Kapitel 7

30 5 0
                                    

Yoongi stand alleine in seiner Wohnung und starrte emotionslos aus dem Fenster. Die Straßen unter ihm pulsierten mit Leben, doch Yoongi fühlte sich abgeschnitten von allem und jedem. Sein Blick wanderte zum Nachttisch, wo eine Packung Tabletten lag - die vom Arzt verschriebenen Medikamente, die er nehmen sollte, um seine Gesundheit zu stabilisieren.

Er seufzte schwer und schüttelte den Kopf. Die Vorstellung, sich auf Medikamente zu verlassen, um sich besser zu fühlen, gefiel ihm nicht. Es war ihm, als ob er eine Niederlage eingestehen würde, eine Schwäche, die er nicht akzeptieren konnte. Seine Gedanken wanderten zurück zu dem Moment, als der Arzt ihm die Tabletten verschrieben hatte, und er spürte erneut den Widerstand in sich aufkeimen.

"Wozu das alles?", murmelte er vor sich hin, während er die Packung Tabletten in die Hand nahm und sie betrachtete. Die Versuchung, sie einfach wegzulegen und zu ignorieren, war groß, aber er wusste, dass das nicht die richtige Lösung war. Er brauchte eine andere Möglichkeit, um mit seinen Problemen umzugehen, eine Möglichkeit, die nicht von Medikamenten abhängig war.

Entschlossen steckte er die Tabletten zurück auf den Nachttisch und beschloss, sie nicht zu nehmen - zumindest vorerst.

Stattdessen ließ er sich auf seine Couch fallen und scrollte durch sein Handy, ließ es aber schnell wieder sein, nachdem er furchtbare Kopfschmerzen davon bekam.

Yangyang sprang auf seinen Bauch und leckte sanft Yoongis Hand ab. Yoongi lächelte schwach, als er Yangyangs zarte Berührung spürte. Es war seltsam beruhigend, wie sein kleiner Kater ihn in diesen Momenten zu trösten schien. Er ließ seine Hand über das weiche Fell des Kätzchens gleiten und versuchte, die unangenehmen Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen.

Die Kopfschmerzen wurden jedoch immer intensiver und er konnte nicht ignorieren, dass sein Körper nach Ruhe und Erholung schrie. Aber was, wenn er wieder von Albträumen heimgesucht wurde? Was, wenn er sich nie mehr entspannen konnte?

Yoongi wurde von einem durchdringenden Klingeln geweckt und hob müde seinen Kopf. Seine Wohnung war in totale Dunkelheit gehüllt und er sah sich verwirrt um. Woher kam dieses Klingeln?

Plötzlich klingelte auch noch sein Handy, das neben ihm auf der Couch lag. Er sah auf das Display und kniff die Augen zusammen. Seokjin. Was wollte er um diese Zeit?

Mit einem Wischen nahm Yoongi den Anruf an und fragte mit rauer Stimme: "Ja, Hyung?"

"Ah Yoongi, endlich. Ich stehe seit zehn Minuten vor deiner Haustür. Mach mal auf!"

Yoongi gab als Antwort nur ein zustimmendes Brummen von sich und schwang seine Beine von der Couch. "Komme sofort."

Yoongi erhob sich langsam von der Couch und spürte den Druck in seinem Kopf pochen, als er sich zur Tür begab. Seine Schritte waren schwer und seine Gedanken wirr, aber er zwang sich, die Tür zu öffnen.

Als er die Tür öffnete, sah er Seokjin vor ihm stehen, dessen Gesicht von Sorge und Ungeduld gezeichnet war. "Endlich, Yoongi. Was ist los mit dir?", fragte Seokjin besorgt und trat in die Wohnung, ohne auf eine Antwort zu warten.

Yoongi schluckte schwer und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. "Ich... es tut mir leid, Hyung. Ich habe vergessen, dass wir uns heute treffen wollten", murmelte er leise und ließ seinen Blick zu Boden sinken.

