31|voices in my head

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Cayden

Fuck! Verfluchte Scheiße! Mit Saphira in meinem Bett aufzuwachen, hat mich vollkommen aus der Bahn geworfen. Ich lasse niemanden in meinem Bett schlafen. Erst recht lege ich mich nicht dazu. Besonders nicht bei Saphira. Von ihr sollte ich einen Abstand von mehreren Meilen einhalten, doch als ich sie nackt vor mir gesehen habe, so süß und verschlafen, konnte ich nicht anders. Sie war wie ein Magnet, welcher mich angezogen hat. Wenig später fand ich mich neben ihr wieder. Auch meine Hände, die auf Autopilot gehandelt haben, als sie ihren Körper entlanggefahren sind.

Du darfst vögeln, so viel du willst, aber verlieb dich unter keinen Umständen. Die Liebe ist eine Schwäche, die du als erfolgreicher Unternehmer nicht haben darfst.

Vaters Worte wandern in meinem Kopf umher und wollen einfach nicht verschwinden. Sie haben sich festgesetzt wie eine Klette.

Ich liebe dich, Cayden. Für immer. Mein Ein und Alles.

Carolines Stimme gesellt sich dazu und mit ihr der Schmerz, der jedes Mal dabei ist. Er nistet sich in meiner Brust mit einem Pieken und Zerren ein. Das Atmen fällt mir schwer. Mit den Armen stütze ich mich am Tresen in der Küche ab. Ich versuche, tief durchzuatmen, doch es funktioniert nicht so richtig. Stattdessen schnappe ich gierig nach Luft, da ich das Gefühl habe, zu ersticken.

Unternehmen wichtig.

Ich liebe dich.

Schwäche.

Für immer.

Du bist schwach.

Es tut mir leid.

Habe ich es dir nicht gesagt, Junge?

Frustriert schlage ich mit meiner Faust auf die Granitplatte vor mir, dann stelle ich mich wieder gerade hin und blicke mich um. Ich entdecke das Regal an der Wand, in welchem Vater seinen gesamten Alkohol aufbewahrt. Wie ein Roboter gehe ich rüber, öffne dieses und greife nach der Gin-Flasche, die ganz vorne steht. Ich schenke mir ein volles Glas ein, welches ich in meiner Hand abwiege. Ich zögere, doch dann setze ich sie an meine Lippen und ich begrüße den Geruch des starken Alkohols in der Nase und den Geschmack von Gin auf meinen Lippen.

Eben will ich das Glas leeren, da erklingt eine Stimme in der Küche. „Cayden?"

Ich drehe mich so ruckartig um, dass der Gin übers Glas schwappt und meine Hand entlang läuft. „Shit!", fluche ich unterdrückt und hechte zum Waschbecken. Das Glas stelle ich ab und wasche mir die Hände und anschließend das Glas ab.

„Was machst du denn da?" Lydia steht an der Türe, einen beunruhigten Tonfall in der Stimme. Sie betrachtet das Glas neben dem Spülbecken und die angebrochene Flasche Gin. „Ich dachte, du wolltest nicht mehr trinken." Besorgt sieht sie mich an und tritt hinter mich, als ich die braune Flüssigkeit in das Becken leere.

„Wollte ich auch nicht, aber..." Ich kann ihr nicht sagen, wie sehr mich Vaters Worte belasten. Wie sehr ich mir wünschte, sie ertränken zu können. Verdammt. Warum musste Saphira herkommen und alles wieder aufwirbeln? Sie hat das Schloss, hinter welchem ich die Gespräche mit meinem Vater verstaut hatte, kaputt gemacht und jetzt spuken sie wie Gefangene in meinem Kopf herum und wollen nicht wieder zurück in ihre Zelle.

Lydia weiß nicht, wie erdrückend es ist, ständig die Bilder von den beiden Personen zu sehen, die mich auf die eine oder andere Weise gezeichnet haben. Noch dazu ihre Stimmen zu hören. Das... das bringt einen mit der Zeit schleichend um.

„Cayden? Hey. Sieh mich an. Ich bin es." Sanft legt sie ihre Hand auf meine Schulter. Meine Hände entkrampfen sich, wobei ich nicht einmal gemerkt habe, dass ich sie zu Fäusten geballt hatte. „Willst du darüber reden?"

Desire-Hot as FireWhere stories live. Discover now