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Vincent befuhr gerade seine Einfahrt, nachdem er vorher beim Training gewesen war, als er eine gewisse Dame vor seinem Haus lungernd bemerkte.

Toll.

Was wollte sie hier?

Er öffnete seine Garage und fuhr hinein, eh er danach aus dieser trat. »Hast du dich verlaufen?« , fragte er Tinette, nachdem er sie erreicht hatte.

»Ich wollte mit dir reden. Nur wir zwei.«

Vincent schüttelte den Kopf. »Ich verzichte.«

»Du siehst doch, das ich persönlich hier bin. Mir ist das wichtig.«

»Mir aber nicht.« , gab er an. »Ich hätte die Kooperation schon streichen lassen sollen, als meine Frau ins Studio gekommen ist.«

»Du kannst mir nicht die Schuld dafür geben. Du hast mitgemacht.«

»Ja und ich bereu' es. Ich bereue es zutiefst, dich überhaupt angefasst zu haben.«

»Wow. Übertreib'.«

»Es ist so. Ich weiß nicht, was allgemein in mich gefahren ist an diesem verfickten Abend, aber ich würd' mein ganzes Geld ... meinen ganzen Besitz ... einfach alles hergeben, um es rückgängig zu machen.«

»Vincent, lass uns bitte normal reden okay. Ohne irgendwie ... abwertend zu werden.«

»Ich habe keinen Redebedarf. Es wurde alles gesagt.«

»Nein. Du hast mein Leben gefickt. Das Album ist mir wichtig.« , sagte sie. »Vergiss mal deinen Stolz und sei professionell.«

»Ich soll ...?« Verständnislos schaute er sie an. »Ich wollt's durchziehen, weil es mein Job ist, aber du hast mir nochmal bewiesen, das die Zusammenarbeit zwischen uns gar nicht möglich ist.«

»Weil du auf mich stehst und ich meinte, du wärst nicht mehr mein Typ?« , fragte sie und sprach auch direkt weiter. »Okay, vielleicht hätte ich früher aufs Ganze gehen sollen. Möglicherweise wärst du dann entspannter, wenn du die Chance gehabt hättest mich zu ...«

»So und jetzt sage ich es das letzte Mal Tinette.« , unterbrach er sie barsch. »Ich will dich nicht und ich trauer' auch keiner verpassten Chance hinterher. Dass ich die Zusammenarbeit gecancelled habe, hat andere Gründe. Und ebendiese, ... die weißt du ganz genau.«

»Was soll ich tun? Sag' es mir. Ich tu' alles.«

»Das glaube ich dir sogar.« , meinte er abwertend und ging zu seiner Türe.

»Ich mein's Ernst Vincent. Sag mir, was ich tun soll.«

»Du kannst mein Grundstück verlassen.«

»Und dann arbeiten wir wieder ...«

»Nein.« , unterbrach er sie. »Es ist vorbei.« Vincent blickte hinter sie und erkannte das Auto seines Schwagers, welches auf seine Einfahrt einlenkte. »Ein weiteres Gespräch wird es nicht mehr geben.«

Kristin stieg an vorderster Stelle aus und warf ihm einen eher skeptischen Blick entgegen, als sie ihn dort mit der Frau stehen sah, weshalb ihre Schwester ausgezogen war. Selbstverständlich verstand er weswegen und ignorierte demzufolge die weitere Bitte von Tinette, nachdem sie ihn abermals bat seine Arbeit mit ihr wieder aufzunehmen. Er hatte ja eh generell schon das Gespräch mit ihr beendet gehabt.

»Hey ihr zwei. Was macht ihr denn hier?« , begrüßte er beide.

»Wollten mal nach dem Rechten sehen.« , meinte Karim.

Kristin schaute weiter auf Tinette, die immer noch an Ort und Stelle verharrte. »Kommen wir ungelegen?« , fragte sie daher.

Vincent sah hinter sich und schüttelte den Kopf. »Nein. Sogar mehr als gelegen.«

»Du lässt mich stehen?«

»Ich habe dir jetzt mehrmals gesagt, das Gespräch ist für mich beendet. Ich ändere meine Meinung nicht.«

Er öffnete seine Haustüre und ließ seinen erwünschten Besuch eintreten, eh er Tinette nochmalig ansah und dann ebenso sein Haus betrat und die Türe schloss.

»Was hat sie hier gewollt?« , fragte Kristin.

