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Das war lachhaft, oder?
Gemma war sich nicht sicher, doch Kayla sagte nun auch nichts mehr dazu und schleppte nur wieder frisches warmes Wasser herbei, um es dann kannenweise über ihrem Haar und Körper auszuschütten.
Oh... das fühlte sich so schön an, so warm und weich... vor allem ihr Haar.

Kayla hieß sie schließlich aufstehen und goss weitere drei Kannen voll mit warmen klaren Wasser über ihrem Körper aus, der am Rücken voller scheußlicher Narben war.
Das Junge Dienstmädchen schluckte erneut hart bei diesem abscheulichen Anblick, der sie schon beim Ausziehen der jungen Herrin so arg gegruselt hatte, sagte aber auch jetzt wieder nichts darüber zu Gemma of Jayy, der armen, bemitleidenswerten, edelgeborenen Lady.
Ihr Leben musste trotz ihrer Geburt in ein hohes Haus derart grausig gewesen sein, dass sie nun den wohl sanft meinenden Tod durch die Magier vorzog.
Die arme Junge Herrin...

Und doch... sie fand es schrecklich, dass die gutmütige und freundliche junge Frau nun auf diese Weise ihr Ende finden sollte.
Ob die Herren überhaupt von ihren allzu schlimmen Verletzungen wussten?
Es war doch ihre Pflicht es ihnen mitzuteilen oder? - Wie sehr die junge Lady da gerade noch leiden musste.
Also entschied sie sich nach dem Bad das Ankleiden der jungen Frau besser ihrer Mutter und der Hausvorsteherin zu überlassen und lief auf der Suche nach den hohen Magiern des Hauses in die hinteren Räume.

Der Kriegermagier entließ gerade den Jungen Tork, mit einer Nachricht an Großmeister Hanyyol, der ersten Magiergilde, ihn in sein Haus zu rufen um der Verbindungsfeier beizuwohnen, wie er es gewünscht hatte.
Schon drehte der Herr sich zu ihr um und der jungen Dienerin blieb beinahe das Herz stehen bei seiner düsteren Miene, welche er bei ihrem Anblick aufsetzte.
„Solltest du dich nicht um die junge Herrin Kümmern? Was machst du hier!", fragte er sie kühl und Kayla verneigte sich nun hastig und nun auch sehr tief vor ihm.
„Das Bad ist beendet und die Hausvorsteherin wie auch meine Mutter Seola kleiden die junge Herrin gerade an, hoher Herr, aber..."
Sie stockte und senkte unwillkürlich den Blick, weil sie nicht sicher war wie sie nun fortfahren sollte.
„Sprich frei, wenn du schon etwas zu sagen hast, das dir so wichtig erscheint das du deine Furcht vor mir vergisst und zu mir kommst, Dienende!", forderte der Kriegermagier-Herr sie ernsthaft auf, und sie verneigte sich erneut sehr tief vor ihm.
„Die ... die Herrin ... sie... ist edelgeboren und hat doch so unglaublich viele schreckliche Narben am Leibe, Herr. Ihr ganzer Rücken und die Beine hinten... Sie muss sicher unvorstellbare Qualen Leiden...
Will sie vielleicht... deshalb auf sanfte Weise sterben? Weil ... sie den Schmerz nicht mehr ... erträgt? Ich ... frage mich nur ... warum ihr ihr dann nicht mehr helft. Wenn sie doch schon eure Braut sein soll... ", stotterte sie leise und sah den Magier kurz erstarren, dann aber rannte er auch schon hastig an ihr vorbei.

Doch zugleich er das nun tat, hörte sie den
Heilermagier-Herr Zedderas leise seufzen.
Er saß am Tisch in seinen Arbeitsräumen, doch die Tür dazu war geöffnet gewesen.
Hastig verneigte sich die junge Dienerin nun auch vor ihm.
„Verzeihung, ich hatte euch nicht gesehen, hoher Herr...", entschuldigte sie sich hastig, doch der Blick des Magiers, der eigentlich stets freundlich war, schien diesmal ungeduldig, wie auch verärgert.
„Warum musstest du ihm das nun berichten, Kayla? Jetzt wird er Gemma sicher erschrecken in seiner aggressiven Art. Er wird sich ihre tiefen Narben ansehen wollen... und dann natürlich sofort wissen, wieviel ich da tatsächlich letzte Nacht bereits für unser Vögelchen getan habe.", brummte er sie missmutig an, trank dann seine Teeschale aus, hieb sie anschließend fast schon auf den Tisch und erhob sich dann leise seufzend.
„Ich gehe ihm besser nach, bevor er unsere Braut noch zu sehr verängstigt oder sogar in die Flucht schlägt...", brummte er noch im vorbeigehen und schüttelte den Kopf.

Kayla aber war es nun richtig elend zumute.

Hätte sie sich da nun doch mal besser heraus halten und nichts sagen sollen?
Hatte sie gerade einen schweren Fehler begangen, welcher sie vielleicht sogar die Anstellung hier im Hause der hohen Magier kosten würde?
Sie senkte betrübt den Kopf und beschloss, dann, den beiden zurück zu ihrer jungen Herrin zu folgen, um der Dinge zu harren, die da noch auf sie zukommen würden.

*

Gemma strich gerade verzückt über das weiche Material des Unterkleides, dass die ältere Dienerin Seola und die Hausvorsteherin Vanna ihr gerade angezogen hatten. Noch nie hatte sie solch ein feines Gewebe gesehen.
Ja...  noch nicht mal ihr Hochzeitskleid war dermaßen schön, nur sehr schwer... Doch das hier lag nun wie ein Hauch auf ihrer Haut.
Kurz schmiegte sie ihre Wange an die eigene Schulter an.
„Gefällt euch der Stoff, Herrin? Es ist weichstes Gazeom, aus der Unterwolle des Riegirr gewebt. So kostbar und leicht... ganz so, wie die hohen Herren es bei dem ehrenwerten Seidenmagier-Meister Wasstche bestellt haben ... nur für euch, Herrin!", lächelte Seola sie strahlend an.

Sie war Kaylas Mutter und ebenso nett, gleichfalls Vanna, die nun zufrieden lächelnd um sie herumging und ihr hier den Ärmel gerade zupfte und dort noch mal den Kragen im Nacken richtete, bevor sie damit begann ihr das Haar zu Bürsten.
„Ihr habt wundervolles Haar so schön und glänzend wie Wilder Honig, Herrin.", seufzte sie dabei freundlich.

Oh... und sie behandelte sie immer noch so überaus sanft und vorsichtig. Alle Dienerinnen hier waren nur immer sanft und Vorsichtig mit ihr. Das rührte sie nun fast schon zu Tränen.

Plötzlich aber knallte es hinter ihr, und alle fuhren erschrocken herum.
Watteom stand mit finsterer Miene da und sah lange Momente lang nur in ihr Gesicht, dann aber doch die Beiden Dienerinnen an.
„Raus!", knurrte er leise und derweil die Frauen erschrocken hinaus huschten, kam er schon zu ihr hin und umfasste behutsamer als sie es gedacht hätte ihr Gesicht. Betrachtete sie eingehend...
Hu?

„Was... was ist mit euch, Watteom?
Hab ich etwa zu lange gebraucht? Seid ihr nun deshalb zornig...?", wagte sie es schließlich zu flüstern, als sein Daumen zart über ihre Wange strich.
Er schüttelte lediglich den Kopf.
„Gemma... ich werde jetzt vermutlich sehr unschicklich sein und euch vielleicht auch kurz erschrecken... indem ich euch nun bitte mir den Rücken zuzuwenden und dann euer Gewand abzustreifen... - bis hierhin." tippte er auf ihren Po. Doch seine Miene blieb vollkommen ernsthaft dabei.

Gemma runzelte nun doch sehr verwirrt die Stirn und drehte sich dann aber auf sein erneutes ernsthaftes Nicken hin zögerlich um, wobei sie mit bebenden Fingern die Verschnürungen am Untergewand zu öffnen begann.

Worüber macht er sich gerade eigentlich solche sorgen?, dachte Gemma bei sich, denn Watteom war äußerst angespannt bei seinen Worten.
Doch sie hatte es ja nun schon von Kayla gelernt, dass es wohl normal für eine edle Lady war sich vor anderen zu entblößen und er bat ja nur um ihren Rücken, oder...?
Sie streifte also ihr Kleid langsam über ihre Schultern hinab bis zur Hüfte hinunter und Watteom strich ihr zugleich nun, ganz dicht hinter sie tretend, dass es sie schon wieder verlegen erröten machten, das lange dicke Haar über die Schultern nach vorne, sodass es nun zumindest auf diese Weise ihre Kleinen Brüste bedeckte, derweil sie einfach nur mit gesenktem Kopf vor ihm stehen blieb.

Was der Magier da nun gerade an ihr betrachten wollte...?!
Plötzlich fühlte sie seine rauen großen Fingerspitzen zart über ihre Haut streicheln und zuckte heftig zusammen.
„Tut das sehr weh, Gemma?", fragte er sie seltsam heiser klingend und sie schüttelte nun doch ein wenig eingeschüchtert den Kopf.
Warum berührte er sie denn nun auch noch?Sogar vom Hals ab bis ganz nach unten ... zum Po... ?!
Unwillkürlich trat sie rasch einen kleinen Schritt vor und drehte sich wieder halb zu ihm um.
„Was tut ihr da... Watteom?", flüsterte sie verwirrt. Er sah sie aber immer noch nur ganz seltsam an... irgendwie bleich und mit nun viel dunkleren Augen ... sehr gepresst wie auch unterdrückt atmend.

Die Braut der Magier #Wattys2023Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt