„Nett wohnen Sie", sagte Nyx, als dieser sich viel zu interessiert in Ivans Wohnung umschaute.
Er musterte die Bilder von ihm und seiner Mutter an der Wand. Die Bilder von seinen Freunden, die er schon viel zu lange nicht mehr gesehen hatte und er spazierte durch seine Küche und das Wohnzimmer, wo er vor seiner großen Fensterfront stehen blieb. Unter ihnen erstrahlte die Stadt in bunten Farben und Schwebeautos glitten auf den Straßen weit unter ihnen umher.
„Mhm...", murrte Ivan unzufrieden mit der Situation und schloss die Eingangstür hinter sich. „Danke, ich befürchte, ich muss hiernach umziehen."
Nyx reagierte mit einem herzlichen Lachen und schüttelte belustigt seinen Kopf. „Ach was", meinte er: „Wenn ich wirklich gewollt hätte, wäre es nicht schwer für mich gewesen, schon früher Ihre Adresse herauszufinden."
„Wie auch immer, ich mache die Couch für dich fertig, dann kannst du da schlafen", entgegnete er lediglich.
„Haben Sie kein Gästezimmer, Officer?", fragte Nyx provokant. So als wäre es eine Schande, dass er sich mit seinem Job keine größere Wohnung leisten konnte.
„Nein", antwortete Ivan trocken. „Und hör auf mich zu Siezen, wenn du dich hier schon einnistest. Das ist seltsam." Mit diesen Worten kramte er ein Laken aus dem Sofakasten und breitete dieses halbherzig über der schwarzen Couch aus, ehe er lieblos einige Kissen obendrauf warf.
„Was? Empfinden Sie das nicht als etwas unprofessionell?", neckte Nyx.
Ivan rollte die Augen.
„Soll ich Sie zukünftig auch Ivan nennen?", fuhr der andere belustigt fort.
„Vielleicht fängst du erst einmal bei Du an, das ist ja anscheinend schon zu schwer für dich", konterte Ivan und hob seinen Arm, um auf seine Uhr zu starren. „Ich bestell mir 'ne Pizza. Möchtest du auch was?"
Nyx schien sich einen sarkastischen Kommentar über seine Ernährung zu ersparen und kam an seine Seite gedackelt. „Was gibt es denn?", fragte er und beugte sich zu ihm rüber, um die Speisekarte auf seiner Uhr erkennen zu können.
So nah, dass Ivan das süßliche Shampoo in seinen Haaren riechen konnte und ihm ein Schauder das Rückgrat hinunterlief. Er redete sich ein, dass sein erhöhter Puls eine negative Reaktion auf die Nähe war.
„Ich nehme die da", beschloss Nyx und deutete auf eine Pizza auf der digitalen Karte.
Die Pizza wurde 10 Minuten später von einem Roboter bis vor seine Haustür geliefert.
Sie aßen ihr Essen schweigend, während im Fernsehen irgendein belangloser Action-Film lief, dem Ivan nicht wirklich folgen konnte, weil er die ganze Zeit darüber nachdachte, wie er mit Nyx ein Gespräch anfangen könnte.
Er hasste die Stille.
Nach einer weiteren Stunde kam der Film zu einem Ende und Ivan entschied sich, dass es spät genug war, um nun schlafen zu gehen und es ihm nun auch zu unangenehm war, noch ein Gespräch anzufangen.
„Ich gehe schlafen", sagte Ivan und räumte daraufhin die Teller in seine Spülmaschine.
„Schlafen Sie gut", entgegnete Nyx halbherzig, während er sich bereits Decken für sich selbst heranzog.
„Du auch", entgegnete Ivan, wobei er das Du besonders betonte.
Nyx erwiderte dies nur mit einem Grinsen.
Ivan ignorierte ihn, verschwand in seinem Schlafzimmer und bekam nach einer Ewigkeit, die sein Einschlafversuch erfolglos verlief, doch noch seinen wohlverdienten Schlaf. Da stand der Mond schon weit über ihnen.
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UTOPIA
Science FictionIm Jahr 2245 hat sich der Mensch bereits auf sechs bewohnbaren Planeten ausgebreitet. Doch seine Gier ist dadurch nicht gestillt. Als Polizist wird Ivan Tasca einem wichtigen Fall zugeteilt. Er soll die Terroristengruppe „Utopia" stoppen. Um dieser...