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Zedderas fluchte innerlich auf.

Watteom war bereits  wieder zurückgekehrt und sein scharfer Ruf, ließ die junge Gemma unwillkürlich vor ihm zurückschrecken, wodurch er nur gänzlich frustriert aufseufzend die Augen schloss und seine Hand wieder sinken ließ, welche gerade noch ihre zarte Haut berührt hatte.
Das war gerade ein verdammt schlechtes Timing gewesen.

Verdammt!

Was musste Watt sich denn bitte gerade heute so beeilen?
Nun war es also zu spät, um das unschuldige Vögelchen ein klein wenig zu kosten, dass ihnen so naiv und vollkommen Weltfremd ins Netz geflattert war.
Der Blick den er diesmal also mit Watteom tauschte war von seiner Seite aus nun eindeutig genervt.
Ja klar... es war nun mal nicht an Watt, die Unschuld einer edel geborenen Dame auszunutzen. Selbst dann nicht, wenn sie sich so vollkommen unbedarft verhielt, wie die junge und schöne Gemma of Jayy.

Er hätte ihm trotzdem ruhig diesen einen kleinen Kuss zugestehen können... immerhin hatte Gemma bereits zugestimmt ihrer beider Gefährtin werden zu wollen.
Watt jedoch sah ihn nur wieder mahnend an.
- Noch gehört sie nicht uns!!!
Jaaa! Verstanden!!!
- Gemma of Jayy ist erst dann unser beider Gemahlin, wenn der Großmeister es so erlaubt.
Zedderas seufzte innerlich auf und verdrehte kurz die Augen.
Denn das war nun alles völlig ungewiss. Ob Großmeister Hanyyol es jetzt überhaupt noch erlauben konnte, nun, nachdem feststand, dass die junge Gemma of Jayy nicht wie verkündet an einer Krankheit des Geistes litt, sondern lediglich weltfremd, weil zeitlebens eingesperrt gewesen war, und damit gerade eher nur eine potentielle Gefahr für sich selbst darstellte.

Solch ein entzückendes Vögelchen...

Watt kannte seine Vorlieben natürlich ganz genau, wie er auch die seinen.
Dass die blutjunge Gemma von ihrer eigenen Familie derart grausam misshandelt wurde stieß dem Gerechtigkeitsfanatiker sauer auf.
Ebenso die wohl zarte Schönheit und körperliche Schwäche der jungen Frau.
Darauf stand er.
Watt hatte schon immer das starke Bedürfnis verspürt die Schwachen zu beschützen.
Dennoch war Gemma auch sehr lebensfroh, mutig und faszinierend, wie man heute ja nun schon gesehen hatte. Nichts da mit einer angeblich edelgeborenen hochadelig verwöhnten Göre, die an allem und jedem herummäkelte. Nein, sie hatte heute Morgen nicht einmal gegen ihrer beider Anwesenheit an ihrem Lager protestiert oder sich über ihre allzu deutlich gezeigten Anmaßungen beschwert.
Sie war schon mit ganz kleinen Dingen vollauf zufrieden und beschäftigt, welche für ihn jedoch rein gar nichts bedeuteten.

Aber für Gemma of Jayy erschloss sich gerade eben erst die ganze Welt.

Und das merkte man am deutlichsten an ihren Bedingungen für diese Verbindung.
Über ihren eigenen Leib zu gebieten und die Sonne weiterhin sehen zu dürfen...
Ja ... hinaus ins Freie zu gehen... im Gras zu sitzen... hielt sie für ein Privileg.
Dabei waren dies alles nur Selbstverständlichkeiten.
Doch sie erflehte es geradezu von ihnen, so als sei dies für sie ein überaus kostbares Geschenk.

Kein Wunder das Watteom nun ebenfalls so von ihr angetan war.
Ihnen beiden stieß ihr grausames Schicksal höchst sauer auf. Sie waren empört über den Scarr, ihren eigenen Vater!
Doch sich nur deshalb nun wieder von der sich in ihrer Obhut befindlichen Gemma abwenden und ihre zarten Lippen, so frisch und bereitwillig, gleich unter ihm zu erblühen, nun ungeküsst lassen?

- Nein... ganz und gar unmöglich!

Doch Watt kam nun mit energischen Schritten wie auch deutlich warnendem Blick zu ihnen hin und sah ihn leise aufgrollend an.

„Du solltest sie lediglich begleiten, Bruder!", zischte er ihn finster an und Zed verdrehte spontan die Augen. Doch Watt ließ diesmal nicht sogleich locker.
„Lady Gemma of Jayy ist noch immer und ausschließlich unser Schützling, Zed, bis wir die Verbindung geschlossen haben werden.", gebot er ihm nachdrücklich Einhalt und gleichfalls auch Rücksichtnahme, gegenüber ihrer beider zukünftigen Braut.

Die Braut der Magier #Wattys2023Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt