Video Game Lover | Kuroken

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Kuroo klopfte vorsichtig an die aus dunklem Holz geschnitzte Tür und wartete ab, bis die Stimme seiner Lieblingsperson erklang.
„Ja?"
Erst dann öffnete der Student die Tür und trat ein. Ein kleines Poltern erklang, als das gefleckte Fellknäuel von Kenmas Schoß sprang. Kurz schlich sie um Tetsus Beine, ehe sie hinter ihm durch die Tür verschwand. Nachdem der Schwarzhaarige gecheckt hatte, ob die vor Kenma installierte Kamera nicht mehr an war, ging er auf seinen Freund zu und begrüßte ihn mit einem Kuss.
Der Puddingkopf lehnte sich ihm entgegen und streckte sich danach ausgiebig.

„Wie lange hast du schon wieder gestreamt?", wollte der Größere nun wissen und Kenma seufzte.
„Ugh, zu lange. Mein Nacken ist total verspannt", beschwerte er sich bei Kuroo, woraufhin dieser hinter seinen Freund trat und seine großen Hände auf dessen Schultern legte. Mit kräftigen Knetbewegungen massierte er den Kleineren. Kenma legte seinen Kopf zur Seite, um es ihm leichter zu machen.
„Du kannst das so gut", murmelte er mit geschlossenen Augen.
Kuroo lächelte nur in sich hinein, während er stumm mit der Massage weitermachte. Sein Freund entspannte sich vollkommen und lehnte sich genießend zurück.

Nach einer Weile begann der Größere zu sprechen. „Du weißt, welcher Tag heute ist, oder, Kenken?"
„Mmh?" Kenma öffnete halb seine Augen und schaute kopfüber zu seinem Freund auf.
„Wir haben heute noch was vor."
Die katzenartigen Augen flogen ganz auf, als er realisierte, was Kuroo ihm sagen wollte und er dreht sich mit dem Stuhl zu dem Schwarzhaarigen um. „Ist es echt schon wieder so weit?"
„Jep. Yaku hat vorhin geschrieben, um uns dran zu erinnern."
Die alte Nekoma-Mannschaft hatte an ihrem Abschluss ausgemacht, sich jedes Jahr mindestens zweimal zu treffen, um in Kontakt zu bleiben. Kenma verdrehte die Augen über diesen Beschluss.
„Das ist doch eh jedes Mal nur eine Sauf-Zusammenkunft!", beschwerte er sich, woraufhin Kuroo versuchte, dieses Treffen zu verteidigen. „Nein, es ist eine schöne Möglichkeit, sich regelmäßig auszutauschen und den Kontakt nicht zu verlieren."
„Aha. Und welche Bar ist dieses Mal der Treffpunkt?" Kenma hob die Augenbrauen.
„Das TRENCH", gab der Größere dann murrend zu.

Obwohl der Pub immer die Anlaufstelle gewesen war, wenn es darum ging, sich zu besaufen und Kenma eigentlich recht hatte, was ihre Zusammenkunft anging, hatte der Schwarzhaarige es dennoch geschafft, ihn mitzuschleppen.
„Komm schon, ich weiß, dass du die anderen auch gern hast. Außerdem sagst du das jedes Mal und am Ende bist du selbst am betrunkensten", hatte er argumentiert und der Puddingkopf hatte nichts dagegen sagen können.
Durch ihre kleine Diskussion allerdings waren die zwei die letzten, die im TRENCH ankamen. Lev sank sie zu dem Tisch weiter hinten, aber dennoch in der Nähe der Bar.
Sie alle hatten schon ein Glas vor sich und auch für Kenma und Kuroo standen bereits ein Sake und ein Whiskey bereit.

„Wir haben mit dem Anstoßen auf euch gewartet", informierte sie Kai, sobald das Paar sich gesetzt hatte und hob schon sein Glas. Die anderen taten ihm gleich und das Klirren von aneinander stoßenden Gläsern erfüllte die kleine Bar.
Kurz darauf waren es die Stimmen der ehemaligen Volleyballer, die den Lärmpegel aufrecht erhielten. Kenma saß am Rand und lauschte den Gesprächen, warf ab und zu auch mal etwas ein, während sein Knie mit jedem nachgefüllten Glas Sake öfter gegen das von Kuroo stieß.
Der Schwarzhaarige musste schmunzeln, als Kenma sich irgendwann ganz an ihn lehnte. Seine zierliche Figur war ihm beim Trinken schon öfter zum Verhängnis geworden. Viel zu schnell stieg der Alkohol dem Blonden zu Kopf und er wurde anhänglich. Kuroo wusste das und begleitete Kenma daher immer, wenn dieser etwas trank.

Auch heute war keine Ausnahme. Je weiter der Abend voranschritt, desto unruhiger wurde Kenma neben dem Großen. Er rutschte auf dem Polster hin und her, schmiegte sich wie eine Katze an Kuroos Seite und stahl sich immer und immer wieder einen Kuss. Tetsuro würde lügen, würde er sagen, er mochte dieses Verhalten nicht. Kenma war sonst eher schüchtern, was Körperkontakt anbelangte und damit hatte der Schwarzhaarige auch kein Problem. Doch wenn der Alkohol Kenmas verlangende, ungeduldige Seite hervorbrachte, genoss er diese Momente doch sehr.
Dennoch unterhielt er sich weiter mit Yaku und Kai, während er Kenma neben sich zappeln ließ, bis auch die beiden schon lachen mussten.
„Kuroo, ich glaube, da will jemand deine Aufmerksamkeit."
„Die wird er noch früh genug bekommen", antwortete der ehemalige Kapitän schmunzelnd und tätschelte Kenmas Kopf.

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