37

400 13 1
                                    

Yoongi | Jetzt erst bekam ich zu spüren wie scheiße es ist, wenn man keinen Ordner für seine Dokumente hatte. Man legt die dann nur irgendwohin und jetzt musste ich meinen Arbeitsvertrag suchen.

Ich suchte wirklich alles durch.

Ich suchte selbst in dem Stapel von Jimin, aber da fand ich ihn auch nicht. Also so dumm war ich doch auch nicht um nicht mehr zu wissen, wo ich den hin hab? Ich schmiss die ganzen Zettel zurück in das Fach, ehe auch schon ein paar davon zu Boden vielen.

"Scheiße man", fluchte ich auf. So kann ich die Wohnung auch vergessen, wenn ich den blöden Vertrag nicht finde.

Ich ging in die Hocke und sammelte die Zettel wieder auf. Doch als ich ein Bild sah, wurde ich skeptisch.

Ich verengte die Augen und sah es mir genauer an, holte es hinter dem Papier hervor. Ich stockte als ich das Ultraschallbild ganz sah. Sein Name stand sogar noch darauf.

Für einen Moment blieb bei mir alles stehen. Musste das ganze erstmal realisieren. Mein Herz schlug auf einmal viel schneller vor Aufregung.

"Er ist schwanger!", kamen die Worte aus meinem Mund und da ergab alles Sinn. Seine Schmerzen. Die Übelkeiten. Sein Verhalten. Vor allem die Wölbung an seinem Bauch. Dass er den Berg nicht hoch schaffte. Das alles ergab plötzlich Sinn.

Doch eine Frage lieb offen. Warum erzählte er mir nichts davon?

Ich kannte Jimin, er würde so schnell nach der Trennung nicht mit jemand anderem schlafen und zu meinem Glück stand der Zeitraum ebenso auf dem Bild, wie es üblich war.

War das Bild überhaupt zur Woche aktuell? Ehe weniger. Jimin musste auch schon wieder weiter sein, als das Bild mir angab.

Warum sagte er mir nicht das es geklappt hatte? Warum verheimlicht er mir so etwas? Es war doch unser Wunschkind? Wieso?

Fragen über Fragen kreisten in meinem Kopf und ich hatte keine Ahnung, welche hintereinander beantwortet haben wollte. Hatte Jimin je damit gerechnet, es mir überhaupt noch zu sagen. Wohl musste er es schon eine Weile wissen und dennoch hatte nach fast zwei Monaten, in dem ich schon hier wohnte, mir nichts gesagt.

Und da wurde es mir auch klar. Er hatte nie vor, mir etwas davon zu erzählen. Er wollte das ganze für sich behalten. Aber warum? Wollte er das ganze mit dem Kind etwa alleine durchziehen? Nein, so war Jimin nicht.

Ich räumte die restlichen Zettel wieder in das Fach zurück, behielt das Ultraschallbild aber bei mir. Mich davon zu trennen, war mir eben gar nicht möglich. Auch nach zwei Stunden saß ich noch immer auf dem Sofa und starrte das Bild an. Joonie, der auf meinem Schoss lag, mit mir halb kuschelte.

Er schnurrte vor sich hin, genoss meine Kraulerei richtig, aber ich konnte kaum abschalten. Meine Gedanken kreisten um her und ich wartete darauf, dass Jimin von seinem Treffen, mit zwei anderen Freunden endlich wieder zurückkam.

Jetzt wusste ich auch seit Gesten von Jimin, wer dieser jüngere Bruder war, der mir die Wohnung gegeben hatte.

Park Seonghwa. Denn würde ich echt gerne mal kennenlernen. Sein älterer Bruder ist schon ein netter Typ, dann musste Seonghwa doch sicher auch so einer sein. So wie mir scheint, hatten sie wohl eine enge Bindung zueinander, so wie Seong-chan immer redet.

Ich vernahm die Haustür und versteckte das Bild sofort in meiner Hosentasche. Somit hatte ich auch Joonie jetzt verjagt, der so gleich zu Jimin herüberging, als dieser den Raum betrat und mich ansah. Er runzelte nur kurz die Stirn, ehe er dann in die Küche ging und sich einen Tee machte.

Wie soll ich mich nur jetzt verhalten, jetzt wo ich davon weiß?

"Jimin", fing ich an, nachdem ich aufgestanden war und zu ihm rüberlief. Fraglich drehte er sich zu mir um, leckte sich von dem Kuchenstück, die Sahne vom Finger.

"Was ist los? Alles okay?", fragte er mich, bevor ich weiter reden konnte. Ich wollte es ihm eben erzählen, was ich nun herausgefunden hatte, aber jetzt konnte ich es auch nicht mehr.

"Wie war das Treffen mit deinen Freunden? Du hast dich doch mit diesem Seonghwa getroffen, oder nicht?", wollte ich von ihm wissen, um mich auch irgendwie selbst davon abzulenken. Ich versuchte es wirklich, aber es ging nicht. Immer wieder gingen meine Gedanken zu dem Bild, das ich heute gefunden hatte.

Jimin drehte sich von mir weg und mein Bild viel auf seinen Bauch. Er streckte sich, um an eine Tasse zu kommen, dabei rutschte sein dicker Hoodie etwas hoch und zeigte mir die kleine Rundung.

Ein Kribbeln machte sich in meinem Kopf breit und mein Herz stockte für einen Moment. Ein wolliges Gefühl von Wärme machte sich in mir breit. Er trug mein Kind in sich. Ich hielt mich gerade noch zurück, meine Hand auf seinen Bauch zu legen, als Jimin sich dann wieder zu mir umdrehte.

"Yoongi? Ist was?", hackte er nach.

Ich hob meinen Blick und sah ihm in die Augen. Scheiße ich hatte echt keine Ahnung wie ich mich verhalten sollte. Ich durfte nicht auffliegen.

Eines war mir nun jetzt auf jeden Fall klar. Ich konnte Jimin nicht aufgeben. Nicht jetzt, wo er schwanger war. Aber ich musste auch aufpassen, denn immerhin, hat er nicht vorgehabt, dass ich es herausfinde.

»»————- ★ ————-««

IT STAYS MY CHILD ᵞᵒᵒⁿᵐⁱⁿ Where stories live. Discover now