Kapitel 43.

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Taehyung

Erschöpft ließ ich mich auf Yoongis großem Bett nieder. Ähnlich wie ich sorgten seine Eltern für eines der Luxus-Studentenzimmer, die natürlich auch einen Luxus-Preis besaßen. Man bezahlte den Platz, der dann verloren ging, um weitere Studentenzimmer anzubieten. Musste sich ja lohnen.

Und meine Erschöpfung war meinem Training geschuldet. Um solch einen Körper und seine Muskeln aufrecht zu erhalten, musste man leider auch einiges dafür tun. Selbst wenn man draußen vor Hitze förmlich umkam. Die Sonne brannte auf der Haut, selbst mit viel Sonnencreme und so viel Bekleidung, wie bei dem Wetter ging.

Im Endeffekt verlor ich irgendwann doch mein Shirt, da die Hitze unerträglich wurde und trainierte bloß noch in Shorts. Ein anscheinend gefragter Anblick. Jungkook, auf dem Weg zu dem Treffen mit seinem Kindheitsfreund bei meinem, lief zu meinem Glück noch an mir vorbei. Und natürlich entging mir sein Blick dabei nicht. Ich musste keinesfalls lange auf eine Reaktion warten und liebte das süße Schmunzeln in seinem Gesicht, als er an mir vorbei lief. Seine Lippen presste er aufeinander und sah schnell zur Seite, in der Hoffnung, dass ich ihn nicht beim Starren erwischt hatte.

Er war doch schüchterner, als ich dachte, aufgrund seiner wenigen Erfahrung mit sexuellen Beziehungen. Zumindest wenn es ans eingemachte ging. Eine leicht freche und hin und wieder mutige Seite besaß er dennoch, zudem schien er durchaus gerne zu flirten und mich ein wenig zu provozieren. Und trotz alle dem wusste ich, seit unserer letzten Begegnung, unsere Beziehung etwas langsamer angehen zu müssen.

Sein erstes Mal sah in meinem Kopf ein wenig anders aus. Mir gefiel es deswegen nicht weniger, auch Jungkook schien es keinesfalls zu bereuen, dennoch wünschte ich mir, dass ich einfach noch ein wenig länger gewartet hätte. Ihn überwältigte offensichtlich schon der Gedanke daran und sorgte für sein Verhalten beim letzten Mal.

Obwohl ich glaubte, da noch etwas mehr zu sehen, nur konnte ich nicht genau sagen was. Spielte auch keine Rolle. Sich darüber den Kopf zu zerbrechen machte keinen Sinn.

Ich wollte Jungkook.

Ich wollte Jungkook unglaublich sehr. Und ich würde ihm genau das zeigen, seinen Körper verwöhnen und mit seiner Unerfahrenheit umgehen, wie ich es von Anfang an hätte tun sollen. Unser erstes Mal war heiß gewesen. Aber das nächste Mal würde besser sein. So viel besser. Und so viel gefühlvoller.

"Jimin sah ja schlimm aus. Ich dachte mir schon an dem Abend, dass da eine gewisse, sexuelle Anspannung zwischen euch herrscht, aber das?" lachte ich und machte es mir dabei noch bequemer in Yoongis Bett. Natürlich hatte ich zuvor noch geduscht und legte mich keinesfalls verschwitzt und voller Sonnencreme in sein frisch gemachtes Bett.

"Ich war... Eifersüchtig" Eifersüchtig? Etwas ganz neues bei jemandem wie Yoongi. Er vögelte sich herum und schlief mit allem, was nicht bei drei auf dem Baum war. Jedoch bemerkte ich natürlich seine besondere Verbindung zu Jungkooks bestem Freund. Seitdem sie miteinander vögelten, schlief der Schwarzhaarige kaum mit anderen. In seinem Kopf schwirrte anscheinend bloß eine ganz besondere Person herum. Schade, dass Jimin offensichtlich nicht an mehr als Sex interessiert schien.

Die beiden passten ziemlich gut zueinander. Es musste ja nicht direkt eine Beziehung sein, aber mindestens etwas exclusives. Nur die beiden, keine anderen mehr, aber auch keine richtige, romantische Beziehung. Dafür waren beide zu störrisch und gefestigt in ihrem Selbstbild. Sowohl Jimin, als auch Yoongi vögelten oft und gerne mit vielen verschiedenen Sex Partnern. Woran es ja auch kaum etwas verwerfliches gab, immerhin machte ich es bis jetzt ja ähnlich.

Mir gefiel Sex ohne Bindung. Von Anfang an mit der Erwartungshaltung, dass daraus eine enge, romantische Parnterschaft entstehen sollte, in eine Beziehung einzusteigen, fand ich seltsam. Ich fing lieber mit einer rein platonischen und/oder sexuellen an. Vorallem auch um überhaupt erst zu sehen, wie die Chemie sich heraus stellte. Und dann mal sehen, was daraus werden könnte.

Und bei Jungkook traf es mich wie ein Blitz. Er musste mich nur darum bitten und ich gehörte niemandem, außer ihm. Er natürlich im Umkehrschluss auch alleine mir. Jedoch zurück zu Yoongi und seiner durchaus interessanten Eifersucht. Denn Eifersucht bedeutete ja, dass da etwas zwischen ihnen entstand. Ob er es wahrhaben wollte oder nicht, spielte dabei kaum eine Rolle.

