45) Schreibtipps von Autoren (Pt. 2)

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45.
Wie ihr vielleicht wisst, habe ich bereits ein Kapitel mit Schreibtipps von, ich sage mal, "richtigen" Autoren verfasst (siehe Kapitel 37), aber ich dachte mir, es gibt noch so viele weitere und aus jedem einzelnen kann man immer so viel für sich mitnehmen! Deshalb wollte ich unbedingt weitere Tipps mit euch teilen, denn von wem soll man mehr lernen, als von Menschen, die bereits das erreicht haben, was man sich selber wünscht, oder? Also starten wir mit den Tipps!

"Es gibt drei Regeln um einen Roman zu schreiben. Leider kennt sie niemand." - W. Somerset Maugham
Das beschreibt das Schreiben eigentlich ziemlich gut. Irgendwie ist es ein Mysterium, wie auf einmal aus ein paar Wörtern ein dreihundertseitiges Buch wird... Jeder Autor und jeder, der schreibt, kann euch einige Tipps geben, letztendlich kommt es aber immer auf euch selbst an, inwiefern ihr diese umsetzen wollt oder könnt. Jeder ist ja auch individuell und wo es für Stephen King zum Beispiel Sinn macht, komplett ohne Notizbuch zu schreiben, schwören andere auf dieses. Es gibt diese drei Regeln nun mal nicht wirklich, man kann sich hier und da Tipps holen, deshalb gibt es ja auch diesen Ratgeber hier und noch so viele andere, aber wie man letztendlich ein Buch schreibt, das kann man nur selbst für sich herausfinden.

"Vergiss Genres. Konzentriere dich lieber darauf, eine eigene Stimme zu kreieren." - Sophie Kinsella
Ich finde, dieser Tipp macht auch wirklich viel Sinn, denn oftmals verzettelt man sich und schränkt sich durch Genres zu sehr ein. Ein Buch ist ein Roman, also soll es so und so verlaufen, das Ende muss so sein, der Plottwist so... Aber fragt euch doch einfach mal, was wollt IHR denn mit dem Buch aussagen? Was fasziniert euch von der Idee, die ihr anfangs hattet? Was macht das Buch einzigartig? Was soll der Leser davon mitnehmen? Und wenn das Buch vielleicht ein Mix mehrerer Genres ist oder auch so exotisch ist, dass es in gar kein Genre passt, dann ist es so! Das zeigt doch nur, wie originell und einzigartig es ist. Findet eure eigene Stimme, eurer eigenes persönliches Genre.

"Die Hauptregel des Schreibens ist, dass wenn du es mit genügend Sicherheit und Vertrauen tust, kannst du tun, was auch immer du magst." - Neil Gaiman
Auch dem stimme ich zu hundert Prozent zu. Beim Schreiben hat man oft wenig Sicherheit und Vertrauen, insbesondere in sich selbst, aber dabei ist das gerade so wichtig! Bevor das Werk irgendwer zu lesen bekommt, sitzt schließlich ihr monatelang daran, schreibt, ändert, verwerft und brainstormt. Es kommt darauf an, dass ihr an die Geschichte glaubt, dass ihr wisst, dass sie erzählt werden muss, dass die Charaktere lebendig sind. Vertraut auf euch und eure Fähigkeiten, was nicht heißt, dass man nicht selbstkritisch sein darf und auch mal an sich zweifelt. Im Gegenteil, die Zweifel sollten euch wieder zu eurem Urvertrauen in euch zurückführen und euch Gewissheit geben, dass das, was ihr tut, eure Leidenschaft ist, dass es euch Spaß macht und ihr es schaffen könnt. Wenn man geschafft hat, daran zu glauben, dann kann man, wie Neil Gaiman sagt, alles tun, was man mag und es wird gut werden.

