Pretty Boy // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘

Kapitel 45.

Taehyung

Wie bei einer Versammlung hockten Jimin, mein bester Freund und ich verteilt auf den zwei Betten in dem Studentenzimmer der beiden Freunde, während sich einer dieser im Bad befand. Warum wusste bloß der kleine Schwarzhaarige, mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht. Seine kleine Bestrafung, da Jungkook die Wette zwischen ihnen verlor, musste anscheinend richtig gut geworden sein.

Bei Jimin erwartete ich kaum etwas anderes. Ein gewitzter Power Bottom, welcher sogar den Kopf meines besten Freundes verdrehte. Vor Jimin lebte er einen ähnlichen Lifeste, viel Sex mit verschiedenen Partnern und alles ohne Bindung. Was ich dagegen nicht erwartete war das, was ich zu sehen bekam. In der Sekunde, in der Jungkook das Bad verließ, mit einem unzufriedenen Blick, während er mit den Augen rollte, stockte mir der Atem. Ich hatte wirklich mit allem gerechnet, aber keinesfalls dem, was ich im Endeffekt sah.

Der Jüngste verließ das kleine Badezimmer mit einem unglaublich kurzen Rock, welcher wirklich kaum Raum zur Interpretation übrig ließ. Er müsste sich nicht mehr als einen Zentimeter herunter lehnen und würde allen anwesenden seine sicherlich süße Unterwäsche präsentieren. Diese trug er schon lange aus mehreren Gründen, statt bloß der Bequemlichkeit. Und wieso auch nicht? Wieso sollte ein so hübscher Junge keine heiße Unterwäsche tragen?

Abgesehen von dem Fakt, dass es ihm verboten sein sollte, so unglaublich auszusehen. Vorallem in meiner Nähe, denn ich tat ehrlich alles, in seinem Rhythmus die Dinge anzugehen. Unser Kuss zuvor war von beiden Seiten gewollt und in keinster Weise überstürzt, obwohl er ungeplant stattfand. Und es blieb bei einem Kuss, was logischerweise auch an Jimin lag, der uns erwischte.

Jungkooks Anblick war heiß, verdammt heiß, vorallem sein leicht ertappter Blick, als ich dunkel in seine Richtung sah. Während er sich setzte, presste er seine Beine subtil, dennoch bemerkbar zusammen und versuchte, den Rock etwas weiter herunter zu ziehen. Das lag sicher auch daran, dass er seine Unterwäsche vor den anderen in keinem Fall präsentieren wollte. Ein kleines Geheimnis zwischen ihm und mir, selbst sein bester Freund hatte wohl von seiner bevorzugten Unterwäsche keinerlei Kenntnis.

Das tat ich, sonst keiner in diesem Raum. Ein weiterer Fakt, der mich in den Wahnsinn trieb. Ich wusste genau, was sich unter diesem niedlichen Rock befand. Dieser kurze Rock, angeschmiegt an seinen hübschen Körper, schmale Taille perfekt für solch eine Art Kleidungsstück. Und darunter befand sich bestimmt eine seiner liebsten Unterwäschestücke. Wiederum darunter... War einer der intimsten Stellen seinerseits. Dieser Teil seines Körpers blieb den meisten verborgen und bis jetzt bekam bloß ich einen Anblick von seiner unbeschreiblichen Schönheit.

Ich dachte mein ganzes Leben lang, eigentlich exklusiv auf Kerle mit Schwänzen zu stehen. Jungkook bewies mir etwas anderes. Obwohl ich den Moment kaum erwarten könnte, wenn er sich irgendwann vielleicht doch für eine Operation entschied. Diese Entscheidung lag jedoch vollkommen bei ihm. Und mir gefiel er, ganz egal wozu er sich entschied.

Aber womöglich würde ich ja garnicht mehr an seiner Seite sein, wenn er eine Operation vornahm.

Wie dem auch sei. Ich stand definitiv nicht auf Frauen. Jeon Jungkook war eine ganz besondere Ausnahme, was bevorzugte Geschlechtsteile anging. Ich fing an, tiefere Dinge für ihn zu empfinden. Und ich vergötterte alles an ihm. Jeden kleinen Zentimeter, jede Narbe, alles was zu ihm dazugehörte. Das zwischen uns war definitiv schon mehr als Sex. Ein Grund mehr, es etwas langsamer anzugehen.

