Kapitel 5

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Er war zusammengebrochen. Er war wirklich zusammengebrochen. Und das nur nach etwa drei Wochen, in denen sie wieder getanzt hatten.

"Yoongi!", schrie Seokjin entsetzt, als der Jüngere sich mit einer Hand seinen Kopf hielt und die andere unter seine Nase hielt, während sein Gesicht schmerzverzerrt war. Doch bevor er bei ihm war, war Yoongi bereits umgekippt.

"Yoongi, verdammt nochmal, wach auf!", rief Seokjin verzweifelt, während er versuchte, Yoongi zu erschüttern und ihn wieder ins Bewusstsein zu rufen. Aber Yoongi reagierte nicht. Er lag einfach da, seine Atmung flach und unregelmäßig.

Panik ergriff Seokjin, als er sich bewusst wurde, dass Yoongi bewusstlos war. Er wusste nicht, was zu tun war. Sollte er den Krankenwagen rufen? Sollte er versuchen, Yoongi aufzuwecken? Oder sollte er einfach nur da sitzen und hoffen, dass sein Freund wieder zu sich kam?

Tränen traten Seokjin in die Augen, als er Yoongis bleiches Gesicht betrachtete. Er konnte nicht glauben, dass es so weit gekommen war. Sie hatten alle gedacht, dass Yoongi stark genug war, um die Belastung des Trainings und der Wiedervereinigung zu bewältigen. Aber sie hatten sich geirrt. Sie hatten alle die Warnzeichen übersehen, die darauf hingedeutet hatten, dass Yoongi am Rand des Zusammenbruchs stand.

Die anderen Mitglieder schwirrten panisch um ihn herum. Hoseoks Gesicht sah grün aus, als er auf das ganze Blut sah, dass aus Yoongis Nase lief. "Hoseok, geh Sejin-Hyung holen!", rief Namjoon und kniete sich neben Seokjin.

Normalerweise war jemand nicht so lange bewusstlos. Normalerweise hatten sie den Bewusstlosen immer nach einigen wenigen Minuten aufgeweckt. Normalerweise blutete niemand aus der Nase, wenn er umkippte.

"Yoongi!" Namjoon ließ alle Förmlichkeiten fallen und schlug sanft Yoongis Wange. Die Sekunden verstrichen wie Stunden, während sie darauf warteten, dass Yoongi reagierte. Sein Gesicht blieb jedoch leblos, sein Körper regungslos auf dem Boden liegend. Die Blutung aus seiner Nase wirkte bedrohlich, und Seokjin konnte das Bild nicht ertragen.

Endlich kehrte Hoseok mit Sejin zurück, der sofort das Geschehen erfasste und Anweisungen gab. Er kniete sich neben Yoongi und überprüfte seinen Puls, während er sich an die Rettungskräfte wandte, die bereits auf dem Weg waren.

"Wir müssen ihn schnell ins Krankenhaus bringen", sagte Sejin mit ruhiger Stimme, obwohl seine Augen von Angst erfüllt waren. Die anderen Mitglieder nickten stumm, während sie Yoongi ansahen, der immer noch bewusstlos dalag.

Seokjin hob Yoongi hoch und Namjoon half ihm dabei, den Jüngeren Huckepack zu nehmen. Jimin begleitete die drei, während der Rest der Gruppe im Proberaum verweilte.

Yoongis Kopf ruhte schwer auf Seokjins Schulter, sein Körper schlaff und leblos. Es war ein verstörender Anblick, der Seokjin das Gefühl gab, als ob sein Freund tot war.

Jimins Augen waren gerötet vor Tränen, seine Hand fest um Yoongis kalte Finger geklammert.

Sejin parkte das Auto so schnell wie möglich vor dem Krankenhaus und sie eilten gemeinsam zum Eingang, um zur Notaufnahme zu gelangen. Yoongi hing schlaff in Namjoons Armen, während sie in der Notaufnahme warteten.

Gott sei Dank war Yoongi als einer der ersten dran und sie trugen ihn in das Krankenhauszimmer, das ihnen zugewiesen wurde.

Seokjin fühlte sich hilflos angesichts der Situation. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als dass Yoongi einfach die Augen öffnen und sie mit einem müden Lächeln begrüßen würde. Doch sein Freund blieb regungslos, sein Atem flach und unregelmäßig.

"Ich muss Sie bitten, im Wartezimmer zu warten. Wir werden Sie hereinbitten, sobald wir es erlauben", sagte nun ein gerade eintretender Arzt.

Die Drei und Sejin verließen das Zimmer und Sejin ging zur Rezeption, um alle nötigen Dokumente auszufüllen, während sich die übrigen Drei im Wartebereich niederliessen.

