5. Lüg mich nicht an

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Aggressiv taucht er meinen Kopf in das kalte Wasser des Kübels. Die Kälte umschließt mich und das Wasser dämpft die Geräusche der Aussenwelt komplett ab. Das Einzige was ich hören kann ist mein Puls der mit aller Kraft versucht Sauerstoff in meinem Körper zu verteilen.

Von Sekunde zu Sekunde verlässt das Bewusstsein meinen Körper immer mehr. Kurz bevor ich komplett wegkippe werde ich an meinen Haaren grob zurückgezogen.

"Wo sind die Drogen?! Wo sind die verdammten 50 Millionen?!", brüllt ER mich an.

Hätte ich einen Euro für jedes Mal wenn ich diese Frage nun schon gestellt bekommen habe, könnte ich ihm die 50 Millionen vermutlich geben.

"Verdammte scheisse...zum hundersten Mal...ich weiß nicht wen du suchst, aber ich bin die Falsche..", flüstere ich keuchend vor Anstrengung.

"Gut dann eben nochmal!"

Wieder werde ich mit seiner Hand an meinem Hinterkopf unter Wasser gedrückt. Ich weiß nicht wie lange er mich noch quälen will. Vermutlich bis er Antworten auf seine Fragen hat. Und da ich ihm die nicht liefern kann, weil ich offensichtlich die falsche Person bin werde ich hier vermutlich sterben.

Nein. Ich werde nicht sterben. Ich werde einen Weg hier raus finden und dann ist der Bastard tot.

Wieder werde ich aggresiv an meinen Haare aus dem Wasser gerissen.

"Wo sind die Drogen? Wo ist das Geld?"

"Ich....weiß...nicht....wovon...du...redest..", sage ich und muss zwischen jedem Wort nach Luft schnappen.

"Wie stur kann man nur sein?"

"Ich..bin..nicht stur..ich weiß..nicht..wovon du redest."

Im nächsten Moment spüre ich ein starkes Brennen an meiner Wange.

"Hör auf mich anzulügen."

"Ich..lüge...nicht.."

Wieder spüre ich ein starkes Brennen an meiner Wange bevor schließlich alles dunkel um mich wird.

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Ein Lautes Surren weckt mich langsam wieder auf. ich öffne meine Augen und sofort durchfährt ein Stechen meinen Kopf. Das kalte Licht der billigen Lampen an den weißen Wände fühlt sich an als müsste ich in direktes Sonnenlicht blicken.

Langsam bekomme ich wieder Gefühl in meinen Beinen und Händen. Unter mir spüre ich den kalten Steinboden der Kellerzelle oder wie ich sie mittlerweile nenne den schwarzen Raum. Denn die Farbe Schwarz das einzige ist was ich damit verbinde. Schwarz wie Angst, Schmerz, Trauer... alles.

Die einzelnen Unebenheiten bohren sich in meine sensible Haut. Angstrengt drehe ich mich auf meinen Rücken. Mein Handgelenk bleibt hängen. Irritiert blicke ich zu meinen Händen, die an den Gelenken an einem Wasserrohr befestigt sind.

In mir steigt die Übelkeit auf. Schnell drehe ich mich zur Seite als schon meine Magenflüssigketi hochkommt. Mein Erbrechen gleicht mehr einem Würgen, da sich in meinem Bauch weder Wasser noch Essen befindet. Meine Lippen sind komplett ausgetrocknet und jede Bewegung bringt mein Bewusstsein fast zum kippen.

Das Öffnen der schweren Stahltür lässt mich zusammenzucken.

"Na Dornröschen? Aufgewacht von deinem Schönheitsschlaf? Dachte schon du wachst gar nicht mehr auf..4 Tage schlafen sollte reichen."

4 Tage? Es sind 4 Tage vergangen?!

Er kommt näher auf mich zu und ich sammel all meine Kraft um Distanz zwischen uns zu bringen. Mein Herz beginnt wie wild zu rasen.

"Ich bin mir sicher nach 4 Tagen schlafen bist du fit genug um meine Fragen zu beantworten. Das Wasser warte schon auf dich."

Destiny - wie alles begann...Where stories live. Discover now