Seokjin legte ihm eine Hand auf die Schulter und sah ihn ernst an. "Vergessen? Yoongi, das ist nicht wie du. Du wirkst abwesend, als ob du nicht einmal wüsstest, was heute für ein Tag ist."

Yoongi zögerte einen Moment, bevor er langsam den Kopf hob und Seokjin in die Augen sah. "Es tut mir leid, Hyung. Ich habe... Kopfschmerzen... Ich weiß nicht, was los ist."

Seokjin betrachtete Yoongi besorgt und eilte sofort zu diesem, als er sah, dass Yoongis Augen unruhig hin- und herzuckten. "Mir ist schlecht, Hyung", murmelte Yoongi und Seokjin zögerte nicht, ihn schnell ins Badezimmer zu bringen.

Seokjin führte Yoongi hastig ins Badezimmer und hielt ihn fest, als sich der Ältere über der Toilette beugte. Yoongi kämpfte mit Übelkeit und konnte kaum atmen, als sich sein Mageninhalt leerte. Er fühlte sich elend und schwach, und die Kopfschmerzen pulsierten unerbittlich in seinem Kopf.

Seokjin hielt Yoongis Haare aus seinem Gesicht und versuchte, ihn zu beruhigen, während er leise auf ihn einredete. "Es ist okay, Yoongi. Lass es einfach raus. Du wirst dich danach besser fühlen", sagte er sanft und wischte ihm den Schweiß von der Stirn.

Nachdem Yoongi sich übergeben hatte, sank er erschöpft auf den Boden und lehnte sich gegen die Wand. Er fühlte sich erschöpft und leer, als ob all seine Energie aus seinem Körper gesaugt worden wäre. Doch das Schlimmste war, dass die Übelkeit und die Kopfschmerzen nicht nachließen.

Seokjin kniete sich neben Yoongi und legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter. "Bleib einfach hier, Yoongi. Ich werde dir etwas Wasser holen und sehen, ob ich etwas gegen die Übelkeit finde", sagte er ruhig und erhob sich, um ins Wohnzimmer zu gehen.

Yoongi blieb reglos sitzen, während er sich fragte, was mit ihm los war. War es nur Stress oder gab es etwas Ernsthafteres?

Erneut überkam ihn eine Welle der Übelkeit und er beugte sich vor, doch er war zu langsam und erbrach sich teilweise auf dem Boden und teilweise auf seinem Körper. Dann sackte er endgültig in sich zusammen und hatte keine Kontrolle mehr über seine Bewegungen.

Yoongi fühlte sich elend und schwach, als er auf dem Boden lag, von Übelkeit und Schmerzen gequält. Seine Atmung war flach und sein Herz raste in seiner Brust. Jeder Muskel in seinem Körper schien gegen ihn zu arbeiten, und er hatte das Gefühl, die Kontrolle über seinen eigenen Körper zu verlieren.

Seokjin kehrte zurück, beladen mit einer Flasche Wasser und einem Glas, aber sein Blick verfinsterte sich sofort, als er sah, wie Yoongi am Boden lag, von Erbrochenem umgeben. "Yoongi!", rief er entsetzt aus und kniete sich sofort neben ihn.

Mit zitternden Händen griff Seokjin nach einem Handtuch und wischte vorsichtig das Erbrochene von Yoongis Gesicht und Körper. "Yoongi, kannst du mich hören? Sag mir, dass du okay bist", bat er besorgt, während er Yoongis Hand festhielt.

Yoongi konnte kaum antworten. Sein ganzer Körper schien gelähmt zu sein, und er fühlte sich, als ob er in einem Albtraum gefangen wäre. Er versuchte, sich zu bewegen, aber seine Glieder gehorchten ihm nicht und sein Kopf schmerzte so sehr, dass er kaum denken konnte.

Schließlich erreichte Seokjin sein Limit. "Das reicht", murmelte er leise und stand auf, um sein Handy zu greifen. "Wir müssen dich zurück ins Krankenhaus bringen. Sofort."

2025 | ᵐᶤᶰ ʸᵒᵒᶰᵍᶤ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt