Bakugou x Reader (Bevor Ich Falle)

Kapitel 96

Katsuki:

Sie kam zu spät.
Zum zweiten Mal.

Und auch wenn es nur 15 Minuten waren, stieg bereits die Anspannung und es wurde immer schwieriger still sitzen zu bleiben.
Verdammt, beruhig dich. Ihr geht es gut. Es sind nur fünfzehn Minuten.

Aber es hörte nicht auf.
Immer wieder erwischte ich mich dabei, wie sich meine Gefühle für Y/n jeden Tag verstärkten und das machte mich langsam verrückt. Ich liebte sie, dass war mir bereits seit langem bewusst, aber es wurde immer schlimmer.

Dieser Schultag hat mich bereits fast zur Strecke gebracht. Ich saß sechs Stunden neben ihr und in dieser Zeit konnte ich an nichts anderes tun, als an sie denken - und dann noch der Duft ihres Parfums und die Hitze in mir, wenn ihre Oberschenkel ausversehen auf meine trafen.
Wo ist sie?

Es war hoffnungslos.
Ich habe Y/n bereits so sehr in mein Herz geschlossen, dass ich für sie töten würde. Habe ich auch fast, als ich wegen ihr gegen Shoto im Ring gekämpft und ihn mit meiner Explosion erwischt habe - oder gestern.

Ich schnaubte und nahm meine Tasche, um meine Trinkflasche rauszuholen. Doch als ich sie öffnete, um daraus zu trinken, hörte ich Schritte und drehte mich sofort um. Die Anspannung löste sich kurz, als ich Y/n auf mich zukommen sah, doch nachdem ich ihren Gesichtsausdruck erblickte, stand ich abrupt auf.
"Was ist passiert?"

Sie reagierte nicht, sondern richtete ihren Blick auf den Boden, um ihre glasigen Augen zu verbergen.
"Nichts. Tut mir leid für die Verspätung."

Ich schüttelte meinen Kopf und trat näher an sie heran. "Y/n, was ist passiert?" Bevor ich es schaffte nach ihrer Hand zu greifen, zuckte sie zurück und fuhr mich zornig an: "Ich habe gesagt, es ist nichts passiert!"

Im nächsten Moment schnappte sie laut nach Luft und riss schockiert ihre Augen auf, bevor sie ihre Lippen aufeinander presste und mich traurig ansah. "Tut mir leid. Aber können wir bitte einfach nur mit dem Training anfangen?"

Ich konnte nichts anderes tun, als zu nicken auch wenn ich ihr am liebsten unzählig weitere Fragen gestellt hätte.
Aber ich wusste genau, dass es jetzt der falsche Moment war und sie sollte etwas Platz zum atmen bekommen.
"Na gut. Wärme dich zuerst etwas auf."

Wie auf Kommando legte Y/n ihre Sachen ab und fing an sich zu dehnen, während ich ein paar Dinge aus meiner Tasche kramte.
Die wenigen Minuten der furchtbaren Stille sorgten für eine seltsame Atmosphäre, bis Y/n sie auflöste.
"Ich dachte ich würde für eine Verspätung eine Strafe bekommen."

Meine Mundwinkel zuckten, als ich fragte: "Hättest du denn gerne eine?"

Ich bemerkte sofort, wie sich ihre Haltung etwas versteifte, doch sie sah mich ernst an, bis sie selbst etwas lächeln musste. "Kommt drauf an."

Ich versuchte nicht allzu überrascht auf ihre Antwort zu reagieren, sondern hackte nach: "Hättest du den ein Vorschlag, was eine angemessene Strafe für dich sein würde?"
Während ich an ihr näher herantrat, blieb sie wie angewurzelt stehen, bis ich auf sie herabblickte.

Ihre Pupillen weiteten sich, als ich auffällig lange auf ihre Lippen starrte und uns nur noch wenige Zentimeter trennten. Das war einer der Momente, die ich liebte. Wo ich hoffte, dass sie echt waren, dass das alles hier nicht nur gespielt war, sondern der Realität entsprach.

Mein Körper bewegte sich wie von selbst, doch bevor meine Hand auf
Y/n's Taille landete, konnte man die Röte in ihren Wangen sofort erkennen und sie drehte sich schlagartig um. "Scheiße, wieso bist du nur so gut."

Und das war der Moment, wo die ganze Hoffnung starb und ich mit voller Wucht ins Hier und Jetzt zurückkatapulitiert wurde.
Ich wandte mich ebenfalls von ihr ab und verbarg meine düstere Miene.
"Ich habe halt mehr Erfahrung als du."