14.4 Jahr 2: Narben

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Überraschenderweise funktionierte Remus' Plan reibungslos

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Überraschenderweise funktionierte Remus' Plan reibungslos. Im Zaubertrankunterricht erwischte er Snape in einer sehr gütigen Stimmung, denn als er Lily zum gemeinsamen Lernen am nächsten Tag einlud und Snape fragte, ob er ebenfalls kommen wollte, sagte dieser direkt zu. Lily strahlte Remus an und bedankte sich bei ihm, wahrscheinlich denkend, er hätte Interesse daran, mit Snape befreundet zu sein. Ein wenig schuldig fühlte er sich deswegen schon, aber er erinnerte sich daran, dass er es für Sirius tat. Snape brauchte diese Strafe, damit er sich von Regulus fernhalten und den Namen Black nie wieder in den Mund nehmen würde. Sicherlich würde Lily ihm irgendwann verzeihen, sollte sie die Hinweise zusammenzählen.

Snape in den richtigen Korridor zu locken war nach wie vor der einfachste Teil ihres Plans. Bevor Remus zu seinem angeblichen Lerntreffen mit Lily und Snape aufbrach, überprüften sie noch ein letztes Mal, ob alles bereit war und jeder mit den Einzelheiten vertraut war. Reibungslosigkeit war bisher nicht etwas, dass Remus mit seinen Freunden in Verbindung gebracht hatte, aber dieses Mal funktionierte alles perfekt. Jeder wusste seinen Teil, jeder stand bereit. Es würde sicherlich perfekt werden.

Wie abgemacht, traf sich Remus mit Lily und Snape im Korridor, der in die Bibliothek führte. Remus bemerkte, wie glücklich Lily wirkte und biss sich schuldbewusst auf die Lippen. Trotzdem, ein paar Schritte weiter, tat er so, als müsse er sich die Schnürsenkel binden und bat die beiden zu warten. Zufälligerweise standen sie vor einem Badezimmer und während Lily und Snape sich über ein Unterrichtsthema unterhielten, zückte Remus halb auf dem Boden kniend seinen Zauberstab hervor. Phase Eins ihres Plans erfüllte sich, als aus dem Inneren von Snape Schultasche eine schmale Rauchfahne stieg, bevor das Tintenfass darin explodierte. In einer einzigen Bewegung sprang Remus erschrocken auf und presste seinen Zauberstab zurück in seinen Hosenbund, wo er unter dem Saum seines Pullovers verborgen blieb.

„Oh mein Gott", rief Lily aus. „Sev, geht's dir gut? Was war denn das nur?"

Severus war rot im Gesicht und blaue Tintenspritzer bedeckten seine Haut, Klamotten und Tasche. Das explodierte Tintenfass hatte ein kleines Loch in seine Tasche gebrannt. „Keine Ahnung", spuckte der Slytherin wütend. „Muss die Tinte gewesen sein." Er wischte sich mit den blassen Fingern über die Augen und ließ dunkelblaue Tropfen zu Boden fallen.

„Da ist gleich ein Badezimmer", sagte Remus und versuchte hilfreich zu klingen. „Dann kannst du dich sauber machen."

„Gute Idee", sagte Lily. „Hier, ich nehme deine Tasche."

Snape ließ zu, dass Lily seine tintenbefleckte Tasche an sich nahm, bevor er sich wutentbrannt schnaubend zum Badezimmer umdrehte. Er verschwand hinter der Tür und Remus betete, dass Phase Zwei ebenso reibungslos funktionieren würde.

„Das ist ja seltsam", meinte Lily, die das Brandloch in der Tasche bemerkt hatte. „Wie kann denn sowas passieren?"

„Äh – vielleicht hat sein Stab dagegen gedrückt?", fragte Remus unschuldig klingend, während er die Sekunden zählte.

The Marauders' TaleWhere stories live. Discover now