25|magnetic connection

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Cayden

Nach dem Training bin ich so erschöpft, dass ich mich regelrecht zu den Umkleiden schleppen muss. Meine Beine zittern, jedoch rauscht das Adrenalin nach wie vor durch meinen Körper. Ich fühle mich ausgepowert, aber nach der kalten Dusche bin ich wie neu geboren.

„Hey, Kumpel." Wyatt nimmt mich kurz zur Seite, nachdem wir uns beide angezogen haben. „Ist bei uns alles ok?" Mit seiner weißen Lederjacke kommt er nicht ganz so rebellisch rüber, wie man ihn sonst einschätzen würde. Mit den weißen Sneakers sieht er sogar richtig stylisch aus. Wie er allerdings in solch einer Hitze noch diese verdammte Jacke tragen kann, ist mit ein Rätsel.

Im Gegensatz zu mir ist er ziemlich begeistert von unserer Schuluniform. Auch in seiner Freizeit hat er entweder ein schlichtes Hemd oder Shirt an, jedoch habe ich ihn noch nie in einer Jeans gesehen. Immer trägt er irgendwelche Stoffhosen von teuren Designern, und dazu Sneakers wie heute. Mit seiner dunklen Haut stechen die hellen Farben, die er ziemlich oft trägt, deutlich hervor.

„Warum sollte es das nicht?" Verwirrt hebe ich den Blick von meiner Tasche, die ich eben zusammenpacke. Ich schließe den Reißverschluss mit einem Ruck, anschließend schultere ich diese.

Wyatt vergräbt seine Hände in den royalblauen Hosentaschen und meidet meinen Blick. Ein eindeutiges Zeichen, dass er verunsichert ist. Und das passiert nicht häufig. Wyatt, Quarterback und selbstsicherer, massiger, gutaussehender Typ, der nur so vor Selbstbewusstsein strotzt, ist nie nervös oder unsicher.

Das lässt mich in der Bewegung innehalten. „Hey, Kumpel." Er sieht mich wieder an, jedoch liegt nicht wie immer dieses schalkhafte Grinsen auf seinem Gesicht. Mit einer Hand auf seiner Schulter fahre ich fort: „Wyatt, alles ist gut. Rede nur nicht mehr über Saphira und ich bin happy." Ich verpasse ihm einen leichten Schlag auf die Schulter, dann grinse ich ihn an. „Klar? Und jetzt komm endlich. Ich will Heim." Obwohl das bei mir heißt, schnell rein, wieder raus, und ab zu Saphira. Bei dem Gedanken an sie läuft mir ein Schauder über den Rücken.

„Cayden! Wartest du neuerdings nicht mehr auf mich?" Ryan kommt aus dem Schulgebäude die Treppe runter. „Was los? Kannst es kaum erwarten, wieder zu Saphira zu gehen?"

Ich versteife mich.

Scheinbar merkt mein Bruder das nicht, denn dieser redet einfach weiter: „Ich sage Mom und Dad, dass du wieder nicht kommst. Ah, Nic. Hey!"

Wyatt legt mir eine Hand auf die Schulter, was dazu führt, dass ich meine Fäuste wieder entspanne.

„Hi. Kommst du?" Nics blonde Haare kleben ihm in der Stirn, da er so wie wir nach dem Training gleich duscht. „Cayden? Du wirkst angespannt. Alles klar?" Mein kleiner Bruder mustert mich von oben bis unten.

Ich jedoch atme einmal ein und wieder aus, bevor ich erwidere: „Ja. Wir sehen uns heute Abend."

„Du kommst wieder nicht?" Überrascht sieht Nic mich an.

Ryan klärt ihn jedoch nur zu gerne auf. „Saphira." Dabei lässt er seine Augenbrauen wackeln. Dafür muss ich mich nicht einmal umdrehen, denn das erkenne ich an seinem Ton. Und ich kenne meinen Bruder.

„Bis dann, Idioten." Schnurstracks gehe ich zu meinem Motorrad, als ich höre, wie ein Mädchen glockenhell auflacht. Das bringt mich dazu, mich umzudrehen. Somit treffen meine Augen augenblicklich die von Saphira. Es scheint, als wären wir zwei Magnete, die sich immer und immer wieder finden. Ich vermute sogar, wir könnten in einem Raum von über fünfhundert Leuten sein und die ersten Augen, die ich sehen würde, wären die von Saphira, ohne dass ich nach ihnen suchen müsste.

Zu meiner Überraschung hält sie meinen Blick fest. Und das, obwohl Elaine neben ihr nach wie vor redet. Sie schafft es auch die Stufen runter, ohne zu stolpern. Als ein leichter Wind kommt, weht es ihren eh schon kurzen Rock ein Stückchen höher, sodass man mehr von ihren traumhaften Beinen sieht.

Desire-Hot as FireWhere stories live. Discover now