Kapitel 60

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Mikel Martinez
by MusicalGirl200

Ich konnte es gar nicht in Worte fassen, wie glücklich ich war, dass ich wieder fliegen konnte. Es hatte mir so unglaublich gefehlt und ich hatte wirklich Angst gehabt, dass ich es nie wieder tun könnte. Doch ich war wieder vollständig geheilt. Meine Heilkräfte waren wirklich ein Geschenk und wäre die Wunde nicht direkt an meinem Flügel gewesen, wäre ich noch schneller wieder fit gewesen.

Jetzt musste nur auch noch Jace fit werden. Allerdings glaubte ich, dass er gerade mehr seelische Schmerzen hatte wegen Kyra wie körperliche. Samaras Kräuter halfen seinem Körper aber auch schneller zu genesen und ich war dankbar, dass es gut aussah.

Ich war gerade wieder eine Runde geflogen und landete im Garten, als ich dort Mio sah. Bis jetzt hatte ich mit Kyras älteren Bruder noch nicht wirklich viel zu tun gehabt. Aber er tat mir wirklich leid. Er saß alleine an einem Tisch und beobachtete etwas, oder eher jemanden.

Während ich auf ihn zu ging, folgte ich seinem Blick und entdeckte Cara mit einer Gruppe, wo sie ihre Kräfte trainierten. „Hey", begrüßte ich Mio und setzte mich zu ihm. Erstaunt sah er mich an. Bis jetzt hatte er immer nur etwas mit Cara gemacht, aber vielleicht konnte ich es ja schaffen, dass er hier noch mehr Freunde fand.

„Wie geht es dir? Ich kann mir vorstellen, dass es für dich verdammt schwer ist, wegen allem naja was passiert ist", fragte ich ihn mitfühlend. „Ich versuche klar zu kommen. Wie ich gehört habe, kannst du wieder fliegen. Glückwunsch dazu. Das muss befreiend sein", antwortete Mio mir und schien nicht zu wissen, was er sonst sagen sollte.

Ich nickte. „Ja, ich bin froh darum", entgegnete ich und dachte nach, was ich zu Mio sagen sollte, damit er nicht so distanziert wirkte. „Du weißt schon, dass nichts dagegen spricht, wenn wir uns anfreunden würden, oder? Ich finde es schade, dass du nicht mehr bei uns bist. Du gehörst ebenfalls zu unserer Gruppe.

Ich hoffe das weißt du. Cara ist unsere Freundin und du bist ebenfalls unser Freund. Also ich würde mich freuen, dich näher kennen zu lernen. Ich glaube du könntest neben Cara noch weitere Freunde gebrauchen. Es ist natürlich deine Entscheidung. Ich wollte nur, dass du das weißt", erklärte ich Mio.

Wir wussten alle wie viel er gerade durchmachte und gerade dabei half es einem am besten, wenn man Freunde um sich herum hatte. Mio könnte das auch haben, wenn er es nur zu ließ. Ich wollte ihn schon alleine lassen, als er plötzlich etwas sagte.

"Es gibt nicht viel an mir kennen zu lernen. Mein Leben bestand nur aus Finsternis, Mikel. Das würde nur jeden verschrecken. Ich weiß nicht wie man mit jemandem befreundet ist. Und diese, wie hieß sie, Morena. Sie hat sogar Cara vor mir gewarnt. Man sieht mich nicht als Krieger des Lichts, und vielleicht bin ich gar keiner", sagte er ehrlich zu mir.

Ich betrachtete Mio eingehend. „Das glaube ich nicht. Und uns verschreckt so schnell nichts. Und Morena hat kein Recht so etwas zu sagen. Du kannst das sein, was du willst. Und wenn du willst und mich lässt, kann ich dir zeigen, wie es ist befreundet zu sein. Ich weiß auch wie schwierig es ist verurteilt zu werden.

Ich wurde das auch lange wegen meiner schwarzen Flügel. Aber durch meine Freunde habe ich es da durch geschafft. Lass dich doch einfach darauf ein. Was hast du schon zu verlieren? Du kannst dabei nur was gewinnen", versuchte ich Mio lächelnd zu überzeugen. Mio sah kurz rüber zu Cara, und sah wie sie zusammen mit den anderen Kriegern lachte. „Na gut, okay. Einverstanden. Dann also Freunde?", meinte er dann unsicher und streckte mir seine Hand entgegen.

Ich lächelte Mio an und schüttelte seine Hand. „Freunde", entgegnete ich. Na also ging doch. „Wie läuft es mit deinen Kräften eigentlich? Du kannst auch jederzeit mal einen der Kurse besuchen, wenn du willst", meinte ich zu Kyras Bruder. „Was magst du an deinen Kräften am meisten? Ich muss sagen, dass ich das Fliegen allen voran genieße", fragte ich dann Mio, damit er etwas lockerer wurde. Immerhin hatte jeder etwas, dass er bei seinen Kräften am liebsten mochte.

Mio musste etwas schmunzeln und lehnte sich im Stuhl zurück. "Ich beherrsche meine Kräfte schon sehr lange, Mikel. Je älter ich werde, umso gewaltiger werden sie, aber ich werde ebenso stärker. Hätte ich nicht die Kontrolle, wäre mir die Flucht auch nicht gelungen", erklärte er mir.

"Ich glaube ich habe gar keine Lieblingskraft. Naja ich beherrsche die Elemente und jedes Element hat seine Vorteile, aber was ich glaube was ich am meisten mag, ist wenn ich Elemente miteinander verbinde", fügte Mio hinzu und wir sahen dann, wie Noomi sich uns näherte. „Hey ihr zwei. Sorry wenn ich euch störe, aber ich würde gerne etwas mit dir besprechen, Mikel. Also natürlich nur wenn du Zeit hast", meinte mein Mädchen.

Ich sah fragend zu Mio, der nickte. „Ja klar. Sehen wir uns nachher im Speisesaal, Mio?", fragte ich Kyras Bruder und er nickte. Dabei lächelte er sogar und ich erwiderte das Lächeln. Vielleicht konnte ich ihm ja wirklich aus seinem Schneckenhaus ziehen. Cara würde sich bestimmt darüber freuen.

Ich klopfte ihm auf die Schulter und folgte dann meinem süßen Mädchen zur Seite. Was sie wohl mit mir besprechen wollte? Noomi wirkte nervös. „Also, die Sache ist die. Hudson, Cadric und Xenia sind ja wegen des Friedensabkommens hier. Ich glaube die anderen Krieger haben auch wirklich inzwischen erkannt, dass es ernst ist. Aber sie werden bald zurück gehen. Und ich habe mir gedacht, also was hältst du davon, wenn wir mit ihnen gehen? Nur für ein paar Tage?

Ich würde es nur mit dir gemeinsam machen. Ich würde gerne mit meinem kleinen Bruder etwas Zeit verbringen, mit Ana und Luan. Sie sind ja auch irgendwie meine Familie. Aber du eben auch. Ich will das nur mit dir gemeinsam machen, Mikel. Für den Frieden. Was hältst du davon?", erklärte mir meine Freundin.

Das kam überraschend, aber ich konnte mein Mädchen verstehen. Und vielleicht war es auch wirklich keine schlechte Idee. Ob Luan mich als den Freund seiner Tochter akzeptierte? Sanft lächelte ich Noomi an und streichelte ihre Wange. „Ich würde dich natürlich begleiten und kann dich auch verstehen.

Aber wir sollten das davor auf jedenfall mit Onkel Max und Samara abklären. Aber ich denke nicht, dass sie nicht einverstanden sein werden. Hoffentlich akzeptiert mich Luan als dein Freund und ich bin dann nicht einen Kopf kürzer", meinte ich etwas scherzhaft. Obwohl, bei Luan wusste man ja nie.

Light&Dark - Life and DeathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt