Kapitel 15

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Sophie kommt nach Hause und knallt als erstes ihre Tasche auf den Tisch.
Lässt sich dann neben mich aufs Sofa fallen.

"Alles gut?" frage ich und zocke einfach weiter FIFA.
Ich hab grad voll den Lauf.
"Ne" murmelt sie.
Ein theatralisches seufzen folgt.

"Was ist los?" entgegne ich.
Ja man.
Tor bei FIFA geschossen.
Innerlich juble ich.

"Stress" antwortet sie "So viel Stress."
"Nennt man Arbeit" entgegne ich trocken.
Sophie sieht mich jetzt wahrscheinlich böse an.

"Ich brauche ein Büro Nico" sagt sie dann.
"Wieso brauchst du denn ein Büro?" hacke ich nach.
"Ich kann den ganzen Papierkram nicht immer am Esstisch machen."
"Okay" sage ich "Aber wir haben kein Zimmer mehr frei."

"Haben wir" entgegnet sie.

Kennt die irgendwie nen anderen Grundriss als ich?
Wir haben garantiert kein Zimmer mehr frei.
Und genau das sage ich ihr auch.

"Die Wohnung hier ist auf ein Schlafzimmer ausgelegt Nico" sie sieht mich an.
Und so langsam dämmert es mir.

"Ach so ist das" ich grinse "Du willst mit mir ins Bett."
"In dein Zimmer passen auch zwei Betten Nico" sie verdreht die Augen.
"Das wäre doch Verschwendung" zwinkere ich ihr zu.

Sophie überlegt.

Und überlegt weiter.

"Okay" sagt sie dann und steht auf.
Verwirrt sehe ich sie an.

"Meine ganzen Sachen räumen sich nicht von alleine von einem Zimmer ins andere" entgegnet sie spitz.
Das ist dann wohl eine Aufforderung an mich ihre Sachen zu tragen.

Seufzend stehe ich auf und folge ihr.
Die Frau hat immer ihren eigenen Kopf.
Mein Kopf ist gerade damit beschäftigt das Bild ihres Pos zu verarbeiten, der sich vor mir befindet.
Herrlich.

"So" Sophie öffnet ihre Zimmertür, schaltet das Licht an.
Und ich sehe zum ersten Mal so richtig ihr Zimmer.
Es ist von oben bis unten hin voll.

Klamotten.
Taschen.
Bücher.
Oh gott.
Wo soll das alles hin?

Den Rest des Tages bauen wir alle ihre Möbel ab.
Den Schreibtisch lassen wir stehen, den braucht sie hier drin ja noch.

Dann tragen wir ihre Sachen in mein Ankleidezimmer.
Leider Gottes muss ich da drin jetzt Platz für sie machen.

"Oh das ist hübsch" ich halte einen blauen BH hoch.
Sophie reist in mir aus der Hand.
"Das geht dich nichts an" murmelt sie bissig.
"Wir hatten schon Sex Sophie" ich grinse sie an "Ich kenne das alles."
Mein Finger deutet auf ihren Körper.

"Wenn du nicht bisschen in die Gänge kommst, wirst du das alles nie wieder sehen" antwortet sie.
Was soll denn das jetzt heißen?

Naja.
Ich räume lieber mal ein bisschen schneller auf.

Gegen 20 Uhr haben wir es dann endlich mal geschafft.
Bestellen uns eine Pizza und essen die in meinem Bett.
Tschuldigung.
Korrektur.
Unserem Bett.

Sophie starrt mich an.

"Was?" frage ich.
Sie schüttelt den Kopf.
Frauen soll mal einer verstehen.

Die leeren Kartons räumt sie schließlich in die Küche.
Ich ziehe schonmal meine Hose aus und lege mich hin.
Warte geduldig, bis Sophie zurück kommt und mache dann das Licht aus.

"Gute Nacht" sage ich leise.
"Gute Nacht" murmelt sie.

Überrascht mich dann.
Hebt meinen Arm, legt sich neben mich und kuschelt sich an meinen Körper.

"Wow" rutscht es mir raus.
"Halt die Klappe" sagt sie sofort "Mir ist einfach nur kalt."
Also ziehe ich sie ein bisschen näher an mich.
Doch der Gedanke lässt mich nicht los.

Hatte Keven recht?
Empfinde ich etwas für sie?
Warum klopft mein Herz so schnell.

Was ist mit Sophie?
Ist ihr wirklich einfach nur kalt?
Oder ist da doch mehr?

His and her rules | Nico Schlotterbeck Where stories live. Discover now