»Ich hab die Kooperation beendet.«

»Oh. Wegen ... Milla?«

»Nicht in erster Linie. Ich hätte das Projekt vielleicht direkt in den Wind schießen sollen, aber ...« Er setzte sich mit beiden auf die Wohnlandschaft. »... es ist mein Job. Mein Ruf steht ja auch auf dem Spiel, wenn ich Dinge abbreche. Aber da ... es ist die richtige Entscheidung.«

»Weil du ... eventuell nochmal ... schwach werden würdest?« , hakte Kristin nach.

Vincent schüttelte direkt seinen Kopf. »Nein. Sie hat mir unter anderem gesagt, sie hätte das nur gemacht, weil sie darauf steht, mit ... vergebenen Typen ... ach ist auch egal ... sie ist weg. Und da soll sie auch bleiben.«

»Zum Glück ist nicht Milla hier.« , sprach sie. »Ich weiß nicht, wie sie das aufgenommen hätte, diese ... Kuh hier bei euch anzutreffen.«

»Tinette war nie hier. Ich denke, sie hat über dritte meine Adresse erfahren. Das jetzt, war eine Ausnahme. Ich denke auch nicht, dass sie je wiederkommen wird.«

»Es hätte euch beiden aber keineswegs geholfen.«

»Das ist mir klar. Aber wie gesagt, ... ich habe sie nicht eingeladen.«

»Ist jetzt auch egal. Wir sind ja nicht deswegen hier Schatz.« , gab Karim von sich. »Wir wollten eigentlich nach dem Rechten sehen, und ... du sollst halt wissen, egal, wie das abläuft, du bist weiterhin ein Teil der Familie.«

Vincent schaute zu seinem Schwager. »Falls du mir gerade Mut machen wolltest, waren das die falschen Worte.« Er wendete sich wieder Kristin zu. »Hat Milla etwas gesagt? Hat sie sich nochmal zu irgendwas geäußert, das ihr meint mir ... so etwas zu sagen?«

»Nein. Wir wollten halt einfach ... du sollst nicht denken, wenn es wirklich vorbei ist, dass du rausgeschmissen wirst. Selbst meine Eltern sagen, du bist und bleibst ihr Schwiegersohn.«

»Das macht mir alles gerade keinen Mut. Das hört sich so endgültig an.«

»Nein. Sorry Vince, das war nicht unsere Absicht. Meine Schwester hat nichts Weiteres gesagt. Das schwöre ich.«

»Gar nichts?« , fragte er dennoch nach.

»Nein. Aber ... man merkt ihr an, wie ... unzufrieden sie mit der jetzigen Situation ist. Sie muss nicht mal etwas sagen, das ich weiß, wie gerne sie bei dir sein würde. Aber ... selbstverständlich hat sie Angst, nachdem was geschehen ist.«

»Und dennoch redet ihr beide jetzt hier so, als würdet ihr wissen ... sie kommt nicht wieder ... oder?«

»Vincent, das wird schon wie- ...«

»Nein.« , fiel er ihr ins Wort hinein. »Bitte. Ich kann diesen Satz nicht mehr hören. Von niemanden.«

»Das ist nicht bös' gemeint.«

»Ich weiß. Ihr meint, es alle nur gut. Auch euer Ich-werd-immer-ein-Teil-der-Familie-Bleiben ist nicht bös' gemeint. Ich weiß es. Aber ... nichts, rein gar nichts hilft mir gerade. Ich will Milla beweisen, das ich nicht aufgebe. Ich will ihr aber auch nicht auf den Sack gehen, so das ich in ihren Augen nerve. Ich sitz' komplett zwischen den Stühlen und jede falsche Bewegung kann mich auf den Boden werfen.«

»Meine Meinung kennst du. Ich denke, sie benötigt nur noch ein wenig Zeit für sich, um es zu verarbeiten. Du weißt, doch wie sie ist. Auch wie sie diese kurze Auszeit gesucht hat, war es nicht, um dir zu schaden, sondern einfach, um über euch nachzudenken.« Kristin lächelte ihn an. »Und sie ist wiedergekommen. Sie ist zu dir zurückgekommen, ... weil sie dich liebt Vincent. Und das tut sie immer noch.«

»Ja sie ist zurückgekommen und ich hab' sie direkt enttäuscht.«

»Das wird scho- ...« Sie stoppte von alleine ab.

Vincent stand derweil auf. »Wollt' ihr was trinken?« Beide nickten und er ging in die Küche. Momentan benötigte er ein paar Sekunden für sich.

Kristin hatte Recht. Milla war wiedergekommen. Aber hier musste er sich mehr ins Zeug legen, weil es hier einzig sein Fehlverhalten gewesen war. Es war kein läppischer Streit, wer nicht die Haare aus der Wanne entfernt hatte. Er hatte sie verletzt und diese Verletzung musste er wieder gutmachen.

Denn jeder Song, erinnert mich an unsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt