Kampf gegen die Orks

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Tiames zog einen Pfeil aus seinem Köcher und spannte den Bogen. Dann pirschte er los. Er war inzwischen auf Sichtweite an die Orks herangekommen und beobachtete sie aus dem Unterholz. Noch hatten sie ihn nicht bemerkt. Tiames bezweifelte, dass es ihnen gelungen wäre, wenn er ihnen mit weniger Vorsicht gefolgt wäre. Sie fühlten sich sicher und verursachten einen Lärm, der jedem Lebewesen im Umkreis von einer Meile ihre Anwesenheit verriet. Tiames fragte sich, wie man es schaffte, sich derart unbeholfen zu bewegen.

Er huschte leise ein paar Meter näher heran und suchte Deckung hinter einer alten Eiche. Dann legte er den Bogen an, zielte genau und ließ den Pfeil lossurren. Noch bevor das Ziel getroffen wurde, spannte Tiames die Sehne erneut.

Der Pfeil schlug mit Wucht durch die Lederrüstung des Orks. Dieser fuhr erstaunt herum und hob die Axt mit einem markerschütternden Schrei. Die anderen folgten seinem Beispiel. Im Bruchteil von Sekunden stürmten sie heran.

Tiames schoß einen Pfeilhagel ab, doch die Orks waren kräftig. Aus ihrer Brust ragten mehrere Pfeile aber sie wurden nicht langsamer. Wütend eilten sie heran. Er hatte keinen Zweifel daran, dass sie ihn mühelos in Stücke hacken würden, bevor er nur einen tötete. Sie waren verwundet, vermutlich sogar schwer. Dennoch hatte Tiames seine Gegner unterschätzt. Er würde den Triumph über ihren Tod nicht mehr auskosten können.

Der erste Ork war heran und holte mit seiner Axt zu einem verheerenden Schlag aus. Tiames riss den Bogen hoch und versuchte ihn abzuwehren. Es gelang ihm zwar, einen Treffer zu vermeiden, doch mit einem lauten Krachen durchschlug die Axt den Bogen. Tiames wurde von der Wucht des Schlages zurückgetrieben. In Windeseile zog er seinen Jagddolch. Er wirbelte herum und stieß ihn dem Ork mit aller Kraft zwischen die Rippen. Der Ork röchelte und starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen ungläubig an. Dann fiel er zu Boden.

Zwei Orks waren heran und Tiames stellte verzweifelt fest, dass er ihnen nichts mehr entgegenhalten konnte. Gerade noch rechtzeitig tauchte er unter dem nächsten Axthieb hindurch. Er rollte sich ab und versuchte die Lage zu überblicken. Sie war aussichtslos! Die Flucht schien angebracht, doch die Orks nahmen ihn in die Zange. Gehetzt blickte er sich um. Bisher schaffte er es, den wuchtigen Axthieben auszuweichen. Es war aber nur eine Frage von wenigen Augenblicken, bis die Orks ihn erwischten.

Mit lautem Grunzen holte einer der Orks erneut zu einem gewaltigen Schlag aus. Tiames wusste, dass er diesmal zu langsam war. Doch bevor ihm die Axt den Schädel spalten konnte, riss der Ork ungläubig die Augen auf und fiel vor Tiames zu Boden. In seinem Rücken steckten mehrere Pfeile, die sich offenbar punktgenau durch die Rüstung in sein Herz gebohrt hatten.

Unmittelbar danach starb auch der letzte Ork. Tiames atmete auf. Erleichtert ließ er sich mit dem Rücken an einem Baumstamm zu Boden sinken, um wieder zu Atem zu kommen.

Tiames - der WaldläuferWhere stories live. Discover now