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„Das... das könnt ihr nicht tun, Magier Watteom! Ich bin der Scarr of Iddhee und ihr nur ein Magischer Emporkömmling, Sohn eines Niemand...!", protestierte der Hausherr noch einmal lautstark.
Umgehend lag Watteoms Schwert wieder an seinem Hals und diesmal ließ er auch noch seine blauen, magischen Flammen daran entlang züngeln.
„Oh, ihr bittet mich ja geradezu darum, euch zu erlösen, nicht wahr? Vielleicht sollte ich dann tatsächlich besser eure Lebensessenz nehmen, statt die eurer Tochter, Scarr of Iddhee!", brüllte er nun fast schon.
Doch diesmal war es der Großmeister der sich noch einmal dazu äußerte.
„Nehmt den Hausherrn Jayy in Gewahrsam. Ebenso wie seine Frau.
Sie werden der Vernachlässigung wie auch des versuchten Betruges und Verschleierung des Lebensesszenz-Diebstahls an der Braut des hohen Krieger-Magierlords Watteom angeklagt werden.
Sorgt dafür, dass niemand im Haushalt sich selber richtet, bis des Königs offizielle Bereiniger hier eintreffen.", befahl er noch kalt in die Runde, und sofort traten nun auch seine eigenen Magierwächter vor, um seinen Befehl auszuführen.
„Geht nun Watteom und Zedderas. Kümmert euch um eure Braut, und sendet Nachricht, sobald sie dazu fähig ist, vernommen zu werden und ihren eigenen Willen zu äußern.", gebot er noch den beiden jüngeren Magiern, welche einst seine Schüler gewesen waren, und beide neigten sie noch einmal grimmig den Kopf vor ihm.

Dann ging Watt, dicht gefolgt von Zed der die
noch immer regungslose Gemma trug, auf die Treppen zu.
„Nein! Halt! Das könnt ihr nicht tun! Sie ist unsere einzige Tochter, Magier!", fing nun auch Ursa an zu kreischen.
Doch die Magier-Wächter hielten sie auf, sodass beide mit dem Bewusstlosen Mädchen schließlich ungehindert das hohe Haus verlassen konnten.

*

Die Hochzeitskutsche wartete noch immer vor den Toren, mit den vier schneeweißen, prächtig geschmückten Pferden angespannt.
Absolute Goldverschwendung.

Watteom hätte jetzt nur zu gerne auf all den Prunk und Pomp verzichtet, und wäre lieber zu Pferde geritten, stieg aber nach einem mahnenden Räuspern von Zedderas zusammen mit ihm und der reglosen Gemma in die Kutsche ein.
Kaum saß er dann aber auf dem Sitz, reichte Zed sie ihm auch noch zu.
„Hier! Nimm du sie! Sie ist immerhin deine Braut!", meinte er grinsend, kaum dass die Kutsche angefahren war.
Watt verdrehte kurz die Augen und faste dann aber fester zu, damit Gemma nicht noch abrutschen und am Boden der Kutsche landen würde.
Sie war erstaunlich leicht, dafür, dass sie so viele Schichten Kleider, trug.
„Bestens ... halte sie bitte noch etwas aufrechter, ich möchte sie jetzt noch mal eingehender sondieren. Da waren vorhin einige seltsame Anzeichen in ihren Energieströmen...", meinte Zed nur weiter ernsthaft und half ihm dann rasch den Kopf der jungen Frau an seiner Schulter zu platzieren.

Götter!!!

Ihr warmer Mund landete direkt an seinem Hals.
Beinahe wäre er nur von dieser Berührung heftig zusammengefahren. Denn sie fühlte sich unglaublich warm an... und weich... und weiblich...
„Verdammt!", fluchte Zed da plötzlich leise los, der die junge Frau tatsächlich gerade mit seiner Magie erspürt hatte.
„Was? - Was ist dir?", wollte Watt verwirrt wissen und griff zugleich vorsichtig, sodass es hoffentlich auch seinem Blutbruder nicht so auffallen würde, nach Gemmas Kopf, um ihn nur ein ganz klein wenig zu verrücken, sodass ihr Gesicht nun auf seiner Schulter zu ruhen kam.
Tja... auch nicht viel besser, denn der leise Atemhauch gegen seinen Hals, der promt ihren rosigen Lippen entwich, bereitete ihm nun ernsthaft ein kribbelndes Gefühl im Magen.

Nicht gut!

Oh nein... sogar gar nicht gut, wenn man nur eine zwölf-Monats-Braut suchte.
Doch, das war nun gerade tatsächlich auch Zedderas Schuld.
Bei den Göttern.
Er blickte spontan ärgerlich zu ihm hin, doch sein Magierbruder schien gerade ernsthaft entsetzt zu sein. Seine Augen glänzten golden auf, als er die Sondierung jetzt noch vertiefte.
Nein... wieder nicht gut!

Die Braut der Magier #Wattys2023Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt