es echt nicht leicht. Lass dich etwas mehr auf uns ein."
Obwohl diese Worte ehrlich klangen, sagte mir irgendwas, dass er das auch nur sagte, wegen des Berichts. Natürlich musste ich mich jetzt selbst damit verletzen, aber ein besseren Realitätssinn gab es nicht. Traurig blickte ich ihn an.

Levi x Reader (female)Where stories live. Discover now