"Schreiben ist nichts besonderes. Man setzt sich an die Schreibmaschine und blutet." - Ernest Hemingway
Schreiben ist im Grunde nur die Wahrheit zu erzählen, ehrlich zu sein, mit euch und mit den Lesern. Auch mal unschöne Dinge zu thematisieren - Konflikte, Drama, Krankheit, Tod, Verlust, Herzschmerz, Trauer, Leid. Ich denke mit der Formulierung "blutet", wollte Hemingway aussagen, dass das Schreiben ist, als würde man eine Wunde haben. Wenn die Hautbarriere  einmal geöffnet ist, sprich die Blockade, dann kommt alles raus und fließt unkontrollierbar wie Blut. Das Gefühl kennt glaube ich jeder, wenn man da sitzt und die Worte einfach kommen, man schreibt und schreibt und alles sich fügt. Das ist Schreiben.

"Was ist dir wichtiger: Schreiben oder Fernsehen? Finde es heraus." - Jerry Oltion
Ein etwas banal klingender Tipp, aber er sagt nichts als die Wahrheit. Viele Menschen würden gerne ein Buch schreiben, egal über welches Thema. Tag für Tag gehen bei Verlagen hunderte, tausende Manuskripte ein, wo Menschen sich daran versucht haben, ein Buch zu schreiben. Die allermeisten werden abgelehnt, so traurig es auch ist, aber was ich damit sagen will, ist Schreiben ist ein Hobby, was viele Menschen haben. Die, die letztendlich wirklich Autor werden, geben ihr Leben für ihre Werke, manchmal im wahrsten Sinne des Wortes. Man entscheidet sich für das Schreiben und die Freizeit geht praktisch flöten. Ihr lebt für eure Arbeit. Irgendwann kommt ihr also an den Punkt, wo ihr euch fragt oder wo ihr wahrscheinlich sogar eher unbewusst feststellt, ob es das Schreiben für euch wert ist. Ist es "nur" ein Hobby oder ist es eure Berufung, euer Leben?

"Gut schreiben zu lernen heißt lernen zu erkennen, wo man Müll geschrieben hat und wo eine richtig gute Textpassage. Manchmal ist es eine ganze Szene, die man so lassen kann, wie man sie im ersten Anlauf hingeschrieben hat, manchmal ist es auch nur ein Satz, um den herum man alles streichen oder so verändern muss, dass dieser Satz bleiben, ja vielleicht sogar erst richtig zur Wirkung kommen kann."  – Andreas Eschbach
Das ist wohl wirklich eine der schwierigsten Sachen zu unterscheiden, wann etwas gut ist und wann nicht. Leider gibt es dafür keine Faustregel und keine einheitliche Lösung, das könnt nur ihr selbst wissen, ihr die ihr eure Geschichte am besten kennt. Man lernt durchs Schreiben, das ist das einzige, was hilft.

"Aber bevor du anfängst zu schreiben, musst du deine Arbeit organisieren. Du musst all diese wundervollen Ideen auf Papier festhalten. Warum? Weil deine Erinnerung fehlbar ist und deine Kreativität möglicherweise große Löcher in der Geschichte übrig gelassen hat — Löcher die du füllen musst, bevor du anfängst deinen Roman zu schreiben. Du brauchst ein Designdokument. Und du musst es auf eine Art und Weise produzieren, die dir nicht die Lust nimmt deine Geschichte am Ende auch zu schreiben." - Jaqueline Vellguth
Auch ich bin ein großer Freund von Organisation vor dem Schreiben und natürlich auch weiterhin beim Schreiben. Geordnete, ausgearbeitete Notizen sind das A und O! So merkt ihr, noch bevor ihr überhaupt geschrieben habt, wo Schwachstellen des Plots sein könnten, was nicht so stimmig ist und so weiter. Da ist wesentlich besser, als dann mitten im Schreibprozess alles nochmal umwerfen zu müssen.

So, ich hoffe sehr, dass diese Tipps euch weitergeholfen haben! Habt ihr  selbst noch Tipps oder kennt welche von anderen Autoren, dann schreibt sie super gerne in die Kommentare! Wenn ihr Kapitelwünsche habt, schreibt diese auch gerne in die Kommentare.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 28, 2023 ⏰

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