6. Kälte und Schmerz

243 16 0
                                    

Ich hasse ihn. Nicht nur dafür was er macht sondern dafür was er aus mir macht. Seine Nähe bringt mein Herz so sehr zum rasen, dass ich fast jedes Mal bewusstlos werde. Der Gedanke an seine kalten Augen schaffen es, mir schlaflose Nächte zu bereiten.

Jeder Tag ist mittlerweile gleich. Er kommt an irgendeinem Punkt zu mir, schleifft mich in den Nebenraum und versucht mich immer auf eine andere Art zum Reden zu bringen. Mal ist es mein Kopf unter Wasser, mal die Pistole an meiner Schläfe. Mal seine Hände an meinem Körper.

Ich weiß nicht wieviel Tage vergangen sind. Oder besser wieviele Wochen. Aber ich spüre von Tag zu Tag wie ich mehr sterbe. Nicht (nur) körperlich sondern seelisch. Ich halte mich an dem letzten Halm Überlebenswillen den ich noch in mir trage fest.

"Komm steh auf." faucht er mich kalt an. Ich habe gar nicht bemerkt, dass er in meine Zelle gekommen ist.

An meinem Handgelenk schleift er mich in den Nebenraum. Er bindet mich mit dem Gesicht zur Wand an ein Rohr, was so hoch ist, dass ich leicht auf meinen Zehenspitzen stehen muss um nicht meiner Schultergelenke auszukugeln.

"Vielleicht redest du ja heute.."

Erschöpft seufze ich aus. Ich antworte nicht. Ich weiß gar nicht ob ich noch genug Kraft habe um Worte zu bilden.

Ein Kalter Luftzug umgibt plötzlich meinen scheinbar nackten Rücken. Erschrocken zucke ich zusammen als ich eine scharfe Klinge an meiner Haut spüre. Mein gesamter Körper beginnt zu Zittern.

"Also...."

Er beginnt wieder mir Fragen zu stellen. Ich habe keine Antworten. Wieso glaubt er mir nicht. Was habe ich falsch gemacht?

Ein scharfes Brennen bildet sich meine gesamte Wirbelsäule entlang. Schmerzverzerrt schreie ich auf.

"Oh sie kann ja doch Laute von sich geben, dacht schon du wärst stumm geworden.."

Warmes Blut läuft meinen Rücken runter während er immer wieder mit der Klinge seines Messers meine Haut durch Schnitte ziert.

"SPRICH MIT MIR DU SCHL*MPE"

Ich möchte ihn anbrüllen. Ich möchte ihm sagen, dass ich nicht weiß wovon er redet. Das ich nicht die Person bin die er scheinbar sucht.

Kraftlos sackt mein Körper zusammen und wird nur mehr von den Seilen an meinem Handgelenk gehalten, die sich schmerzhaft in meine Haut bohren. Schmerz ist mittlerweile das einzige Gefühl welches ich kenne. Ich spüre es jeden Tag. Kälte. Schmerz. Einsamkeit.

"Verdammte scheisse reiss dich zusammen.." Ein Tritt gegen meinen Rücken weckt mich wieder etwas auf.

Wütend seufzt er aus. Er löst mich von den Seilen an meinem Handgelenk und sofort verliere ich den Halt und knalle auf den Boden.

Wüten schleift er mich wieder in meine Zelle und wirft mich aufs Bett.

„Du Schlmpe bist für nichts zu gebrauchen!" schreit er mich an während er mir die Faust in den Bauch rammt.

Halb benommen drehe ich mich zur Seite und muss mich übergeben. Er hört jedoch nicht auf. Vor Schmerzen windend schreie ich in der Hoffnung dass er aufhört. Doch es ist zwecklos.

Destiny - wie alles begann...Where stories live. Discover now