10. Tankstelle

241 16 0
                                    

Erschöpft breche ich neben einem Baum zusammen. Ich weiß nicht wie tief ich in den Wald gelaufen bin und ob er überhaupt noch enden wird. Ich weiß nur dass es mittlerweile hell wird. Es müssen Stunden vergangen sein.

Komplett ausgelaugt keuche ich während ich auf dem kalten nassen Waldboden liege. Erst jetzt fällt mir auf wie kalt es ist. Es muss Winter oder Frühjahr sein.

Was mache ich denn jetzt? Wo soll ich hin? Ich kann nicht zurück ins Heim. Er würde mich vermutlich finden. Ich kann nirgends hin. Was wenn er mich findet? Er wird mich finden. Ich muss einfach weiter laufen. So weit weg wie es mir möglich ist. Meine Augen fallen vor Erschöpfung immer wieder zu.

_______________________

Aprupt schrecke ich hoch. Es ist dunkel. Wo bin ich? Bin ich wieder bei ihm. Panisch hüpfe ich auf und verliere sogleich wieder das Gleichgewicht. Unsanft falle ich auf den Waldboden. Ich spüre das nasse kalte Moos unter mir.

Ich bin nicht bei ihm. Ich bin im Wald.

Erleichtert seufze ich aus. Es ist schon wieder dunkel. Verdammt wie lange habe ich geschlafen? Vom Gefühl her würde es mich nicht wundern wenn schon 1 oder 2 Tage vergangen sind.

Ich muss weiter ich kann hier nicht bleiben. Ich muss weiter von ihm weg sonst findet er mich.

Angestrengt rappel ich mich wieder hoch. Mein Körper ist schwach. Mein Mund trocken. Ich weiß nicht wann ich das letzte Mal etwas zu Trinken hatte, aber es ist nur mehr eine Frage der Zeit bis ich komplett kollabiere.

Schritt für Schritt kämpfe ich mich durch den Wald. Meine Gedanken sind leer. Einzig allein mein Körper trägt mich weiter.

Aprupt bleibe ich stehen als ich Geräusche höre. Panisch sehe ich mich um. Hat er mich gefunden?

Mein Blick fällt in die Ferne. Ich sehe Lichter. Scheinbar bin ich am Rande des Waldes angelangt.

Mit pochendem Herz und zittrigen Beine gehe ich langsam in Richtung der Geräusche.

Ich bleibe sofort stehen als ich Motorengeräusche höre. Panisch verstecke ich mich schnell hinter einem Baumstamm. Mein Herz ist so laut, dass ich Angst habe jemand könnte es hören.

Vorsichtig blick ihm vom Baum hervor. Ich kann es nun erkennen. Die Lichter. Die Motorengeräusche der Autos. Es ist eine Tankstelle.

Langsam gehe ich noch einige Schritte weiter vor. Von Baum zu Baum taste ich mich langsam vor. Bedacht darauf nicht entdeckt zu werden.

Ich wage es noch einmal einen Blick hinter dem Baum hervorzuwerfen. Ich kann die Tankstelle nun klar erkennen. Nur ein Auto steht gerade am Zapfhahn. Die Tankstelle ist spärlich ausgeleuchtet. Das meiste Licht kommt vom inneren der Tankstelle wo sich scheinbar ein Shop befindet. Gebannte starre ich den Shop an. Trotz der Distanz kann ich erkennen dass es dort Wasserflaschen gibt. Was würde ich jetzt dafür geben einen Schluck des Wassers zu bekommen.

Immerhin ist es das erste Mal seit meiner Flucht, dass ich so nah an Nahrung und Wasser bin.

Die Gedanken die aufkommen gefallen mir nicht aber ich hab keine Wahl. Ich muss die Möglichkeit nutzen und mir etwas zu Trinken holen. Sonst komme ich nie weiter. Wenn ich zu schwach bin wird er mich irgendwann einholen und finden.

Destiny - wie alles begann...Where stories live. Discover now