Seokjin konnte das Bild von Yoongi nicht aus seinem Kopf verbannen - sein Freund, so bleich und leblos auf dem Boden des Tanzsaales liegend. Sein Herzschlag war unruhig, während er sich die Schuld gab, dass er nicht früher erkannt hatte, wie ernst die Situation war. Wenn er nur besser auf seinen Freund aufgepasst hätte, vielleicht hätte er all das verhindern können.

Namjoon saß still da, seine Stirn in tiefe Falten gezogen, während er versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Er fühlte sich machtlos angesichts der unvorhersehbaren Wendung, die ihr Tag genommen hatte, und der Ungewissheit darüber, was die Zukunft für sie alle bereithielt.

Jimin presste die Augenlider fest zusammen, um die Tränen zurückzuhalten, die drohten, über seine Wangen zu rollen. Er fühlte sich wie in einem Albtraum gefangen, aus dem es kein Erwachen gab.

Sejin kehrte schließlich zu ihnen zurück, seine Miene ernst und besorgt. Er setzte sich zu ihnen und legte eine beruhigende Hand auf Seokjins Schulter. Sein Blick glitt besorgt über ihre Gesichter, die von Angst und Unsicherheit gezeichnet waren. Er wusste, dass sie alle Yoongi so sehr liebten wie er selbst, und das machte die Situation nur noch schmerzhafter.

Plötzlich wurde die Stille des Wartebereichs durch das Summen eines Handys unterbrochen. Jimin zog sein Handy aus der Tasche, sein Herz schlug wild vor Aufregung. Doch die Nachricht, die er las, ließ seine Miene erstarren und die Tränen in seine Augen schießen.

"Was ist passiert?" fragte Namjoon besorgt, als er Jimins verstörten Blick sah.

Jimin schluckte schwer und reichte sein Handy stumm an Sejin weiter. Alle anderen versammelten sich um ihn herum und schauten auf das Handy. Auf dem Bildschirm war eine Schlagzeile zu sehen, die ihr aller Herz zum Stillstand brachte: 'BTS-Mitglied SUGA nach Zusammenbruch ins Krankenhaus eingeliefert.'

"Wie haben die das so schnell herausgefunden?", fragte Seokjin entsetzt und las sich den kurzen Artikel erneut durch.

'Bei einer Tanzprobe ist BTS-Mitglied SUGA nach einem starken Nasenbluten plötzlich zusammengebrochen. Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, sein Zustand wird als kritisch eingestuft.' Sejins Hand zitterte leicht, als er das Handy wieder an Jimin zurückgab.

"Das kann doch nicht wahr sein", flüsterte Jimin, seine Stimme brüchig vor Verzweiflung. "Wollen die Paparazzi uns nicht einmal etwas Privatsphäre gönnen?"

"Ich kümmere mich darum. Ich werde dafür sorgen, dass auf eurem Twitteraccount ein Statement dazu veröffentlicht wird", sagte Sejin und züchte sein Handy, um ein Telefonat zu führen.

Sejin verließ den Wartebereich, um das Statement vorzubereiten. Die Nachricht von Yoongis Zusammenbruch hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet und die Paparazzi waren bereits auf der Jagd nach weiteren Informationen.

"Ja, hier ist Kim Sejin. Ich benötige eine sofortige Stellungnahme zu den aktuellen Ereignissen rund um SUGA's Zustand", sagte er.

Namjoon sah zu Jimin, der in sich zusammengesunken auf einem Stuhl saß, die Hände vor dem Gesicht vergraben. Sein Herz schmerzte beim Anblick seines Freundes, der so verletzlich und verzweifelt wirkte.

"Jimin-ah", sagte Namjoon sanft und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Es wird alles gut werden, okay? Yoongi-Hyung ist stark, er wird das durchstehen."

Jimin hob den Kopf und zwang sich, Namjoon anzusehen. Seine Augen waren gerötet und voller Tränen, aber in ihnen lag auch ein Hauch von Hoffnung. "Ich hoffe es, Namjoon. Ich hoffe es wirklich."

Namjoon lächelte schwach und drückte Jimins Schulter sanft. "Wir alle hoffen es."

Schließlich kehrte Sejin zurück, sein Gesicht angespannt und ernst. "Das Statement wurde veröffentlicht", sagte er mit müder Stimme. "Wir müssen jetzt Geduld haben und darauf vertrauen, dass die Ärzte ihr Bestes tun, um Yoongi zu helfen."

2025 | ᵐᶤᶰ ʸᵒᵒᶰᵍᶤ ✓Where stories live. Discover now