KAPITEL 3 | Plan B

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Ivan gab das Blut von Nyx, welches Anubis erhalten hatte, im Labor ab.

Am nächsten Morgen erhielt er das Ergebnis, mit welchem er bereits gerechnet hatte: Es gab keine Übereinstimmungen der DNA in ihren Akten.

Der Officer ließ sich davon nicht beunruhigen, denn das Wichtigste war, dass Anubis repariert werden konnte, ohne gesammelte Daten zu verlieren und das hatten seine Technikerkollegen hervorragend hinbekommen.

Anubis' Schäden waren ohne Verluste repariert worden und nun hatte der Hund die Spur von Nyx aufgenommen.

Auch wenn die Identität des Anführer nicht enthüllt werden konnte, hatte Anubis seine Informationen gespeichert. Der Hund wusste nun, wonach er suchen musste und er würde Nyx überall ausfindig machen können.

Nyx musste das gewusst haben, deswegen hatte er darauf bestanden, dass Ivan ohne den Hund zu ihrem Treffpunkt erschien.

Daraufhin informierte Ivan seine Kollegen sofort über den Fortschritt und sein Boss stellte ihm einen kleinen Trupp zusammen, der am nächsten Tag Plan B ausführen würde.

Eine Truppe von fünf Polizisten und Ivan selbst versammelten sich am Morgen vor der Station. Drei stiegen in ein ziviles Fahrzeug, die anderen zwei rückten unter der Führung von Ivan zu Fuß aus.

Anubis wurde auf Nyx's Spur angesetzt und führte die Truppe bis zum Hafen und dort zu einem Raumschiff, welches nach Planet Ross flog.

Ivan teilte seinen Kollegen, die im Zivilfahrzeug fuhren, mit, dass sie vor dem Schiffshafen warten sollten, falls Nyx ihnen wieder entkommen sollte. Und zudem sollten sie sich darum kümmern, dass vor jedem Hafen auf jedem Planeten eine Einheit stand, die den Mann im Notfall abfangen könnte. Es war eine große Aktion, aber die Polizei war sich der Wichtigkeit bewusst.

Weder mit der DOLOS-Einheit noch mit der Terrorgruppe war zu spaßen und sie mussten ihre Gelegenheit nun am Schopfe packen. Sie durften keine Fehler mehr machen.

Ivan stieg also mit seinen zwei Kollegen in das Raumschiff und reiste zum Planeten Ross.

Es war ein größtenteils felsiger Planet, auf dem Ivan immer das Gefühl hatte, dass die Luft ihm schwerer auf den Schulter lag – die Schwerkraft dort war geringfügig höher als auf der Erde, aber es machte sich bereits bemerkbar.

Auf Ross angekommen, übernahm Anubis wieder die Führung. Mit der Nase tief am Boden und den Ohren nach vorne gestellt, lief der Roboter voraus und führte sie in ein Industriegebiet.

Ross war für seine Bodenschätze bekannt. Auf dem Felsplaneten wurde dementsprechend viel gebohrt. Zu ihren beiden Seiten ragten Kräne und Baugerüste in die Höhe, dazwischen stand die ein oder andere Fabrik mit hohen Türmen und in der Ferne konnte man die gigantischen Bauten der Großstadt erkennen. Bunte Lichter strahlten hinauf in den Himmel und warfen einen bunten Schein über die Fassaden der Stadt. Während es auf Kepler erst früh am Morgen war, war auf Ross bereits der Abend angebrochen.

Anubis führte sie tiefer in das Industriegebiet, welches im Gegensatz zu der Stadtmitte so gut wie ausgestorben vor ihnen lag. Ab und zu schepperten schwere Transporter an ihnen vorbei, die auf Schienen fuhren, ansonsten war der Ort menschenleer.

Fast schon gespenstig.

Nach einer Weile konnte Ivan einen Vogel am taghellen Himmel schweben sehen.

„Wir haben Horus gesichtet", informierte Ivan alle Einheiten über Funk. „Nyx kann nicht weit sein."

Als hätte Ivan ihn mit seinen Worten heraufbeschworen, trat eine schwarz gekleidete Person im Anzug von dem Fabrikhof eine Ausfahrt weiter hinaus auf die Straße. Sie warf den Polizisten einen Blick zu und marschierte in die ihnen entgegengesetzte Richtung.

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