Mein Kopf sah das ein wenig anders. Diesen verdrehte Jungkook im Sturm, da ich kaum etwas anderes wollte, als ihn zu berühren. Im die Dinge zu zeigen, die er mit seinem Anblick in mir anstellte. Vorerst hielt ich mich zurück. Wir saßen zwischen seinen Freunden und ich konnte ihn ganz sicher nicht einfach aus dem Raum ziehen und drüben, in dem kleinen Bad gegen die Wand pressen. All die Dinge mit ihm anstellen, die sich in meinem Kopf schon abspielten.

"Du solltest öfter Röcke tragen. Steht dir besser als erwartet" lachte mein bester Freund, der es sich direkt neben Jimin bequem gemacht hatte. In seinem Kopf spielte sich bestimmt ein ähnliches Szenario ab. Mit dem Unterschied, dass statt Jungkook, Jimin den engen Rock trug. Am besten noch absichtlich herunter beugte und Yoongi damit deutlich und mit voller Absicht provozierte.

Der Junge vor mir tat aber etwas ähnliches. Ihm war mein Blick bewusst, er erkannte ihn ziemlich genau und versuchte, diesem bestmöglich aus dem Weg zu gehen. Sah zur Seite, musterte seinen besten Freund oder starrte an sich herunter, während er sich hin und wieder auf die Unterlippe biss. Mit voller Absicht und wohl wissend, was er in mir anstellte. Ich hatte schon lange kein so intensives Verlangen nach einer anderen Person verspürt. Denn eigentlich besaß ich eine sehr gute Selbstbeherrschung. Jungkook jedoch raubte mir jedes Bisschen Kontrolle und sorgte für ein immenses Verlangen zwischen uns.

"Oh einem hier gefällt sein Outfit ganz besonders. Und du, Min Yoongi, denk erst garnicht daran" warnte der beste Freund des Schwarzhaarigen den gierigen Kerl neben ihm vor. Seine Gedanken waren keinesfalls in irgendeiner Art und Weise jugendfrei. Jimin aber schlug ihm seine Ideen ziemlich schnell aus dem Kopf und boxte mit seinem Ellenbogen in seine Seite.

"Du kannst ihn von mir aus nach einer Vorlesung ausziehen. Naja... Wenn dich Taehyung lässt" zog Jimin sowohl seinen besten Freund, als auch mich auf. Doch ich grinste bloß breit. Anscheinend waren wohl meine Gedanken genauso durchschaubar, wie Yoongis. Wundern tat mich das in keinster Weise. Ich versteckte mein Verlangen nicht, wieso auch. Jungkook wusste davon, er bekam es schon zu spüren. Und anscheinend spielte er sogar damit. Stand absichtlich langsam auf, richtete seinen Rock und begab sich mit einem verführerischen Blick zur Tür.

"Dafür... Räche ich mich definitiv noch, Jimin. Jetzt muss ich erst einmal eine Vorlesung überleben" erklärte Jungkook augenrollend. Aber apropos Vorlesung. Ich hatte fast vergessen, dass wir ja tatsächlich ein paar Seminare und Vorlesungen miteinander aushalten mussten. Mit aushalten meinte ich die Vorlesungen und nicht unsere Gegenwart, diese genossen wir beide gleichermaßen. Dies gab mir die Möglichkeit, dem Jüngeren klar zu machen, wie verrückt mich sein Anblick machte. Und ganz besonders, wie verrückt mich seine absichtlichen Verführungen werden ließen.

"Mal sehen, ob du deine Hände dieses Mal bei dir lassen kannst" lachte Jimin noch, bevor ich das Zimmer mit Jungkook verlassen konnte. Der machte sich schon ohne mich auf den Weg, womöglich um einen kurzen Moment durchatmen zu können, jetzt, wo er meinem dunklen und aufmerksamen Blick entkam. Für eine kleine Weile zumindest.

"Wahrscheinlich nicht" erwiderte ich kurz und bündig, mit einem Schmunzeln auf den Lippen, um dann Jungkook hinterher zu gehen. Diesen konnte man mit dem Rock am Körper kaum verfehlen. Und zu seinem Glück sah ihn kein anderer. Die leeren Flure sprachen dafür, dass die meisten Studenten schon im Vorlesungsraum saßen. Oder erst sehr pünktlich erschienen.

"Denk... Garnicht erst daran, Taehyung. Wir gehen in eine Vorlesung." hörte ich Jungkook leise Murmeln, als ich versuchte, meine Hand an seinen Rücken zu legen. Welche er sanft, aber bestimmend, zurück wies. Und doch übersah ich seinen Blick dabei keinesfalls. Das leichte, kaum bemerkbare Schmunzeln und wie er sich angetan in die Unterlippe biss.

Verdammt Jungkook. Was tust du nur mit mir.

~

Thehe, hat sich Jimin aber ne nette Bestrafung ausgesucht