26.2 Jahr 2: Ungewünschte Überraschungen

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Der Brief verschwand in ihrer Tasche, die am Boden stand und Lily schob jegliche Gedanken an Petunia beiseite

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Der Brief verschwand in ihrer Tasche, die am Boden stand und Lily schob jegliche Gedanken an Petunia beiseite. Sie wollte die guten Erinnerungen an Weihnachten nicht dadurch ruinieren, dass sie Petunia erneut in schlechtes Licht tauchte, also schob sie ihre Schwester vorerst in die hinterste Ecke ihres Kopfes. Sie blickte zu Pallas, die sich weiterhin von Marlene streicheln und mit kleinen Stücken Wurst füttern ließ.

„Hast du mich etwa jetzt schon verraten?", fragte sie die Eule, die sie nur mit großen Augen anblickte. Lily seufzte. „Schon verstanden. Mit Essen gewinnt man also dein Herz."

Marlene grinste sie über Pallas' weichen Kopf hinweg an. „Sieht so aus, als hätten deine Eltern eigentlich mir eine Eule geschenkt."

„Dann kannst du sicherlich auch den Dreck wegmachen, den sie verursachen wird", entgegnete Lily lächelnd.

„Bei genauerer Überlegung ..."

Was genau Marlenes genauere Überlegung war, erfuhr Lily nicht mehr, denn in dem Moment kamen zwei weitere Personen an ihren Tisch gelaufen, die mit lauten Stimmen: „Alles Gute zum Geburtstag, Lily!", riefen. Es waren Emmeline und Dorcas, die mit ihren Ravenclaw-Krawatten von einigen Gryffindor-Schülern kritisch beäugt wurden, als wären sie geheime Spione, die ihre Hausgeheimnisse klauen wollten.

Emmeline ließ sich neben Mary nieder, während Dorcas um den Tisch joggte und neben Marlene auf einen Sitz fiel. Die beiden Mädchen grinsten. „Wie fühlt es sich so an?", fragte Dorcas.

„Dreizehn", fügte Emmeline an. „Du musst dich unfassbar alt und weise fühlen."

„Auf jeden Fall", erwiderte Lily lachend. „Ich kann mich kaum noch an meine unsinnigen, zwölfjährigen Gedanken von vor sechzehn Stunden erinnern."

Emmeline nickte langsam. „Es muss schön sein, so viel schlauer als der Rest zu sein."

„Es ist aber auch wahnsinnig anstrengend", meinte Lily. „Immer kommen alle mit ihren Probleme zu mir."

„Zum Beispiel?", schnaubte Dorcas belustigt, die ebenfalls dazu übergegangen war, Pallas zu streicheln.

Die kleine Eule ging regelrecht in all der Aufmerksamkeit unter. Von allen Seiten wurde sie mit Kleinigkeiten gefüttert. Pallas schuhute glücklich und hüpfte auf der Stelle, wie ein lebendig gewordener Flummi.

„Erst heute Morgen musste ich meinen weniger intelligenten Klassenkameradinnen einen Brief vorlesen, weil – aua, okay, tut mir leid!", rief sie aus, als Mary ihr gegen den Oberarm boxte. „Eigentlich fühle ich mich kaum anders als zuvor."

„Das kommt bestimmt noch. Als jemand, der ebenfalls älter und weiser als die meisten ist", sagte Dorcas, wobei sie Emmeline einen vielsagenden Blick zuwarf, „verstehe ich nur zu gut, wie es ist, anders zu sein."

Emmeline verdrehte die Augen. „Jetzt geht das wieder los."

„Wir älteren Mädchen müssen zusammenhalten", führte Dorcas fort, wobei sie Emmelines Kommentar überging. „Die anderen verstehen einfach nicht, wie es ist, älter zu sein und damit soviel mehr Verantwortung zu tragen."

The Marauders' TaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt