Say my name | IwaOi

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Bevor es losgeht, möchte ich kurz sagen, dass die Figuren in dieser Story etwas von ihren eigentlich Charakteren abweichen. Das ist mir durchaus bewusst und auch beim Schreiben aufgefallen, allerdings hat die Geschichte für mich so mehr Sinn ergeben und ich wollte nicht alles nocheinmal neu schreiben. Ich hoffe, ihr könnt darüber hinweg sehen und habt trotzdem Spaß an diesem OS!^^

"Das Übliche?", ertönte eine Stimme hinter Iwaizumi, als er gerade mit seinen Gedanken ganz bei seinem aktuellen Fall war. Verschiedenste Dokumente lagen auf dem kleinen Tisch des Cafés verteilt und auf jedem von ihnen fand man kleine Bemerkungen, die der Detektiv in den letzten zehn Minuten schon hingekritzelt hatte.
Er drehte sich zu der blonden Kellnerin um, die ihn bereits kannte. Beinahe jeden Tag kam er hier her, um an seinen Fällen zu arbeiten. Die Kriminalrate in seiner Umgebung war momentan erschreckend gestiegen und es häuften sich immer mehr Diebstähle. Iwaizumi versuchte in letzter Zeit, ein Muster darin festzustellen, bis jetzt jedoch ohne Erfolg.
Dennoch war er davon überzeugt, dass alle Verbrechen von dem selben Täter ausgeübt wurden. Er hatte es einfach im Gefühl. Und nunja, Hajime vertraute diesem Gefühl. Es hatte ihm immerhin seinen Job verschafft und schon viele knifflige Verbrechen aufgeklärt. Dieses jedoch blieb ihm nach wie vor ein Rätsel.

"Ja, das Übliche, bitte", antwortete der Schwarzhaarige dann. Mit einem kleinen Nicken verschwand die Angestellte hinter dem Tresen. Heute war das Café ungewöhnlich voll. Nach vielen Regentagen, war heute endlich mal wieder die Sonne am Himmel zu sehen und viele Leute nutzten das als Anlass für einen Spaziergang. Iwaizumi hätte such auch gern nach draußen gesetzt, jedoch war es trotzt des schönen Wetters windig und er hatte Angst, seine Unterlagen könnten ihm wegfliegen. Also hatte er such wohl oder übel nach drinnen setzen müssen.
Seufzend legte er den Kopf auf seine Handfläche und begann, die nächste Fallakte nochmal durchzugehen.

Seine Konzentration wurde unterbrochen, als plötzlich ein paar feingliedrige blasse Finger um eines der Dokumente griffen und es auf einige andere Papiere stapelten, bis das Holz des Tisches wieder zu sehen war.
"Hey, was-"
"Oh entschuldigen Sie, ich wollte nur nicht, dass der Kaffee die Unterlagen bekleckert. Sehen wichtig aus."
Iwaizumi blickte auf, als er die fremde Stimme hörte. Sie gehörte definitiv nicht der Blondine und irgendwas an dem frechen Unterton darin störte ihn. Sie gehörte zu einem jungen Mann, etwa in seinem Alter. Braune Locken fielen ihm auf der einen Seite in die Stirn, auf der andere Seite hielt eine kleine Haarklammer sie davon ab. Das aufgesetzte Lächeln saß perfekt auf dem Gesicht und wenn der Detektiv einen solchen Ausdruck nicht seit seiner Kindheit kennen würde, hätte er es ihm fast abgekauft.

"Sie sind wichtig", brummte er nur.
"Na dann will ich nicht weiter stören", trällerte der Braunhaarige und hielt Iwaizumi die perfekte gestapelten Dokumente unter die Nase. "Wobei Sie aussehen, als könnten Sie Hilfe gebrauchen. Und eine Mütze Schlaf vielleicht auch."
"Danke, aber ich muss mir nicht von einem Kellner sagen lassen, wie ich mein Leben und meine Arbeit zu tun habe."
Da Hajime keine Anstalten machte, ihm die Blätter aus der Hand zu nehmen, legte der Angestellte sie fein säuberlich wieder auf den Tisch, mit genügend Abstand zu der Kaffeetasse.
"Ich mein ja nur. Vielleicht wäre es produktiver, wenn Sie aufhören würden, diese Unterlagen immer wieder durchzugehen und stattdessen nach Leuten suchen würden, die etwas gegen Autoritäten haben und damit als Täter in Frage kommen. Aber wie Sie bereits klar gemacht haben, sollte ich Ihnen nicht vorschreiben, wie Sie ihre Arbeit zu machen haben. Lassen Sie sich den Kaffee schmecken."
Wieder dieses falsche Lächeln, ehe der Kerl sich umdrehte und zum nächsten Tisch ging.

Iwaizumi schaute uhm etwas verdattert nach, ehe er einen Blick in die gestapelten Fallakten warf. Der junge Kellner hatte Recht. Alle betroffenen Personen waren Lehrer, Politiker oder hatten irgendeine Position, in der sie Macht über andere hatten. Genervt von sich selbst schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf Wie hatte ihm das nicht auffallen können? Seit Tagen suchte er nach möglichen Zusammenhängen. Ob der Täter immer dieselben Methoden verwendete, ob die Wohnungen der Opfer einer bestimmten Route folgten, selbst, ob die Betroffenen irgendeiner Religion angehörten! Aber die Verbindung ihrer Berufe hatte er nicht gezogen... Dabei war es etwas so einfaches gewesen! Sogar dieser Kellner hatte es beim Sortieren mitbekommen.
Frustriert raubte Iwaizumi such die Haare.
"Darf es noch etwas sein?"
Entschlossen blickte er dann in die Augen der blonden Kellnerin, die vor seinem Tisch stand. "Die Nummer von dem Kellner dort bitte."

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