"Ach? Du, Min Yoongi, warst tatsächlich eifersüchtig?" spottete ich ein wenig und beobachtete dabei meinen Gegenüber. Offensichtlich verdrängte er seine aufkommenden Gefühle, was natürlich auch an Jimins Lifestyle lag. Er genoss den Sex mit verschiedenen Partnern in vollen Zügen. Aber vielleicht fand ich da ja über Jungkook etwas mehr über Jimins Absichten mit meinem besten Freund heraus. Obwohl ich die nächste Zeit, die ich mit Jungkook verbrachte, mich definitiv auch eher auf ihn fokussierte. Und nicht über die Beziehung von unseren jeweiligen bestem Freunden sprach.

Ich wollte den Jüngeren ganz alleine für mich.

"Sagt ja der richtige. So wie du jeden Kerl mit deinem Todesblick ansiehst, der Jungkook bloß ansieht" versuchte er von sich abzulenken, jedoch konnte ich mein Grinsen kaum aufhalten. Anders als er gab ich auch offen zu, dass ich mehr von Jungkook wollte, als seinen Körper. Der Junge bedeutete mir tatsächlich eine Menge. Seit Tag eins wickelte er mich vollkommen um seinen kleinen Finger. Ich entschied mich sogar dazu, seiner einzigen Bedingung zuzustimmen, was ich sonst kaum tat. Sex mit exclusiv einer Person, statt einer offenen, sexuellen Beziehung.

"Irgendwann wirst du dir eingestehen müssen, Jimin vielleicht doch ein wenig inniger zu mögen. Aber wenn wir schon von Jungkook und mir sprechen. Ich wollte mit ihm lernen, also weißt du zufällig, wo die beiden Freunde hin sind?" fragte ich, da Yoongi dem Thema offensichtlich aus dem Weg ging. Und ich keinesfalls einfach weiter bohrte, egal wie sehr mich seine Gefühlslage interessierte. Meistens kam er von selbst und erzählte mir all die Details, sobald er es sowieso nicht mehr für sich behalten konnte.

Etwas, das meistens wirklich schnell passierte. Es würde mich kaum wundern, wenn ich ihn morgen in meinem Zimmer wieder fand und er sich darüber ausließ, wie sehr er es doch hasste, eifersüchtig zu sein.

Darüber könnten wir uns dann morgen ausgiebig unterhalten. Heute hatte ich einen etwas anderen Plan, welcher niemand geringeres als Jeon Jungkook beinhielt. Ich wollte Zeit mit ihm verbringen. Unglaublich gerne sogar, selbst wenn wir bloß nebeneinander saßen und lernten. Ich war zumindest in seiner Nähe. Und mehr als das brauchte ich im Moment garnicht.

Naja... Eigentlich tat ich es doch. Ich begehrte diesen Jungen. Fuck und wie ich das tat. Am liebsten würde ich ihn einen ganzen Tag lang küssen und mit dem Jüngeren herum-machen. Wir müssten nicht einmal nackt sein, obwohl ich dagegen natürlich nichts hätte.

"In der Bibliothek und lernt. Wenn du nett fragst, lernt er bestimmt mit dir" erwiderte Yoongi grinsend und sprach das Wort "lernen" dabei sehr zweideutig aus. Mir ging es, anders als meinem besten Freund, tatsächlich ums Lernen. Nunja, zum Teil. Ich vermisste den Jüngeren.

Also bot sich der kleine Vorwarnd, wir könnten gemeinsam Hausarbeiten Hausarbeiten erledigen, perfekt an. Ich verabschiedete mich von Yoongi mit einem schmunzelnden Kopfschütteln und ging in Richtung Bibliothek. Kein besonders weiter Weg, da die ganze Campusanlage zwar groß war, man aber schnell von A nach B kam. Und ich somit kurz nachdem ich von Yoongi ging, neben Jungkook in der Bibliothek saß.

Er saß dort ruhig und konzentriert mit einem süßen, leicht angestrengten Blick, komplett vertieft in seine vor sich liegende Literatur. So vertieft, sodass er meine Anwesenheit erst etwas später bemerkte. Anstatt etwas zu sagen, wartete er darauf, dass ich es tat. Schlau. Wirklich schlau. Jedoch vergaß ich fast schon was ich sagen wollte, in dem Moment, als er in sich hinein grinsend zur Seite blickte. Machte förmlich einen unbeeindruckten Eindruck, natürlich mit der Intention, mich ein wenig zu provozieren.

Darin war er, trotz seiner Unerfahrenheit, unglaublich gut. Womöglich war ihm das ja garnicht bewusst.

"Ich brauche deine Hilfe. Außerdem... Lernt es sich zu zweit meistens effektiver. Deswegen sollten wir miteinander lernen. Wenn du willst hole ich uns auch noch einen Kaffee, wenn du-" "Gut, wir lernen. Wir werden nur lernen, TaeTae" unterbrach er meinen Monolog mittendrin, jedoch konnte ich ihm kaum lange böse sein, bei diesem süßen Grinsen in seinem hübschen Gesicht.

"Natürlich. Lernen, nichts mehr als das"

~

Jaja, ofc, only that

Pretty Boy // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘Where stories live. Discover now