95 unaufhaltsamer Prozess

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Louis erwachte als erster und schmunzelte über seinen Mate, der leicht sabbernd neben ihm lag. Er kicherte leise und küsste Fynns Gesicht ab.

Unter den vielen hauchzarten Küsschen erwachte nun auch der Alpha und schwang seine Arme um Louis um ihn näher an sich zu ziehen.
Das kichern, was er daraufhin hörte ließ sein Herz schneller schlagen. Das sein Mate so glücklich schien machte auch ihn froh. Verträumt sah er Louis an und strich ihm durchs Gesicht. "Na mein Baby? Gut geschlafen?" Louis kicherte. "Nicht so gut wie du, schätze ich. Unser Kissen ist klatschnass wegen dir. Von was hast du denn bitte geträumt." "Von dir natürlich." Antwortete der Alpha schnell und zog den Kleinen Omega auf seinen Schoss.

"Jetzt erzähl mal. Wie war es beim Arzt?" Louis rutschte unruhig auf Fynns Schoß umher. Jetzt musste er gut lügen...

"Ach nichts Ernstes" schonmal nicht gelogen... Er hatte schließlich keine schlimme Krankheit oder Verletzung. Also nichts Ernstes. Keine Lüge.
Damit konnte Louis leben.

Fynn musterte Louis mit einem Blick, der dem Omega sofort sagte, dass er weiter reden soll. Der holte tief Luft und haspelte die nächsten Worte nur so runter. "Durch meine Verwandlung haben sich kurzfristig meine Organe verschoben aber jetzt sitzen sie wieder an Ort und Stelle also kein Grund zur Panik" Fette Lüge! Mega fette Lüge! Louis bekam Bauchschmerzen. So eine riesen Bockmist! Er hasste es zu lügen. Und dann noch seinen Alpha, seinen Mate anlügen zu müssen, war doppelt so schlimm. Sein Herzchen schlug wie wild und er wagte es nicht Fynn in die Augen zu sehen.
Er musste nun schnell handeln, damit Fynn nicht irgendwelche Fragen stellte, deswegen entschied er sich für das im Moment einzig sinnvolle.
Er zog sich aus und fiel geradezu über den Alpha her.

Der konnte die Lüge Kilometer weit gegen den Wind riechen aber schmunzelte über das Engagement seines Omegas die Lüge zu vertuschen.
Große Sorge überschattete aber seine Belustigung. Was hatte der Omega, dass er ihn so anlog? Er entschied sich, so zu tun, als würde er ihm glauben in der Hoffnung sein Mate würde sich ihm irgendwann anvertrauen.







Aber das tat er nicht. Schon seit zwei Wochen hatten sie ständig Sex, wenn Louis scheinbar nicht weiter wusste. Auch der Arzt gab ihm keine wirkliche Auskunft sondern sah ihn immer Sorgenvoll an. Toll... Der kleine Omega war sogar noch zwei mal bei ihm gewesen... Also doch was Ernstes...
Fynn verzweifelte langsam. Auch ihre Freunde wussten nicht, was Louis bedrückte, denn selbst die log er offensichtlich an.

Nach weiteren drei Wochen war Fynn mit seinem Latein am Ende. Louis ließ ihn nun plötzlich garnicht mehr ran. Schlief sogar wieder im Gästezimmer. Der Omega wollte garnicht mehr angefasst werden. Einfach so...
Fynn hatte sich an seine Freunde gewandt, die ihn aber auch keinen Rat geben konnten. Auch Nicolas und Billi hatte er um Hilfe gebeten aber selbst Louis Bruder kannte ihn so nicht.

Nachts hörte Fynn Louis leise weinen. Jede Nacht... Oft hatte er in seinem Zimmer gestanden und gefragt, ob er ihn in den Arm nehmen sollte aber... Nein... Selbst als ein heftiges Gewitter wütete, hatte Louis seine Hilfe nicht angenommen...

Der Omega hingegen war verzweifelt. Nun konnte er sie sehen. Die kleine Wölbung an seinem Bauch. Nicht mehr zu verstecken... vier Monate dauerte eine Schwangerschaft bei einem Omega... Das erste Viertel war nun rum und Louis konnte den Prozess nicht aufhalten. Bald würde man seinen Bauch durch die Klamotten sehen und dann wäre es aus mit dem Verdrängen... Dann müsste er schlagartig erwachsen werden. Eine Mutter... Er wusste nicht mal wie sich eine Mutter verhält...

Langsam fragte sich Fynn, ob es an ihm läge. War Louis noch glücklich mit ihm?
Die fiesen Gedanken bohrten sich regelrecht in seinen Kopf und schließlich in sein Herz. Schmerz durchflutete ihn und er wurde immer verzweifelter.

So verzweifelt, dass er dem Arzt drohte, ihn aus dem Rudel zu schmeißen, sollte der nicht endlich reden. Doch der Arzt schwieg eisern. Genauso wie Louis.
Der Omega meinte nur immerzu, dass Fynn es schon bald erfahren würde, doch wann war bald? Jetzt jedenfalls nicht... Dabei wäre Jetzt doch der perfekte Zeitpunkt. Jedenfalls für Fynn.

Der Alpha überlegte mit Louis schick essen zu gehen. Vielleicht müsste er sich mehr Mühe geben? Einfach zeigen, dass Louis ihm vertrauen könnte.
Hoffentlich nicht zu spät....

Übermorgen Abend hatte er mit Louis ausgemacht und plante alles fieberhaft. Es musste einfach alles perfekt sein. Perfekt für Louis. Seinen Mate, den er nie verlieren wollte...

Kleiner WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt