Kapitel 11

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Malina Rush
By LuanaWhite

"Jäger des Übernatürlichen?" fragte ich Xenia überrascht. Sowas gab es? Also wussten Menschen über die Krieger bescheid und wollten sie umbringen? Ich machte mir große Sorgen um Freddie, der eben zusammen mit Luan, Hudson, und noch sechs weiteren Kriegern zu einer Mission aufgebrochen war.

"Ja, ich wusste auch nichts davon. Aber jetzt wollen sie diese Jäger töten. Ich meine es muss einen anderen Weg geben, wieso muss alles im Tod enden?" meinte die Blondine und raufte sich ihre Haare. Ich verstand ihre Bedenken, aber ich fand besser diese Jäger starben als unsere Freunde.

"Das hört sich für mich so an als gäbe es keinen anderen Weg, Xenia. Ich meine die Jungs sind alle stark und haben diese Fähigkeiten. Hudson wird sicher unbeschadet zurück kommen." versuchte ich sie etwas zu beruhigen, weil ich mir dachte dass sie sich über Hudson genauso Sorgen machte.

"Mag sein, aber Francesca hat mir erklärt, dass diese Jäger auch besondere Waffen haben. Ich finde das alles schrecklich. Ich war noch nie ein Fan von diesem Krieg, der zwischen den Kriegern des Lichts und der Finsternis herrscht. Ich habe mich Luan nur angeschlossen, damit ich mit Hudson zusammen sein kann.

Aber jetzt scheint es eine weitere Gruppe von Kriegern zu geben, die Luan stürzen möchte und jetzt auch noch diese Jäger. Ich weiß nicht was ich tun soll." gestand Xenia mir. Ja, das alles war wirklich schrecklich, aber für mich war klar dass ich immer an der Seite stehen würde, wo Freddie war.

"Du solltest dir nicht so den Kopf zerbrechen. Die Krieger der Finsternis sind jetzt deine Familie, Xenia. Ebenso wie meine und auch wenn ich selbst keine Kräfte habe, würde ich die ich liebe beschützen. Das sollte das einzige sein das zählt." versuchte ich ihr etwas Kraft zu spenden und daraufhin gab Xenia mir recht.

Wir gingen zusammen in den Speisesaal, aber so richtig Hunger hatten wir beide nicht. Wir konnten gerade nichts anderes tun als abzuwarten, aber dann erblickte ich Kyra, die alleine an einem Tisch saß und lustlos in ihrem Essen herum stocherte. Ich zog Xenia mit mir um zu ihr zu gehen.

Wir lächelten Kyra etwas an, welche irritiert zu uns aufsah. Soweit ich wusste hatte sie bisher keinen Kontakt zu anderen Leuten hier gesucht und Cadric's Versuchen mit ihr zu reden wich sie auch immer aus. Aber ich war nicht so leicht abzuschütteln und Xenia war ebenso eine starke Frau.

"Hallo. Ich bin Malina und das Xenia. Schmeckt dir das Essen nicht? Zumindest sieht es so aus." begann ich eine Unterhaltung. Wir brauchten eine Ablenkung, damit wir mit unseren Gedanken nicht die ganze Zeit bei den Jungs waren, die gerade ihr Leben riskierten.

Kyra zog eine Augenbraue hoch. "Ich habe nicht wirklich Hunger und Xenia kenne ich noch von dem Fest damals." meinte sie und sah zwischen Xenia und mir hin und her. "Wieso kommt ihr plötzlich zu mir?" wollte die Kriegerin dann von uns wissen.

"Naja, bisher bist du jeden aus den Weg gegangen und wir wollten uns dir nicht aufdrängen." erklärte ihr Xenia. Kyra wirkte nicht gerade erfreut über unsere Gesellschaft, aber manche musste man eben zu ihrem Glück zwingen.

"Wir haben auch nicht wirklich Hunger. Der Speisesaal ist hier irgendwie auch ein Gemeinschaftsraum. Aber wir beide wissen wie es ist neu hier zu sein und nicht gleich akzeptiert zu werden, glaube mir." fügte ich freundlich hinzu. Vielleicht gab sie uns ja eine Chance.

Kyra betrachtete uns, dabei schien sie auch ein wenig nachzudenken. Aber mehr wie ein "Mhhm." gab sie nicht von sich und starrte wieder auf ihren noch vollen Teller. Kyra war nicht gerade gesprächig und es wirkte fast so, als hätte sie gar keine Lust mit uns zu reden. Da fand ich irgendwie schade. Naja, ich war es von anderen Kriegern schon gewöhnt, dass sie mir die kalte Schulter zeigten. Aber irgendwie hatte ich mir doch was anderes erhofft.

"Hudson hat mir erzählt, dass du schon mal hier gewesen bist. Und naja, dass du wohl was schlimmes erlebt hast, weswegen du zurück gekommen bist. Aber was auch immer es war, es in dich hinein zu fressen macht dich nur zu einer tickenden Zeitbombe, Kyra. Du brauchst ein Ventil." versuchte es dann Xenia. Meinte sie etwa, wenn sie ihre Gefühle in sich aufstaute, dass ihre Fähigkeiten dann außer Kontrolle gerieten? Könnte das gefährlich werden?

"Wenn ihr so Angst vor mir und meinen Kräften habt, müsst ihr ja nicht zu mir gehen. Ich habe nun mal leider kein Ventil. Und ihr wisst gar nicht, was los ist!" sagte Kyra auf einmal gekränkt, stand auf und brachte ihr Essen weg, ehe sie aus dem Speisesaal stürmte.

Mir fiel einfach nur geschockt die Kinnlade auf. Wir hatten es doch nur gut gemeint und wollten ihr helfen. Ich fand Kyra's Reaktion wirklich daneben und fühlte mich irgendwie vor den Kopf gestoßen. Und Xenia schien es auch nicht anders zu gehen. Dann kam Anastasia zu uns.

"Was ist denn passiert?" fragte sie uns verwundert und setzte sich zu Xenia und mir.

"Wir haben uns lediglich versucht mit Kyra zu unterhalten. Ich weiß echt nicht wieso Cadric so Mitleid mit ihr hat. Warum ist sie überhaupt hier her gekommen wenn sie eh niemanden um sich haben will?" fragte ich Ana und Xenia rieb sich ihre Stirn.

"Ana, hast du was von den Jungs gehört?" erkundigte sich dann Xenia. Hoffentlich kamen sie bald nach Hause.

"Die Jungs sind auf dem Nachhauseweg. Sie haben die Spur der Jäger verloren. Und was Kyra betrifft. Sie versucht auf tough zu machen und stößt deshalb jeden von sich weg. Sie hat eigentlich ein gutes Herz und Cadric war früher sehr gut mit ihr befreundet.

Und ich würde sie nicht aufgeben. Sie hat ihre Adoptiveltern durch einen Unfall verloren und musste mit eigenen Augen durch eine Vision sehen, wie ihre wahren Eltern ermordet werden. So etwas hinterlässt Spuren und es muss etwas in ihr ausgelöst haben." erzählte Ana uns und sah traurig auf die Tischplatte.

Dass die Jungs auf dem Heimweg wahren und das scheinbar unversehrt, war eine gute Nachricht und löste Erleichterung in mir aus. Aber das mit Kyra's Eltern war wirklich schrecklich. Aber dennoch fand ich, dass sie unfair zu uns gewesen war. Vielleicht konnte ich es nicht nachvollziehen, weil ich nie liebende Eltern gehabt hatte, aber ich würde wohl nicht so schnell auf die Kriegerin wieder zugehen...

Light&Dark - Life and DeathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt