capítulo tres' like a date

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»Alejandra! Komm und leiste uns Gesellschaft, hermanita!«, rief Fer mich quer durch das Lokal und grinste mich wie ein Vollidiot an, als ich mein Blick zu ihm richtete. »Du bist schon seit Ewigkeiten auf den Beinen. Mach 'ne kurze Pause und iss' mit uns.«, sagte er und schob extra einen Stuhl für mich zurück.

»Sehr lieb, aber ich möchte nicht stören. Es ist ein Familienessen, Fer.«, musste ich leider ablehnen und stellte mich an ihren Tisch. »Wenn wir schon dabei sind, kann ich euch noch einr Sache bringen?«, fragte ich sie mit einem breiten Lächeln auf den Lippen, den ich mir in den letzten sechs Monate im Beruf aneignen musste.

»Deine Kroketten.«, antwortete Pedro auf meine Frage und erwiderte mein Lächeln. »Und danach kannst du dich zu uns setzen.«, wagte er einen nächsten Versuch, den ich erneut ablehnen musste.

»Den ersten Wunsch kann ich erfüllen, aber den Zweiten eher weniger.«, lachte ich leicht und sah zu Señor Fernando, der sich räusperte und sich in die Unterhaltung einmischte.

»Was ist denn schon dabei, hija? Du musstest wegen Rosy heute durch die Gegend rennen und hast dir eine erweiterte Pause verdient. Bring' die Kroketten mit und danach setzt du dich zu uns, klar?«

»Aber–«

»Kein aber! Wir bestehen darauf.«, unterbrach er mich sofort und lächelte.

Da ich meinem Chef wohl sehr schlecht widersprechen konnte, nahm ich seine Einladung an - die nun viel mehr nach einer Aufforderung klang - und lief direkt in die Küche.

Ohne mich kurz mit meinen Kollegen in der Küche zu unterhalten, was ich meist immer tat, schnappte ich mir die Kroketten und lief wieder zurück zu der Familie González Lopez. Den großen Teller mit den Kroketten platzierte ich in die Mitte und spürte sofort die Hand von Fer an meinem Handgelenk, der mich zu dem unbesetzten Platz drückte. Kurz drehte ich meinen Koof zu Valentina, die hinter Pedro und Señor Fernando lief und aus der Ferne kurz ihre beiden Daumen hochstreckte. Jetzt bestätigte sich nur noch ihre Vermutung, die aus meiner Sicht unglaublich absurd klang.

»Es tut mir leid, wie ich euch alle durch die Gegend geschickt habe.«, entschuldigte sich Señora Rosy bei mir und erklärte mir erneut, warum sie das alles getan hatte. Natürlich konnte ich ihre Reaktion nachvollziehen und nahm ihr für keine Sekunde übel, dass sie uns alle auf Botengänge geschickt hatte. Ebenso fand ich, dass sie sich nicht bei mir entschuldigen musste, sondern viel mehr bei Beto aus der Küche und dem Rest, der mit dem Fahrrad eine ordentliche Strecke hinlegen mussten. Jedoch glaubte ich, dass sie ihr Verhalten nachvollziehen konnten.

»Sie entschuldigen sich bei der Falschen, Señor Rosy. Ich glaube sogar, dass sie sich auch nicht bei entschuldigen brauchen. Auch wenn das heute ein bisschen zu viel war und mir besonders Beto etwas leid tut, der erst vor zehn Minuten wieder zurückgekommen ist, haben wir für das Ganze Verständnis. Beto vielleicht nicht so ganz, weshalb ich ihn heute lieber nicht auf irgendwas ansprechen sollte.«, erwiderte ich darauf und lachte kurz. »Aber wir haben Verständnis und sind auch nicht böse, sauer oder sowas.« Dabei verschwieg ich ihr die Unterhaltungen in der Küche, die währenddessen geführt wurden.

»Da seid ihr um einiges besser als ich. Wär ich in der Situation und Señora Rosy würde mich durch die Gegend schicken, hätte ich auf der Stelle das Handtuch geworfen.«, scherzte Fer neben mir. »Ich liebe dich wirklich über alles, mamá, aber ich fahr' mit dem Fahrrad sicherlich nicht so eine unmenschliche Strecke, um Pedri sein Lieblingsobst zu besorgen.«, schloss er sich Beto an und lachte, als Pedro seinem Bruder den Mittelfinger zeigte und anschließend ermahnt wurde.

»In der Gastronomie zu arbeiten ist echt nichts für schwache Nerven.«

»Dann muss ich mir einfallen lassen, wie ich mich beim nächsten Mal bei euch für eure Mühe bedanken kann.«, lächelte die ältere Dame und räusperte sich: »Wir wollen am Wochenende an den Strand. Du bist mehr als eingeladen, hija.«, lud sie mich zu ihrem Familienausflug ein, worüber ich mich echt geschmeichelt fühlte. Doch ungern wollte ich die Arbeit mit meinem Privatleben vermischen und es nicht nur für mich seltsam zu machen.

𝐜𝐚𝐧𝐚𝐫𝐲 𝐢𝐬𝐥𝐚𝐧𝐝 • pedriWhere stories live. Discover now