Kapitel 82

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Y/n:

Das Kleid war grauenhaft.
Nein, es war eigendlich nicht schlecht, ich war das Problem.

Noch nie im Leben habe ich mich so hässlich, wie jetzt gefühlt.
Doch nicht äußerlich, sondern innerlich.

Anscheinend wirkten sich meine Emotionen auf mein Aussehen aus, was nicht unbedingt gut war.
Denn die Leere breitete sich immer weiter aus und obwohl ich mit aller Kraft dagegen ankämpfte, half es nicht. Egal, vergiss diese Traurigkeit.
Heute ist der Winterball, freu dich darauf!

Ich lächelte in den Spiegel, um nur für einen kurzen Moment das Gefühl zu haben, wirklich glücklich zu sein.
Leider war ich eine schlechte Schauspielerin.

Nachdem ich das Bad verließ und meinen Mantel anzog, hörte ich es draußen bereits schon hupen.
Dieses mal habe ich Shoto darum gebeten nicht an der Tür zu klopfen, da ich insgeheim nicht wollte, dass er erneut meiner Mutter begegnete.

Er machte keine Anstalten nach dem Grund zu fragen, wofür ich ihm dankbar war. Auch wenn ihn eigendlich gar nichts richtig über mich kümmerte und mich das jedoch verletzte.

Ich stieg so leise es ging die Treppen runter, was jedoch etwas schwierig mit meinen High Heels war.
Meine Mutter führte wie immer irgendwelche "geschäftlichen" Telefonate, aber ich wusste ganz genau worum es ging.

Wenn ich jetzt nicht los müsste, hätte ich dem Gespräch gelauscht und jede einzelne Information daraus entnommen, um alles über meine Mutter herauszufinden.
Denn ich kannte sie nicht.

Ja, ich nannte sie Mom, aber sie hatte diesen Titel meiner Meinung nach nicht verdient. Sollte eine Mutter nicht immer für ihr Kind da sein?
Auf es aufpassen und nur ins Gesicht schauen und schon wissen, was los ist? Sollte da nicht dieses Gefühl der bekannten Wärme entstehen?

Sie hatte mich doch neun Monate in ihrem Bauch getragen, ist da nicht irgendein magisches Band zwischen uns? Diese Unzertrennlichkeit??

Es hupte wieder und ich fluchte innerlich. Ja, warte doch!
Als ich die Tür hinter mir schloss, lief ich hastig aus Shotos Auto zu, ehe er ausstieg und auch auf mich zu ging.

"Ich bin ja da!", schnauzte ich ihn an und bereute es wieder sofort.
Ihn traf ja keine Schuld.

Aber statt mich zu entschuldigen zog ich ich ihn in meine Arme und küsste ihn. Er wollte etwas darauf erwidern, aber ich ließ ihm keine Zeit dafür.

"Komm, wir haben nicht mehr so viel Zeit." Ich stieg ein und atmete sofort den Ledergeruch der Sitze ein, den man bei fast jedem neuen Auto roch.
Wow, jedes mal wenn wir auf ein Date gehen kommt er mit einem neuen Fahrzeug an.

Ich fühlte mich etwas unbehaglich, ließ mir aber nichts anmerken.
Das ist unser Tag und den wird uns niemand kaputt machen.

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Das einzige was mich heute zum Staunen brachte, war der Schnee.
Nicht die prunkvolle Ausstattung, nicht die ganzen bunten Lichter und nicht einmal die hübschen Kleider der anderen konnten mich so überwältigen, wie die kleinen kalten Flocken, die langsam vom Himmel herabfielen.

Wann habe ich das letzte mal Schnee gesehen? Es sieht wunderschön aus.
In San Francisco schneite es nie und ich war immer nur über die Sommerferien in Spanien.
Also hatte ich im Endeffekt nie die Chance es zu sehen, was jetzt umso bedeutungsvoller für mich war.

"Wow.", stieß ich aus und bereitete meine Arme aus. Ich streckte noch meine Zunge aus und fühlte mich plötzlich wie ein kleines Kind, welches unbedingt den Schnee kosten wollte. Magisch.. das hier fühlt sich so magisch an.

Bakugou x Reader (Bevor Ich Falle)Where stories live. Discover now