Luan Blackstone
By LuanaWhiteNach dem entwarnenden Anruf von Hudson, hatte ich zumindest eine Sorge weniger. Sie hatten Jace Flint gefunden, ihn befreit und zurück zur Akademie gebracht. Die Abtrünnigen hatten einen gewaltigen Schlag von unserer Seite bekommen und das würde ihrem Chef, wer auch immer das war, alles andere als gefallen.
Ich war immer noch im Keller, bei den gefesselten Kriegern und versuchte sie zum Reden zu bringen. An den Wänden und auch am Boden klebte bereits ihr Blut, ebenso wie an meinen Klamotten. Aber das war mir egal. Ich wollte Antworten und ich war nicht dafür bekannt zimperlich zu sein.
"Sagt mir für wen ihr arbeitet, dann werde ich aufhören. Ihr hattet es immer gut bei mir. Euch hat es an nichts gefehlt und trotzdem habt ihr mich verraten. Ich werde es so oder so herausfinden, und wenn ihr die Sache beschleunigt, dann lasse ich vielleicht noch mal Gnade vor Recht ergehen und wenn nicht..." drohte ich ihnen und holte vom Tisch hinter mir einen Hammer.
Es tat höllisch weh wenn die Knochen brachen, aber vor allem wenn sich dessen Splitter in alle Richtungen in das innere Fleisch bohrten. Und ja, ich musste zugeben ein wenig genoss ich es meine dunkle Seite wieder etwas heraus zu lassen. Ich war nun mal der König der Finsternis und das nicht ohne Grund.
Aber dann plötzlich klopfte es an der Tür und im nächsten Moment trat meine wunderschöne Francesca ein. Sie störte sich nicht an den ganzen Blut. Sie war mir immerhin auch ähnlich, sonst wäre sie auch nicht meine Königin.
"Liebster, du bist schon lange hier unten. Kann ich dir vielleicht behilflich sein?" bot sie mir sofort an. Mit ihrem schwarzen Nebel konnte sie Menschen gut würgen und ihnen auch für einen Moment die Sehkraft nehmen, was nützlich sein konnte.
Ich lächelte meine Ehefrau überrascht aber auch erfreut an. Es wäre nicht das erste Mal dass wir zusammen folterten und ich musste sagen dass es mich auch ein wenig anturnte, wenn sie böse war. Und wenn die Verräter eh nicht mit der Sprache raus rückten, dann würde ich sie so oder so töten.
"Klar, warum nicht. Dann tob dich mal aus, Liebes." entgegente ich Francesca und gab ihr einen Kuss, ehe sie mit einem fiesen Grinsen auf die Abtrünnigen zuging. Sie ließ ihren schwarzen Nebel erscheinen und begann den Einen zu würgen, während sie dem anderen die Sehkraft nahm. "Für wen arbeitet ihr? Raus mit der Sprache! Sehnt ihr euch so sehr danach zu sterben?!" drohte meine Frau ihnen.
Aber bedauerlicherweise redeten sie nicht. Das Einzige, was wir herausfanden war, dass es mehr Abtrünnige gab als gedacht. Es machte also den Anschein, als ob es nicht nur eine Gruppe Krieger waren, sondern eine ganze Organisation. Wer auch immer dahinter steckte musste das Ganze schon über einen sehr langen Zeitraum planen und die Theorie, dass Kyra's Bruder von diesen Leuten damals als Kind entführt wurde, würde dann auch passen.
Also hatte der Verrat lange vor den Veränderungen statt gefunden, was mich noch mal umso wütender machte. "Es reicht mir." sagte ich dann entschlossen, holte meine Axt aus der Ecke und wies Francesca an zurück zu treten. Ich holte aus und zwei Sekunden darauf war der erste Verräter seinen Kopf los, dann waren auch die anderen beiden dran.
Francesca seufzte tief aus und nahm ein Tuch, um an mich heran zu treten und wischte mir etwas Blut aus dem Gesicht. "Es tut mir leid, dass du nicht mehr erfahren konntest, Schatz. Aber wir werden den Anführer noch finden und dann wird er leiden, dafür das er dich herausgefordert hat.
So, aber jetzt solltest du erstmal duschen. Es gibt da einen kleinen Jungen, der auf dich wartet. Und wir sollten auch unbedingt nach Ana sehen." meinte sie sanft und drückte mir einen kleinen Kuss auf die Lippen.
Ich war enttäuscht. Ja, ich hatte mir erhofft, dass wir endlich einen Namen erfahren würden und solange wir nicht wussten gegen wen wir kämpften, durften wir niemanden vertrauen. "Du hast recht. Treffen wir uns dann zusammen im Garten?" fragte ich Francesca und sie nickte.
Ich gab ihr einen weiteren, liebevollen Kuss ehe ich mich von ihr löste und den Keller verließ. Ich wies einen Krieger an die Leichen zu entsorgen und den Keller zu säubern, ehe ich nach oben eilte und eine ausgiebige Dusche nahm. Dabei kreisten meine Gedanken. Ich hatte so vieles wofür ich kämpfen musste. Ich war trotz des Friedensabkommen immer noch König und ich musste unbedingt dafür sorgen dass es so blieb. Sonst war nicht nur meine Familie in Gefahr, sondern alle die mir wichtig waren.
Ich holte mir aus meinen Schrank frische Kleidung und teleportierte mich anschließend in den Garten, wo Francesca, Ana und Roy auf mich warteten. Als erstes begrüßte ich meinen kleinen Sohn und hob ihn hoch. "Hey kleiner Prinz. Na, passt du gut auf deine Mama und deine Tante auf?" meinte ich lachend zu ihm und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.
Roy begann sofort zu lachen. "Roy hat dich sehr vermisst und er passt immer ganz gut auf uns auf." meinte seine Mutter lächelnd und legte Ana ihren Arm um, als sie sich bemühte nicht zu weinen und leicht lächelnd nickte."Dada!" sagte dann Roy plötzlich. Begann er wirklich Papa zu sagen? "Dada!" wiederholte er erneut. Das war ein glücklicher Moment und sogar Ana war davon ganz entzückt.
Ich strahlte meinen Sohn an als er wirklich versuchte Papa zu sagen. Aber meine Freude wurde getrübt als ich sah wie meine Schwester mit den Tränen kämpfte. War es wegen der Folter? Oder weil Cadric im Moment nicht da war? Oder hatte unsere Mutter wieder ihre Tränen zu verantworten?
"Papa." sagte ich Roy vor und er lachte und versuchte es weitere Male. Dann setzte ich ihn auf das weiche Gras ab und er sah sich mit großen Augen die vielen Blumen an. "Cadric geht es gut. Er ist mit den anderen im Moment in der Akademie, aber er wird in zwei Tagen zurück sein. Oder macht dich etwas anderes trauig, Anastasia?" wandte ich mich nun an meine Schwester mitfühlend.
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Light&Dark - Life and Death
FantasyKyra hat die Akademie verlassen, doch wird sie jetzt tatsächlich eine Kriegerin der Finsternis? Wer steckt in Wahrheit hinter der Ermordung ihrer leiblichen Eltern? Aufs Neue beginnen die Grenzen zwischen Licht und Finsternis zu verwischen. Wer wil...