22.Kapitel Der Angriff

278 9 0
                                    

Nachdem wir schnell gefrühstückt hatten, fingen wir auch schon direkt an. Das Haus hatte ein riesigen Hof, wo Eren sich problemlos verwandeln konnte, ohne Schaden anzurichten.
Und da das Haus damals der Militärpolizei gehört hatte, gab es auch ein Übungsraum mit weichem Boden zum trainieren, somit konnte Levi mir perfekt Nahkampftechniken beibringen.

Als Eren am späten Nachmittag nur noch erschöpft auf dem Boden saß und wir beschlossen hatten, dass das Training beendet sei, wollte ich mich gerade aufmachen, um meinen Bericht zu schreiben.
„Wo willst du hin?", fragte Levi.
„Meinen Bericht schreiben, wieso?", fragte ich ihn.
„Solange Eren faulenzt, kann ich dir Techniken zur Selbstverteidigung beibringen. Dein Bericht kann warten.", schlug Levi vor.
Eren lehnte sich nur zurück und beobachtete das Geschehen.
„Gut, okey dann lass mich kurz umziehen.", sagte ich.
„In 5 min im Trainingsraum. Eren, wenn du nichts zu tun hast, kannst du ja kochen.", sagte Levi.
Eren seufzte, weil er sich eigentlich darauf freute, wie damals einfach im Rasen zu liegen und zu tagträumen.

Ich zog mir meine sportlichere Kleidung an, da ich mich in meiner Uniform schwer bewegen konnte, denn ich wusste, dass Levi vollen Einsatz von mir erwarten würde.
Schnell flitzte ich in den Übungsraum, wo Levi schon auf mich wartete.
„Hast dich ja ganz schön schick gemacht.", sagte er.
Ich musterte mich ab, um herauszufinden was er daran schick nennt, aber das war ja schließlich gerade egal. Ich schluckte, weil ich keinerlei Erfahrungen mit kämpfen hatte und nicht wusste, was mich erwarten würde.

„Komm her, ich möchte erstmal sehen, in welcher körperlichen Verfassung du bist. Ob wir komplett von 0 anfangen oder nicht."
Ich nickte und trat heran.
„Als Vorwarnung, ich werd mich nicht extra wegen dir zurückhalten.", sagte Levi streng.
Ich schluckte erneut.

Plötzlich raste er auf mich zu und griff mich an.
Erschrocken wich ich zurück und viel beinahe nach hinten, aber Levi fing mich rechtzeitig an meiner Taille auf.
Wir sahen uns einige Sekunden lang direkt in die Augen, bis er mich wieder aufstellte.
Immernoch wie gelähmt stand ich vor ihm. Mein Herz raste vor Schock.
„Naja, ausreichende Reflexe hast du und einen minimalen Überlebensinstinkt, aber das reicht nicht aus.", kommentierte er.
„Wenn du dich so unerwartet auf mich stürzt, kann ich auch nichts dafür.", verteidigte ich mich.
„Dann stürz dich doch mal auf mich.", so falsch wie das klang, schaute er beschämt zur Seite.
Ich lächelte, weil es ihm eindeutig unangenehm war.
„Da du äußerst zierliche Hände hast, kannst du bestimmt gut lernen mit Messern umzugehen.", und drückte mir ein scharfes Messer in die Hand.
Ich sah das Messer an und dann ihn.
„Aber ich könnte dich doch damit verletzen", sagte ich.
„Versuchs doch", forderte er mich heraus.

Er zeigte mir eine ganze Weile lang, wie man damit umgeht und angreift, welche Stellung ich dabei annehmen sollte und wie ich ausweiche.

Nach einer Weile hatte ich den Dreh ein wenig raus, aber schaffte es nicht ihm annähernd würdig als Gegner zu sein. Aber was erwartete ich auch?
„Wir machen eine kurze Pause. Das könntest du vielleicht gebrauchen", meinte er und drehte sich währenddessen von mir weg, um Richtung Tür zu gehen.
Da ich etwas übermütig war, entschied ich mich für eine Messerattacke von hinten. Ich wollte ihn nicht verletzen, nur einmal überwältigen.
Doch ehe ich mich versah, reagierte er schneller als ich und schmiss mich zu Boden und landete dabei auf mir.
Meine Arme hielt er neben mir rechts und links auf den Boden gedrückt, so dass ich keine Chance hatte das Messer einzusetzen und meinem Schicksal entgegensah.
Noch immer über mir stützend, fragte er mich was das sollte. Dabei sahen wir uns tief in die Augen.
Er kam mit seinem Gesicht näher an meins, wich dann aber rüber zu meinem Ohr und flüsterte „Netter Versuch, aber du wirst mich nicht auf den Boden legen."
„Nicht auf den Boden..", scherzte ich.
Er seufzte und entspannte seine Hände an meinen Handgelenken. Er griff mein Gesicht zwischen seine Finger und musterte mein Gesicht.
„Hab ich dich verletzt?", fragte er.
„Ach, ich dachte du wirst dich nicht zurückhalten und dann sorgst du dich um mich?", grinste ich, immernoch unter ihm liegend.
„Tch", kam es von ihm. Er stand auf und reichte mir die Hand, die ich dankend annahm.
„Ich glaube wir sollten es für heute doch lieber bleiben lassen. Los geh dein Bericht schreiben.", forderte er mich auf.
Etwas enttäuscht ging ich seiner Forderung nach.
Wieso reagierte er so?

Levi x Reader (female)Where stories live. Discover now