8. Wehre dich nicht

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Eine Villa. Ich war all die Monate in einer riesigen Villa. Die Marmorplatten unter meinen Füßen fühlen sich eiskalt an während er mich hinter sich durch die Villa schleift.

Mein benommener Blick schweift durch die Räume. An den Wänden sind Kerzenhalter angebracht die warmes Licht spenden. Die Marmorplatten des Bodens sind pechschwarz mit vereinzeltnen goldenen Schlieren. Die Wände sind ebenfalls dunkel gehalten und spiegeln somit sein Inneres wieder: Dunkelheit.

Wo schleift er mich nur hin? Wird er mich jetzt endgültig töten? Ich spüre warme Tränen meine Wangen hinunterlaufen.

"Hör auf zu heulen", aprupt bleibt er stehen sodass ich gegen seinen harten Rücken laufe. Bei der Berührung lauft mir ein kalter Schauer den Rücken hinab. Schützend halte ich meine freie Hand vor mein Gesicht, um mich vor seinen Schlägen zu schützen. Überraschenderweise passiert nichts.

Im Hintergrund vernehme ich plötzlich Geräusche. Ich höre genauer hin. Es sind nicht nur Geräusche. Es sind Stimmen.

Mein Herz beginnt wie wild zu pochen. Ich höre wirklich Stimmen. Zum ersten Mal seit Monaten höre ich wieder andere Menschen.

„Komm jetzt..." sagt er wütend und schleift mich hinter sich her. Die Stimmen werden im Hintergrund immer lauter.

Wir gehen bis ans Ende des langen dunklen Ganges als wir uns plötzlich im Eingangbereich befinden. Rechts von mir gehen Treppen hoch in den oberen Stock. An der Decke befindet sich ein Kronleuchter.

Und dann sehe ich sie direkt vor mir. Die riesige Eingangstür die offen steht und durch die ein kühler Wind in meine Richtung weht. Meine Beine werden sofort weich. Dort ist sie. Der Weg in meine Freiheit. Plötzlich durchfährt mich der Lebenswille den ich vor Monaten verloren habe.

Ich denke nicht nach. Mit einer Kraft die sogar IHN überraschend trifft reisse ich mich aus seinem Griff und laufe los. Ich laufe um mein Leben.

Nur wenige Schritte trennen mich von der Freiheit. Ich kann die Bäume des Waldes riechen der sich wenige Meter vor der Tür befindet.

Ein lauter Knall lässt mich plötzlich zu Boden sinken. Ich knalle auf den kalten Marmorboden auf. Jemand hat geschossen. ER hat geschossen.

Er packt mich an den Haaren und zieht mich vom Boden hoch. Seine Augen funkeln mich mit Kälte und Wut an.

„Versuch noch einmal wegzulaufen und die nächste Kugel landet in deinem Kopf, verstanden?"

Wimmernd und zitternd nicke ich.

„Meine Freunde wollen dich kennen lernen...", seine Mimik verwandelt sich zu einem ekligen Grinsen.

Er packt mich am Handgelenk und schleift mich hinter sich her. Vor dem Wohnbereich kommen wir zum Stehen. Sein Rücken versperrt mir die Sicht.

„Das ist sie..."

Sagt er und zieht mich hinter sich hervor. Mein Blick wandert durch den riesigen Wohnbereich. Auf mich sind mehrere Augenpaare gerichtet. In Anzügen und Hemden bekleidete Männer die genau so furchteinflößend aussehen wie er starre mich an und mustern mich von oben bis unten. Auf den Couchtisch sind mehrere leeren Flaschen Whiskey und Lines von Kokain platziert.

Meine Beine zittern und drohen nachzugeben. Die Angst und Panik übernimmt komplett die Kontrolle.

„Du reisst dich jetzt verdammt nochmal zusammen..", flüstert er mir drohend ins Ohr was meine Panik nicht besser macht.

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„L-lass mich l-los.." sind die ersten Worte die meinen Mund seit Wochen verlassen, als mich ein fremder Mann die harten Marmortreppen in den ersten Stock schleift.

„Halte deine Schnauze..."

Oben angekommen schleift er mich in einen dunklen Schlafzimmerbereich. Aus deiner Hosentasche nimmt er Handschellen und drückt sie so fest um meine Handgelenke, dass sie meine Haut aufschneiden

Er wirft mich auf sein Bett und öffnet seinen Gürtel. Das Geräusch lässt das Blut in meinem Adern gefrieren.

Panisch rappel ich mich im Bett auf und drücke mich so stark gegen den Kopfteil des Bettes wie es mir nur möglich ist.

Der fremde Mann kommt immer näher auf mich zu. Mein gesamter Körper ist am zittern und mein Bewusstsein ist an der Kippe.

Zwei kalte raue Hände packen meine Füße und ziehen mich nach unten.

Komplett panisch versuche ich ihn mit meinen Füßen wegzutreten. Doch er ist stärker.

„Wehre dich nicht dann macht es mehr Spaß..", höre ich ihn im Hintergrund sagen bevor mein Körper das Bewusstsein verliert. Um mich wird es Dunkel. Und diese Dunkelheit ist das einzige was mich vor der grausamen Realität beschützt.

Destiny - wie alles begann...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt