49 Vergangenheit

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Louis trank das Wasser, welches Nick ihm reichte in einem Zug leer. Er flüsterte ein Danke und lehnte sich kurz an Fynn "Ich freu mich, dass du da bist... Aber wenn ich dir alles erzählt habe, wirst du schnell gehen wollen... Das ist ok."

Fynn kraulte Louis Bauch.
"Niemals mein Schatz. Ich werde dich nie mehr gehen lassen."

Louis schloss die Augen. Bald würden sich seine Freunde von ihm abwenden...

"Meine Mutter war eine bemerkenswerte Frau. Sie war stark, schlau und lustig. Aber vor allem mutig. So hat es mir jedenfalls immer mein Onkel erzählt. Sie und ihr Mate waren unendlich verliebt. Er trug sie auf Händen und versuchte ihr jeden Wunsch zu erfüllen. Mit ihrem ersten Sohn bildeten sie die perfekte kleine Familie. Weil mein Bruder so perfekt war, wollte meine Mutter weitere Kinder. Diesen Wunsch erfüllte ihr mein Vater nur zu gern. Sie wurde schwanger. Mit mir." Louis öffnete die Augen und starte zu Nick.

"Bereits am Anfang der Schwangerschaft wurde meine Mutter schwer krank. Ihre Zeit lief ab. In seiner Not wendete mein Vater sich an eine Hexe. Diese versprach meine Mutter zu heilen. Jedoch wüsste sie nicht was für Auswirkungen dieser Zauber auf sie und mich haben würde. Er bezahlte ihr wirklich viel Geld für den Zauber und er wirkte. Meine Mutter wurde wieder gesund. Die Schwangerschaft Schritt voran und man konnte erkennen welches Geschlecht und welchen Rang ich besitzen werde. Spoiler: männlicher Omega." Louis ließ eine Träne die Wange runter rollen.

"Mein Vater war nicht begeistert... Er Beschwerte sich bei der Hexe und meinte sie hätte uns verflucht. Sie bot ihm an, dass das nächste Kind mindestens eine oder ein starker Beta sein würde, wenn er ihr mich als Bezahlung geben würde. Er schlug ein..."

Louis stand auf und ging zum Fenster. Einige Minuten sagte er garnichts. Es sah aus, als müsse er nachdenken.
"Meine Mutter hingegen war dagegen. Sie meinte, sie würde mich lieben und um jeden Preis schützen wollen.... Es gab einen gewaltigen Streit... Meine Mutter floh mit meinem Onkel und ließ meinen Bruder zurück... Sie dachte er wäre weiterhin bei meinem Vater sicher... Das war er nicht. Ein riesen Fehler... Einige Monate später fand die Geburt statt, die meine Mutter nicht überlebte. Das war mein erster Mord."

"LOU! Du hast sie nicht getötet. Sie-"

"Nick... Sie starb als ich zur Welt kam... Wäre ich nicht, würde sie noch leben. Ein Fakt... Jedenfalls... wuchs ich bei meinem Onkel hier in der Schweiz auf. Meine Kindheit war ok denke ich. Mein Onkel ist kein Wolf. Die Eltern von ihm und meiner Mum waren ein Mensch und ein Gestaltwandler. Meine Mutter hatte einen Wolf in sich und mein Onkel nicht. Dem entsprechend weiß ich nicht so viel über Wölfe. Ich hab als Kind nie mit anderen Wölfen gespielt und auch sonst nichts gemacht, was vielleicht normal gewesen wäre. Mein Onkel war Soldat. Er brachte mir bei, mich zu wehren. Er war sehr streng aber dennoch irgendwie warmherzig. Mit 6 Jahren fand ich herraus, das ich wolfsuntypische Kräfte habe. Jasper, also mein Onkel, riet mir diese Kräfte vor jedem zu verheimlichen, weil sie meinen Tod bedeuten könnten. Bis heute wusste nur Nicolas von meinen Kräften.
Als ich ca. zehn Jahre alt war, wurde Jasper schwer krank. Ich hab versucht zu helfen aber konnte nichts tun. Ich hab versucht ihn zu heilen aber es ging nicht... Als ich zwölfanhalb war starb er... Der Notarzt hat daraufhin einen nächsten Angehörigen suchen lassen, weil ich noch Minderjährig war... Ich wusste nicht wer kommen sollte aber sollte bei mir im Haus weiter wohnen bis ich geholt werden würde."

Nick umarmte einen zitterten Omega
"Du machst das gut kleiner. Atme kurz durch. Geh zu deinem Mate und kuschel ihn mal. Du machst jetzt eine Pause und isst erstmal. Das gezitter kann ich nicht mit ansehen." Louis nickte und verschwand in Fynns Armen. Der drückte den kleinen ganz fest. Das was er bisher gehört hatte, machte ihm Sorge. Was würde Louis ihnen noch erzählen. Seine Hände fuhren unter Louis Shirt. Er musste seinen Mate unbedingt spüren. Mit seinen Finger malte er Kreise auf Louis Rücken. Der ließ das einfach geschehen und genoss sogar die Zuwendung seines Alphas.

Sina, Frederik und Nick kochten allen etwas. Mark und Tobias kuschelten seeeehr innig und Billi hielt ein schläfchen. Auch Louis schloss seine Augen und döste etwas vor sich hin. Die letzten Tage waren anstrengend gewesen. Fynn betrachtet seinen wunderschönen Mate. Er war unendlich glücklich über diesen kleinen Wolf in seinen Armen. Egal was kommen würde. Louis würde bei ihm bleiben.

Als das Essen fertig war, weckte Fynn Louis mit vielen hauchzarten Küsschen im Gesicht. Der kleine Omega kicherte und Fynns Herz schmolz dahin. Endlich. Dieses Kichern hatte er erzeugt! Louis fühlte sich anscheinend endlich wohl bei ihm. Dieses Lachen wollte er noch oft hören und nahm sich fest vor Louis glücklich zu machen.

Damit fing er gleich an. Er kam endlich dem Drang nach seinen Omega zu füttern. Er wollte ihn umsorgen und verwöhnen und eigentlich noch mehr.... aber das musste warten bis sie wieder im Rudel waren.

Als sie alle aufgegessen hatten, sahen alle erwartungsvoll zu Louis. Der setzte langsam wieder zum Reden an.

Kleiner WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt